- L'Ordre des Palmes Académiques
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Der Ordre des Palmes Académiques, kurz Palmes Académiques, ist eine der höchsten Auszeichnungen der Republik Frankreich für Verdienste um das französische Bildungswesen.
Bedeutung
Napoléon Bonaparte hat diese offizielle Auszeichnung 1808 als Auszeichnung für Mitglieder der Universität geschaffen. Nur die Ernennung zum Mitglied der Ehrenlegion (Légion d'Honneur) ist älter; die Auszeichnung wurde 1804 in Leben gerufen. 1866 wurde die Vergabe auch auf Personen außerhalb des Lehrbetriebes ausgedehnt, die sich große Verdienste um die Erziehung erworben haben.
In einem Dekret, das er am 4. Oktober 1955 unterzeichnete, wurde der Ordre des Palmes Académiques vom französischen Staatspräsidenten René Coty mit den Stufen Chevalier (Ritter), Officier (Offizier) und Commandeur (Kommandeur) eingeführt.
Zum Chevalier dans l'Ordre des Palmes Académiques kann ernannt werden, wer mindestens 35 Jahre alt ist und im Besitz seiner Bürgerlichen Rechte. Weitere Voraussetzung ist, 15 Jahre Dienst in einem Bereich geleistet zu haben, der in den Tätigkeitsbereich des Ministeriums für das Bildungs- und Schulwesen oder des Ministeriums für Jugend, Sport und Freizeit fällt.
Um zum Officier ernannt zu werden, muss man mindestens fünf Jahre lang den Titel des Ritters getragen haben.
Um zum Commandeur ernannt zu werden, muss man mindestens für fünf Jahre den Titel des Offiziers getragen haben.
Die Nominierungen und Rangerhöhungen werden jedes Jahr am 1. Januar und am 14. Juli per Erlass des Ministers für das Bildungs- und Schulwesen bekanntgegeben.
Beim Ordenszeichen handelt es sich um eine Medaille, die aus einem veilchenfarbigen Band und einem Medaillon besteht. Das Medaillon wird (ursprünglich) durch Zweige eines Lorbeerbaumes und eines Ölbaumes gebildet. Die Farbe Veilchenblau des Bandes wurde gewählt, da es die Farbe der École Primaire, also des Primar- bzw. Grundschulbereichs, ist.
Die Gesellschaft der Mitglieder des Ordens L'Association des Membres de l'Ordre des Palmes Académiques, AMOPA, die 1962 gegründet wurde, steht unter dem Patronat des Präsidenten der französischen Republik und dem Großkanzler der Ehrenlegion. Die AMOPA hat 115 Sektionen für Paris, die Departemente Frankreichs und Übersee gebildet und ist in 75 Ländern der fünf Kontinente vertreten. AMOPA ermöglicht ihren Mitgliedern kulturelle Aktivitäten und freundschaftliche, generationenübergreifende Begegnungen. Um besonders das Aktionsfeld gegenüber den Jugendlichen und den Studierenden zu erweitern, wurde 1978 eine entsprechende Stiftung gegründet.
Träger des Ordens (Auswahl)
- Prof. Dr. Paul Rohmer (1876-1977), bekannter elsässischer Kinderarzt
- 1966/ 69 Prof. Dr. Klara Marie Faßbinder, als Übersetzerin der Werke Paul Claudels
- 1970 Prof. Dr. Zabihollah Safa, Literaturwissenschaftler und Historiker der Universität Teheran
- 1972 Prof. Dr. Wolf Häfele, deutscher Physiker, Projektleiter des Schnellen Brüters am Kernforschungszentrum Karlsruhe
- 1972 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz Bittel, deutscher Physiker, Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
- 1973 Prof. Dr. Dr. h.c. Julius Speer, deutscher Forstwissenschaftler und von 1964-1973 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 1979 Prof. Dr. Theo Buck, deutscher Germanist an der RWTH Aachen und Leiter der Außenstelle des DAAD in Paris
- 1981 Hofrat Prof. Dr. Franz Austeda, österreichischer Philosoph und Pädagoge
- 1996 Prof. Dr. Günther Hecht, Rektor der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau
- 1997 Prof. Dr. Helene Harth, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Potsdam
- 1998 Prof. Dr. Ulrich Karthaus, Germanist an der Justus-Liebig-Universität Gießen
- 1998 Dr. Günther Brill, Direktor der Ziehenschule in Frankfurt am Main
- 1999 Prof. Dr. Günther Wartenberg, Kirchen- und Reformationshistoriker und Prorektor für Lehre und Studium an der Universität Leipzig
- 2000 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Jäger (Politologe) Rektor der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau
- 2001 Prof. Dr. Peter Claus Hartmann, Historiker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- 2002 Prof. Dr. Anne Neuschäfer, Philologin an der RWTH Aachen
- 2002 Prof. Dr. Richard Baum, Philologe an der RWTH Aachen
- 2002 Wilfrid Perraudin (1912–2006), französischer Maler und Kunsterzieher
- 2003 Dr. Wolf Steinsieck, Romanist an der RWTH Aachen
- 2003 Dr. Egbert Kaiser, Romanist an der RWTH Aachen
- 2003 Prof. Dr. Karl-Richard Bausch, Sprachlehrforscher an der Ruhr-Universität Bochum
- 2003 Dr. Jürgen Niemeyer, Romanist an der Ruhr-Universität Bochum
- 2003 Dr. Achim Haag, Generalsekretär der Deutsch-Französischen Hochschule
- 2005 Prof. Dr. Ulrich Spellenberg, Rechtswissenschaftler an der Universität Bayreuth
- 2005 Prof. Dr. Alfred Louis, Mathematiker an der Universität des Saarlandes
- 2005 Hildegard Neulen-Hüttemann, Studiendirektorin am Geschwister-Scholl-Gymnasium Waldkirch
- 2005 Gaby Schwartz, Schulleiterin der Gesamtschule Bexbach, 2. Vorsitzende des Vereins „Begegnungen auf der Grenze – Rencontres à la frontière e.V.“
- 2005 Prof. Dr. Joseph Jurt, Romanist und Mitgründer des Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
- 2007 Wolfgang Balzer, Begründer des Mainzer Garnisonsmuseums und Erforscher der städtischen Garnisonsgeschichte
- 2007 Gabriele Loges, Leiterin der Stadtbücherei Gammertingen, Initiatorin des deutsch-französischen Literatur-Leser-Wettbewerbs „Regards croisés“
- 2007 Prof. Mag. Dr. Ingeborg Kanz, Romanistin, Fachinspektorin für philologische Fächer am Landesschulrat für Burgenland [1]
- 2008 Beate Vogel, Referentin für Curriculumentwicklung am Landesinstitut für Schule [2], Bremen
Weblinks
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