- L'Aquila
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L’Aquila Staat: Italien Region: Abruzzen Provinz: L’Aquila (AQ) Koordinaten: 42° 21′ N, 13° 24′ O42.34888888888913.398055555556714Koordinaten: 42° 20′ 56″ N, 13° 23′ 53″ O Höhe: 714 m s.l.m. Fläche: 466 km² Einwohner: 72.939 (31. Oktober 2008) Bevölkerungsdichte: 157 Einw./km² Postleitzahl: 67100 Vorwahl: 0862 ISTAT-Nummer: 066049 Demonym: Aquilani Schutzpatron: San Massimo, Sant'Equizio, San Pietro Celestino, San Bernardino da Siena Website: L’Aquila L’Aquila [ˈlaːkwila] (ital. der Adler) ist die Hauptstadt der Region Abruzzen und der Provinz L’Aquila in Italien. Sie liegt 118 km nordöstlich von Rom und 106 km westlich von Pescara.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
L’Aquila liegt auf rund 700 Metern im weiten Tal des Aterno. Es wird von allen Seiten von den Bergen der Abruzzen beherrscht, darunter im Osten dem Gran Sasso d'Italia, dem höchsten Berg des italienischen Festlands außerhalb der Alpen. Das Gemeindegebiet hat eine sehr große Ausdehnung, zu dem neben der Kernstadt zahlreiche Dörfer und Weiler im Tal des Aterno und im Altopiano delle Rocche gehören. Ein großer Teil des Gemeindegebiets gehört zum Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga, dessen Sitz im Teilort Assergi liegt.
Die Nachbarorte sind Antrodoco (RI), Barete, Barisciano, Borgorose (RI), Cagnano Amiterno, Campotosto, Capitignano, Crognaleto (TE), Fano Adriano (TE), Fossa, Isola del Gran Sasso d'Italia (TE), Lucoli, Magliano de' Marsi, Ocre, Pietracamela (TE), Pizzoli, Rocca di Cambio, Rocca di Mezzo, Santo Stefano di Sessanio, Scoppito, Tornimparte.
Verkehr
L’Aquila hat über die Autobahn A24, Strada dei Parchi eine gute Verbindung nach Rom und nach Teramo und die Adriaküste. Außerdem ist es Kreuzungspunkt der Staatsstraßen SS 5Via Tiburtina-Valeria und der SS17 Via dell'Appennino Abruzzese e Appulo Sannitico nach Apulien. L’Aquila liegt an der Bahnstrecke Terni – Sulmona.
Erdbeben
Die Region der Abruzzen wird von zwei destruktiven Plattengrenzen durchlaufen. L’Aquila wurde deshalb häufig von Erdbeben heimgesucht. Das erste überlieferte Beben fand am 3. Dezember 1315 statt. Am 2. Februar 1703 forderte ein Beben 2.400 Opfer. Das schwerste Erdbeben forderte am 31. Juli 1786 über 6.000 Tote und zerstörte die Stadt völlig. Auch am 13. Januar 1915 und am 24. Juni 1958 war die Stadt von Erdbeben betroffen.
Am 6. April 2009 wurden große Teile der Altstadt von L’Aquila durch ein schweres Erdbeben beschädigt oder zerstört. Vor allem entlang der Via XX. Settembre waren schwere Schäden zu verzeichnen. Am stärksten waren jedoch die Dörfer im östlichen Gemeindegebiet betroffen.[1] Mehr als 290 Menschen verloren ihr Leben, nach Schätzungen wurden rund 17.000 Menschen obdachlos.[2]
Geschichte
L’Aquila ist eine der wenigen großen mittelalterlichen Stadtgründungen. 1230 entstand es nach dem Willen Kaiser Friedrichs II. als Aquila an der Stelle von – nach der Überlieferung – 99 Dörfern. 1254 wurde seine Konstruktion unter Friedrichs Sohn Konrad IV. fertiggestellt, Seine Stadtmauer war 1316 vollständig errichtet. Bald eine der wichtigsten Städte des Königreichs Neapel, wurde dem Rat der Stadt unter Karl II. ein Kämmerer beigestellt. Im 15. Jahrhundert hatte es etwa 8.000 Einwohner und war die wichtigste Festung im Königreich Neapel. Es wurde ein Zentrum der Renaissance. Nach dem Erdbeben von 1786 wurde Stadt im Stil des Barock neu aufgebaut. Nach der Vereinigung mit dem Königreich Italien 1861 wurden die Abruzzen von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt und wurden zum Auswanderergebiet. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam ein wirtschaftlicher Aufschwung in Gang.
