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IFA L60 Hersteller: VEB Automobilwerke Ludwigsfelde Produktionszeitraum: 1988–1990 Vorgängermodell: IFA W50 Nachfolgemodell: kein Nachfolger Der L60 (Ludwigsfelde 60 Dezitonnen) ist ein Lkw der Marke IFA. Er wurde von 1987 bis 1990 vom VEB Automobilwerke Ludwigsfelde mit insgesamt 20.289 Fahrzeugen gebaut.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem W50, ist der L60 heute in Deutschland kaum noch verbreitet. Gründe dafür sind – neben der geringeren Stückzahl – die komplizierter aufgebaute Technik und die schwierigere Ersatzteilbeschaffung. Als Beispiel sei hier das komplex aufgebaute Druckluftsystem genannt, welches unter anderem für die Schaltung verantwortlich ist. Trotzdem hat er einen Vorteil gegenüber dem älteren Modell: die Motorleistung wurde von 125 PS bei den letzten W50 auf 180 PS wesentlich erhöht. Dies gelang durch den Einsatz eines über 9,6 l Hubraum verfügenden Sechszylinderreihenmotors ohne Abgasturboaufladung. Außerdem ist er mit einem Kippfahrerhaus ausgestattet, um besseren Zugang zu den wichtigsten Aggregaten zu gewährleisten. Das Getriebe wurde um ein angeflanschtes zweites Getriebe (Nachschaltgruppe) erweitert und verfügt damit über acht Vorwärtsgänge, einen Kriechgang und einen Rückwärtsgang (Doppel-H-Schaltung). Konstruktionsbedingt wiesen diese Getriebe häufig insbesondere auf Grund von Bedienungsfehlern Schäden auf und waren Ursache für viele Werkstattaufenthalte. Der Viertakt-Dieselmotor war eine komplette Neuentwicklung des Motorenwerkes Nordhausen, bei der besonderer Wert auf die Geräuschminimierung sowie Kraftstoffeinsparung gelegt wurde. In der Praxis jedoch fiel der Verbrauch des L60 in der Regel deutlich jenseits von 20 l Dieselkraftstoff je 100 km aus und war damit nicht geringer als der des untermotorisierten W50. Auch die beiden Achsen waren neu. Hier kamen erstmals Planetengetriebe zum Einsatz. Die Differentialgetriebe waren bei den in überwiegender Zahl gebauten Allradmodellen zu 100% sperrbar.
Als Besonderheit ist der aus einem explosionsgeformten Blechteil gefertigte Differentialdeckel zu nennen. Des Weiteren sind die aus Gusseisen mit Kugelgraphit hergestellten Hinterachsbrücken und angetriebenen Vorderachsbrücken (für 4×4) zu nennen, die über den gesamten Herstellungsprozess gesehen einen geringen Energieeinsatz erforderten. Gegossen wurden diese Achsbrücken in der Gisag Leipzig.
Literatur
- Günther Wappler: Der gebremste Lastkraftwagen Die LKW W50 und L60 aus Ludwigsfelde Verlag Bergstrasse Aue 2003
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