- Anker-Werke AG
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Die Anker-Werke AG war ein deutscher Hersteller von Nähmaschinen, Registrierkassen, Buchungsmaschinen, Kleinmotorrädern und Fahrrädern in Bielefeld.
Geschichte
Carl Schmidt gründete 1876 das Unternehmen „Bielefelder Nähmaschinenfabrik Carl Schmidt“. Als Teilhaber nahm er im Juli 1878 Hugo Hengstenberg auf. Nun hieß das Unternehmen „Bielefelder Nähmaschinenfabrik Carl Schmidt&Hengstenberg“. 1883 schied Carl Schmidt aus und 1906/07 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft „Anker-Werke AG“ mit einer Kapitalerhöhung. Das Markenzeichen der Firma, der Anker wurde fester Bestandteil des Firmennamens.
Ab 1894 wurden Fahrräder gebaut, von Beginn an wurden sie unter den Markennamen Anker verkauft. Um 1900 wurden die Schutzrechte zum Bau einer Registrierkasse gekauft und so der Grundstock eines neuen erfolgreichen Produktionszweiges gelegt.
1902 begannen die ersten zögerlichen Versuche ein leichtes Motorrad zu bauen. In ein Fahrgestell wurde ein 1,75-PS-starker Fafnir-Motor eingebaut, den man von der Aachener Stahlwarenfabrik bezog. Allerdings war der Motorradbau bei weitem nicht so profitabel wie der Nähmaschinen und Kassenbau, weshalb man die Fertigung schnell wieder aufgab.
Erst 1930 wurde wieder mit dem Bau von Motorrädern begonnen. In einem verstärkten Fahrradrahmen wurde ein 74-ccm-Sachs-2-Taktmotor mit 1,25 PS eingebaut. In den folgenden Jahren verbesserte Sachs den Motor, erhöhte den Hubraum auf 98 ccm mit 2,25 PS. Anker verbesserte die Vorderradfederung mit Einbau der Tigergabel und löste die Felgenbremse durch eine Radnabenbremsnabe im Vorderrad ab.
Ab 1937 wurde die „Saxonette“ angeboten mit einem neuentwickelten 60 ccm-Sachs-Hinterradnabenmotor.
Mit Ausbruch des 2. Weltkriegs erlag die Fertigung ziviler Güter, doch bereits 1945 wurden wieder die ersten Fahrräder hergestellt.
1949 wurde das Tochterunternehmen „PAMAG - Paderborner Maschinenbau AG“ auf dem Gelände des ehemaligen Paderborner Fliegerhorstes gegründet. Hier wurde die bis dahin still liegende Fertigung von Motorrädern wieder aufgenommen.
Zuerst wurden wieder die bewährten Motorfahrräder gebaut. Die "Anker 660" mit 98er Fichtel&Sachs-Motor, die stärkere "Anker 661" mit 123-ccm-ILO-Motor. Die "Anker 662" hatte den weiterentwickelten Fichtel&Sachs-Motor mit nun 3 PS und erhielt später auch noch eine Telegabel anstatt der bis dahin verbauten Trapezfedergabel.
Die "Anker 665" hatte den 147-ccm-Sachs-Motor mit 6,5 PS, ab 1952 gab es die "Anker 666" mit 175er ILO-Motor. Die stärkste Maschine war die "AS 200" mit dem 11-PS-starken ILO-Motor.
Wirtschaftliche Probleme zwangen Anker 1953 die PEMAG aufzulösen und die Zweiradfertigung an die Panther-Werke AG in Braunschweig abzugeben.
1976 meldeten die Anker-Werke AG Konkurs an und wurden von der britischen Firma Thomas Tilling gekauft. 1995 wird Anker von BTR gekauft. 1996 akquiriert Anker die Firma GPI und wird restrukturiert. Sie firmiert fortan unter Anker BV (Niederlande) behält aber ihren Sitz in Großbritannien 1999 Anker akquiriert OMRON und die Riva Group PLC.
2006 In Deutschland wurde die Anker Systems GmbH (Bielefeld) von dem britischen Unternehmen Torex Retail PLC akquiriert und gehört gemeinsam mit der Torex Retail Solutions GmbH (Berlin) und der Torex Retail Workforce Management Solutions GmbH (Ritterhude) zu Torex Retail Deutschland. 2007 wurde der gesamte Konzern von dem Finanzinvester Cerberus Capital Management durch die neu gegründete "Torex Retail Holdings Limited" übernommen. [1] Torex Retail gehört zu den führenden IT-Anbietern für den Retail-Markt in Europa
Motorräder
- Motorrad (1902-03) (1,75 PS Fafnir Motor)
- Motorfahrrad Herren/Damen (1930-35) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 74 cm³, 1,25 PS)
- Motorfahrrad Herren/Damen (1934-40) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 98 cm³, 2,25 PS)
- Saxonette (1938-40) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 60 cm³, 1,2 PS)
- 660 (1948-50) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 98 cm³, 2,25 PS)
- 662 (1950-52) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 98 cm³, 3 PS)
- 662A (1951-53) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 98 cm³, 3 PS)
- 661 (1949-52) (1 Zyl., 2-Takt von ILO, 123 cm³, 5 PS)
- 665 (AS 150) (1951-53) (1 Zyl., 2-Takt von Fichtel & Sachs, 147 cm³, 6,5 PS)
- 666 (AS 175) (1952-53) (1 Zyl., 2-Takt von ILO, 174 cm³, 8,5 PS)
- AS 200 (1953) (1 Zyl., 2-Takt von ILO, 198 cm³, 11 PS)
Einzelnachweise
52.0166318.536162Koordinaten: 52° 1′ 0″ N, 8° 32′ 10″ O
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