- Küchengarten
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Küchengarten war früher die Bezeichnung für einen Obst- und Gemüsegarten zur Versorgung einer herrschaftlichen Küche. Es handelte sich um Nutzgärten, während die Lustgärten der Erholung dienten.
Einzelne Beispiele
Der Küchengarten in Linden wurde 1652 von Herzog Georg Wilhelm als Lust- und Küchengarten für die seit 1637 bestehende Residenz der welfischen Herrscher des Fürstentums Calenberg im hannoverschen Leineschloss angelegt. Diese Funktion behielt er bis zum Ende des Königreichs Hannover 1866. Danach wurden an seiner Stelle (er befand sich im Bereich zwischen den heutigen Straßen Fössestraße, Dieckbornstraße und Davenstedter Straße) ein Güterbahnhof errichtet sowie Wohnhäuser gebaut. Heute erinnert nur noch der Platz Am Küchengarten im hannoverschen Stadtteil Linden-Mitte an die frühere Nutzung. Hier befindet sich die Kabarettbühne Theater am Küchengarten.
Der Berggarten in Herrenhausen wurde von Herzog Johann Friedrich 1666 als Küchengarten angelegt. Ab 1750 übernahm der Küchengarten in Linden vollständig diese Aufgabe, so dass der Berggarten seither ein botanischer Garten ist.
Der Küchengarten in Gera entstand im 17. Jahrhundert für die Versorgung des Schlosses Osterstein, der damaligen Residenz des Fürstenhauses Reuß jüngerer Linie. Er wurde anlässlich der Bundesgartenschau 2007 wieder in einen barocken Lustgarten umgestaltet.
Der Küchengarten in Schwerin war der Nutzgarten des Schweriner Schlosses. Er war einer der sieben Gärten der Bundesgartenschau 2009.
Literatur
- Wilfried Dahlke und Jonny Peter, Der Königliche Küchengarten in Linden, Quartier-Reihe "Lindener Geschichtsblätter", Hannover 2004, ISSN 1614-0664
Weblinks
Wiktionary: Küchengarten – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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