Name
Die Stadt bekam bei ihrer Gründung den Namen Aquila (Adler), der sich vermutlich von der alten Bezeichnung des Ortes Accula oder Acquillo (kleiner Bach) herleitet, aber auch auf den Reichsadler anspielt, was im Stadtwappen zum Ausdruck kommt. 1861 wurde sie in Aquila degli Abruzzi umbenannt. Seit 1939 trägt sie den Namen L’Aquila.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1861 1881 1901 1921 1936 1951 1971 1991 2001 Einwohner 33.569 39.072 43.829 48.204 51.160 54.633 60.131 66.813 68.503 Quelle: ISTAT
Sehenswürdigkeiten
Der Ort hat im Zentrum sehr viel mittelalterliche Bausubstanz sowie Gebäude aus der frühen Neuzeit aufzuweisen, wie etwa die monumentale Grabeskirche des heiligen Bernhardin von Siena mit einer Fassade von 1525.
Die Bernhardinbasilika und zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten wurden beim Erdbeben vom 6. April 2009 schwer beschädigt. Noch am Tag des Erdbebens versprach der Präsident des Monte dei Paschi di Siena, Giuseppe Mussari, in der RAI-Sendung Porta a Porta, die Restaurierung zu finanzieren.[3]
Unterhalb der Altstadt liegt das Grab von Papst Coelestin V. in der Kirche Santa Maria di Collemaggio vor den Toren der Stadt, wo er vor der Wahl zum Papst eine Einsiedelei gegründet hatte und in der er inthronisiert wurde. Die Basilika wurde 1287 begonnen und besitzt eine weiß-rosa gemusterte bemerkenswerte romanisch-gotische Fassade
Das Kastell Forte Spagnolo aus der Zeit Karl V., diente einst als Zwingburg gegen das aufständische L'Aquila, heute beherbergt es das Nationalmuseum der Abruzzen mit antiker und sakraler Kunst sowie einem Mammut-Skelett.
Die an einem der talseitigen alten Stadttore befindliche Fontana delle 99 Cannelle (Brunnen der 99 Röhren) geht auf das Jahr 1272 zurück. Jedoch ist die Angabe von 99 ungenau.
Etwa 9 km von der Stadt entfernt befinden sich die Ruinen der Stadt der Sabiner Amiternum, die 293 v. Chr. von den Römern erobert wurde. Die am besten erhaltenen Baudenkmäler sind das Amphitheater und das Theater.
Im zu L'Aquila gehörenden Ort Bazzano liegt die Kirche Santa Giusta. Sie wurde bereits im 9. Jahrhundert gegründet. Im heutigen Bau befinden sich antike und mittelalterliche Spolien. Die Fassade stammt aus dem Jahr 1238. Sie zeigt die typisch abruzzesische Eckverstärkung. Später gab es diverse Veränderungen. Das Fenster über dem Portal erhielt erst im Barock seine heutige Fassung.
Politik
Massimo Cialente (Mitte-Links-Bündnis) wurde am 27./28. Mai 2007 zum Bürgermeister gewählt. Das Mitte-Links-Bündnis stellt auch mit 24 von 40 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.
Am 23.04.2009 gab Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi bekannt, den für Juli 2009 geplanten G8 Gipfel in L’Aquila abhalten zu wollen. Das Kabinett wolle damit laut Berlusconi ein "positives Zeichen" für die Erdbebenregion setzen.
Partnerstädte
- Rottweil, Deutschland
- York (Ontario), Kanada
- Cuenca, Spanien
- Hobart, Tasmanien, Australien
- Zielona Góra, Polen
- Bernalda, Italien
- Bistriţa, Rumänien
Söhne und Töchter der Stadt
- Raffaele Monaco La Valletta (1827–1896), Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche
- Corrado Kardinal Bafile (1903–2005), Diplomat und Kurienkardinal
- Italo Acconcia (1925–1983), italienischer Fußballspieler
Literatur
- Roger Willemsen: Die Abruzzen. Das Bergland im Herzen Italiens. Kunst, Kultur und Geschichte. DuMont, Köln 1990, ISBN 3-7701-2256-9, S. 154.
Einzelnachweise
- ↑ La Repubblica 6. April 2009
- ↑ Spiegel Online, Zugriff am 21. April 2009
- ↑ Bericht über die Schäden von Südtirol Online
Weblinks
- L’Aquila auf www.comuni-italiani.it (italienisch)
- Seite über Geschichte und Sehenswürdgkeiten in L’Aquila (italienisch, englisch, deutsch)
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