LGT Treuhand

LGT Treuhand
LGT Group
Unternehmensform Privatbank
Gründung 22. November 1920
Unternehmenssitz Vaduz, Liechtenstein
Unternehmensleitung

S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein

Mitarbeiter 1'689 (31. Dezember 2007)
Bilanzsumme 21,4 Mrd. CHF (31. Dezember 2007)
Branche Banken
Website

http://www.lgt.com/

LGT (Liechtenstein Global Trust) ist ein Finanzunternehmen mit Sitz in Liechtenstein. Eigentümer ist das Fürstenhaus von Liechtenstein, welches das Unternehmen auch persönlich führt und kontrolliert.[1] So fungiert Prinz Max von und zu Liechtenstein als CEO der LGT Group und Prinz Philipp von und zu Liechtenstein als Präsident des Stiftungsrates der Fürst von Liechtenstein-Stiftung, der Eigentümerin der LGT Group.

Die LGT Group beschäftigt als Dachgesellschaft insgesamt 1689 Mitarbeiter an Standorten in Europa, Asien, dem Mittleren Osten und Amerika. Sie gliedert sich in 29 einzelne Gesellschaften[2] darunter:

  • LGT Bank in Liechtenstein (Vaduz, Liechtenstein)
  • LGT Treuhand (Vaduz, Liechtenstein)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptsitz der LGT in Vaduz
Hauptsitz der LGT Capital Partners und Management AG in Pfäffikon

Nach der konstituierenden Generalversammlung vom 22. November 1920 nahm die Bank in Liechtenstein im Mai 1921 mit 10 Angestellten, eingemietet im Erdgeschoss des Regierungsgebäudes, ihre Geschäftstätigkeit auf.

1930 übernahm das liechtensteinische Fürstenhaus die Aktienmehrheit. 1970 wurde die Fürst von Liechtenstein-Stiftung gegründet, die das Aktienkapital der Bank in Liechtenstein übernahm.

1986 geht die Bank an die Börse und eröffnet im selben Jahr auch eine Repräsentanz in Hong Kong. 1989 übernimmt die Bank die GT Management plc in London und in Folgejahr gründet sie die BIL GT Gruppe AG mit Sitz in Vaduz. 1996 erfolgen zwei Namensänderungen: der BIL GT Trust wird zur Liechtenstein Global Trust und die BiL wird zur LGT Bank Liechtenstein AG. Im selben Jahr wird eine Repräsentanz in Tokio eröffnet.

1998 wird die LGT Gruppe reprivatisiert und Prinz Philipp von und zu Liechtenstein wird Stiftungsratspräsident. Es erfolgt auch die Bildung des Fürstlichen Portfolios.

2003 erfolgen Eröffnungen in Deutschland. Von Frankfurt am Main werden die Dependancen Köln, Hamburg, Berlin, München und Stuttgart geleitet. Auch in Singapur wird eine Auslandsniederlassung gegründet. Im selben Jahr übernimmt die LGT Group von der Swiss Life die Schweizerische Treuhandgesellschaft, die 2005 in LGT Schweizerische Treuhandgesellschaft umbenannt wurde.

Bis zum Jahr 2007 erfolgen die Eröffnungen weiterer Niederlassungen in Wien, Montevideo, Bahrain, Mannheim und Luzern. Auch werden die LGT Bank (Schweiz) AG und die LGT Bank (Österreich) AG gegründet.

Steueraffäre 2008

Mehrere hundert Kunden der LGT Treuhand, einer Tochtergesellschaft der LGT Group, sind im Februar 2008 ins Visier deutscher Steuerfahnder geraten. Dabei soll es sich nach Regierungsangaben um eine vierstellige Zahl von Verdächtigen handeln, die Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben sollen. Ein Sprecher des Bundesfinanzministers Peer Steinbrück sagte, es werde gegen „sehr, sehr viele bekannte und weniger bekannte „Leistungsträger“ wegen Steuerflucht nach Liechtenstein ermittelt“. Das Finanzministerium riet Betroffenen zur Selbstanzeige, was das deutsche Strafrecht vorsieht. Die Staatsanwaltschaft Bochum bestätigte, dass bei der Behörde mehrere hundert Strafverfahren anhängig sind. Angaben des Handelsblattes zufolge wurden massenhaft Unterlagen aus der LGT Treuhand übermittelt.[3] In einer Pressemitteilung bestätigte die Bank [4], dass es im Jahr 2002 bei der Tochter LGT Treuhand einen "Datendiebstahl" gegeben habe.[5]

Auf ihrer Website detailliert die LGT ihre Ansicht, wie der Datendiebstahl 2002 vor sich gegangen sein soll und liefert auch detaillierte Angaben zu dem mutmaßlichen Täter, einem mit Namen aufgeführten und bereits zuvor wegen Betrugsverdacht von internationalen Fahndern gesuchter [6] liechtensteinischen Staatsbürger, der sich derzeit vor dem Rostocker Landgericht gegen den Vorwurf, die Lichtensteiner Landesbank erpresst zu haben, zu verantworten hat. Im August 2005 und im August 2007 hatte er, so der Vorwurf, die Dokumente[7] gegen eine Zahlung von neun Millionen Euro in Bar ausgehändigt.[8]

siehe auch: Stiftung nach liechtensteinischem Recht, Liechtensteiner Steueraffäre

Standorte

Europa

Weitere Standorte

Einzelbelege

  1. „Unsere Familie kontrolliert und führt das Unternehmen seit über siebzig Jahren persönlich.“ LGT Group – Die Wealth & Asset Management Gruppe des Fürstenhauses von Liechtenstein. Unternehmensporträt, Seite 5, online unter http://www.lgt.com/export/sites/inta_lgtcom/de/wir_ueber_uns/lgt_portrait/publikationen/$verwaltung_publikationen/unternehmensportraets/Unternehmensportraet_Group_de.pdf
  2. vgl. Geschäftsbericht 2006, LGT Group – The Wealth & Asset Management Group of the Princely House of Liechtenstein. Annual Report 2006, Seite 42 und 43, online unter http://www.lgt.com/export/sites/inta_lgtcom/de/wir_ueber_uns/lgt_portrait/publikationen/schweiz/unternehmensportraets/Geschaeftsbericht_2006_Group_en.pdf
  3. Tagesschau: Unzählige Prominente im Visier der Staatsanwaltschaft?
  4. Mitteilung der LGT Treuhand AG in Vaduz
  5. Spiegel Online: Fahnder haben Daten bis zum Jahr 2005 - Liechtensteiner Fürstenbank beschwichtigt
  6. Handelsblatt, 25.02.08 - Der Mann, der die Steuerdaten klaute
  7. LGT 24. Februar 2008: Illegal weitergegebenes Datenmaterial beschränkt sich auf die 2002 gestohlenen Kundendaten der LGT Treuhand
  8. Spiegel Online, 12.1.09, Wer sein Geld in Liechtenstein parkte

Weblinks


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