La Mona

La Mona
Carlos Jiménez bei einem Konzert in La Falda

Carlos „La Mona“ Jiménez (eigentlich Juan Carloz Jiménez Rufino; * 11. Januar 1951 in Córdoba) ist ein bekannter argentinischer Sänger, der die Musikrichtung Cuarteto mitprägte.

Jiménez' Künstlername La Mona (span. für die Äffin) kommt noch aus seiner Kindheit, als er beim Tarzan-Spielen von Freunden und Nachbarn mit dem Schimpansen Cheeta verglichen wurde, der in mehreren Tarzanfilmen auftritt.

Leben und Karriere

Jiménez wurde in einer Arbeiterfamilie geboren, seine Eltern waren Zuwanderer aus den Provinzen Tucumán und Salta. In seiner Kindheit machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen in der Stilrichtung Folklore.

Im Alter von 15 Jahren gewann „La Mona“ ein Casting und integrierte die Lokalband Cuarteto Berna, mit der er 5 Alben herausbrachte. 1972 debütierte er als Solist, unterstützt von seinem Onkel, der ihm die Kontakte zur Cuarteto-Szene beschaffte. Im gleichen Jahr erlitt er eine schweren Unfall, als ihm in einem Fußballstadion eine Flasche über den Kopf geschlagen wurde. Nach 4 Monaten im Koma und einer längeren Rehabilitationsphase konnte er seine Karriere jedoch fortsetzen. 1973 lernte er seine erste Frau Juana kennen, die er 1975 heiratete. Da ab 1976 in der damaligen Militärdiktatur die Musikrichtung Cuarteto verboten war, folgte eine längere Phase der Inaktivität.

1984 trennte er sich von seinem Onkel, da ihm dieser nach eigener Aussage zu viele Vorschriften über die musikalische Gestaltung seiner Songs machte. Jiménez, dessen Anspruch es war, das damals stilistisch stagnierende Cuarteto zu modernisieren, begann so eine unabhängige Laufbahn und war damit sehr erfolgreich. Er imitierte mit eine Afro-Vokuhila und einer glamourösen Kostümierung die Glamrock-Bewegung und konnte damit das Cuarteto auch in der Jugendkultur des zentralen Teils von Córdoba etablieren - davor war es nur in den Vororten populär gewesen.

1988 trat er zum ersten Mal in Buenos Aires auf und konnte sich auch in diesem wichtigen Markt zu Beginn der 1990er Jahre etablieren. Er löste einen regelrechten Cuarteto-Boom aus und bereitete den Boden für Rodrigo Alejandro Bueno und La Barra, denen ab Mitte der 1990er Jahre landesweite Cuarteto-Hits gelangen.

2000 trennte er sich von seiner Ehefrau, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hatte. Seine Töchter sind Modedesignerinnen und entwerfen die Kostüme bei Auftritten von La Mona. Sein Sohn ist ebenfalls Sänger.

Im Kontext einer landesweiten Verschärfung der Bestimmungen für Veranstaltungen nach dem Unfall in der Diskothek República Cromañón kam es nach Ausschreitungen auf einem Konzert von La Mona 2005 zu einer Initiative aus dem rechten Flügel der lokalen Stadtverwaltung unter Luis Juez, Tanzveranstaltungen in Córdoba nur mit starken Einschränkungen (z.B. Alkoholverbot, zwangsweises Eintrittsverbot für Gewalttäter) zuzulassen. Als Protest dagegen kündigte Jiménez kurz darauf seinen Rücktritt als Sänger an. Nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung und Vorstellung eines Sicherheitskonzept von Seiten der Veranstalter, der zur Rücknahme der umstrittenen Initiative führte, nahm Jiménez seine Aktivität jedoch wieder auf.

Carlos Jiménez ist heute vor allem bei der Jugend der Unterschicht Córdobas nach wie vor sehr beliebt und gibt trotz seines fortgeschrittenen Alters drei- bis viermal die Woche Konzerte (sogenannte Bailes de Cuarteto).

Musikalisches Werk

„La Mona“ ist wohl einer der produktivsten Musiker der Welt: Bis heute hat er mehr als 70 Alben veröffentlicht, von denen allerdings einige Coverversionen alter Titel enthielten. Eines der letzten Alben, Selección Privada (Nr. 72), ist eine Sammlung neu arrangierter alter Hits. Ab diesem Album versuchte Jiménez die etablierte Struktur der Musikindustrie zu umgehen und seine Tonträger in Kiosken und Supermärkten zu verkaufen, um sie für deutlich niedrigere Preise anbieten zu können. Dies ist insofern von Bedeutung, da der Cuarteto-Markt in Argentinien durch illegale Händler dominiert wird, und "La Mona" durch diesen kommerziellen Schachzug die CDs zu ähnlichen Preisen wie die CD-Piraten anbieten konnte.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mona the Vampire — Format Animated Created by Sonia Holleyman Starring Emma Taylor Isherwood Justin Bradley Carrie Finlay Oliver Grainger Louis Negin Sonja Ball Michael Yarmush John Stocker …   Wikipedia

  • Mona Hatoum — (born 1952 in Beirut, Lebanon) is a video artist and installation artist of Palestinian origin, who lives in London. Contents 1 Early Life 1.1 Lebanon 1.2 Family …   Wikipedia

  • Mona, Puerto Rico — Mona Island redirects here. Mona is also an ancient or poetic name for the island of Anglesey or the Isle of Man. Coordinates: 18°5′12″N 67°53′22″W / 18.08667°N 67.88944°W …   Wikipedia

  • Mona Best — Mona in 1963 Born 3 January 1924 Delhi, India Died 9 October 1988(1988 10 09) (aged 64) …   Wikipedia

  • Mona la vampira — Título Mona la vampira Género Serie animada País de origen Canadá Duración 10 minutos por episodio Episodios …   Wikipedia Español

  • Mona Brand — (22 October 1915 – 1 August 2007) was a twentieth century Australian playwright, poet and freelance writer. She also wrote under the name Alexis Fox. In her own lifetime, she was more well known in Europe than in Australia, so much so that Brand… …   Wikipedia

  • Mona Hatoum — es una artista multidisciplinar nacida en Beirut en 1952 y reconocida en el panorama contemporáneo internacional. En su trabajo ha realizado esculturas, instalaciones, video instalaciones, acciones, etc. Actualmente vive y trabaja en Londres.… …   Wikipedia Español

  • Mona — may refer to: Mona (deity) in Saxon mythology Cercopithecus mona, a long tailed African Monkey Mona (elephant) (1947 2007) at Birmingham Zoo in the United States Mona (name), a female given name and surname Mona Mahmudnizhad, a Bahá í woman… …   Wikipedia

  • Mona (name) — Mona Pronunciation /ˈmoʊnə/ moh nə Gender Female Origin Meaning various …   Wikipedia

  • Mona Leaves-a — The Simpsons episode Homer, preparing to apologize to Mona, shortly before discovering that she has died.[1] The scene was pr …   Wikipedia

  • Mona Sahlin — Mandats Présidente du Parti social démocrate suédois 17  …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”