La teta asustada

La teta asustada
Filmdaten
Originaltitel: La teta asustada
Produktionsland: Peru, Spanien
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: 94 Minuten
Originalsprache: Spanisch
Stab
Regie: Claudia Llosa
Drehbuch: Claudia Llosa
Produktion: Antonio Chavarrías,
José María Morales,
Claudia Llosa
Musik: Selma Mutal
Kamera: Natasha Brier
Schnitt: Frank Gutiérrez
Besetzung
  • Magaly Solier Romero: Fausta
  • Susi Sánchez: Aída
  • Efraín Solís: Noé
  • Marino Ballón: Tio Lúcido
  • Bárbara Lazón: Perpetua
  • María del Pilar Guerrero: Máxima

La teta asustada ist ein peruanischer Spielfilm von Claudia Llosa aus dem Jahr 2009. Im Film arbeitet sie die peruanische Vergangenheit in den 1980er Jahren während des Bürgerkrieges zwischen der Guerrillaorganisation Sendero Luminoso („Leuchtender Pfad“) und dem Militär auf, als viele Frauen Vergewaltigungen erleiden mussten. Das Drama nahm als erster peruanischer Film an der Berlinale teil und gewann den Goldenen Bären.[1]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Hintergrund

Die Hauptdarstellerin des Films, Fausta, leidet an einer psychischen Krankheit, die als „Milch des Leids“ bezeichnet wird. Kinder, die als Ungeborene die Vergewaltigung ihrer Mutter miterleben mussten, nehmen deren traumatische Erfahrungen gleichsam mit der Muttermilch in sich auf – so die Volksmeinung. Daher der Titel des Films „Die Milch des Leids“ (im Spanischen wörtlich: „La teta asustada“; Deutsch: Die erschrockene Brustwarze).

Zusammenfassung

Die junge Frau Fausta wohnt mit ihrer Mutter und der Familie ihres Onkels in einem Armenviertel am Rand von Lima. Die traumatischen Erfahrungen ihrer Mutter, die als Schwangere im Bürgerkrieg zwischen der Guerillaorganisation „Sendero Luminoso“ und dem Militär vergewaltigt worden ist, hat sie „von innen mit angesehen“ und gleichsam mit der Muttermilch aufgenommen. Sie lebt in ständiger Angst vor sexuellen Übergriffen. Genau wie ihre Mutter singt Fausta selbst kreierte Lieder auf Quetschua, wenn die Ängste hochkommen. Um sich vor Übergriffen zu schützen, hat sie sich eine Kartoffel in die Vagina eingeführt, die dort keimt und treibt.

Als ihre Mutter stirbt, muss sich Fausta alleine ihren Ängsten stellen. Ihr Onkel will die Mutter im Hof verscharren, doch Fausta möchte die Mutter nach Hause bringen; in die Provinz. Um das dafür nötige Geld zu verdienen, nimmt sie eine Arbeit als Hausangestellte bei der Komponistin Aida an. Langsam beginnt Fausta sich zu öffnen. Der Umgang mit Noé, dem Gärtner der Komponistin hilft ihr dabei. Doch erst der Zorn über die ungerechte Behandlung durch ihre Herrin führt dazu, dass Faustas Lebenswille endlich erwacht. Sie besorgt sich das Geld für die Reise in die Provinz. Sie lässt sich die Kartoffel operativ entfernen. Auf der Fahrt in die Provinz mit der toten Mutter auf der Ladefläche des Pritschenwagens, lässt sie am Meer anhalten, um ihre Mutter am Strand, mit Blick auf das Meer, zu begraben.

Wissenswertes

  • Hauptdarstellerin Magaly Solier Romero wurde von Llosa 1996 auf dem Marktplatz in Huanta, der Hauptstadt der Region Ayacucho, entdeckt. Bereits ihren ersten Film, Madeinusa, hatte sie Solier Romero auf den Leib geschrieben.[2]
  • Die 2001 eingesetzte Kommission für Wahrheit und Versöhnung (Comisión de la Verdad y Reconciliación, CVR) hat für den Zeitraum zwischen 1980 und 2000 fast 70.000 ermordete Menschen, unzählige Vergewaltigungen, Entführungen und andere Menschenrechtsverletzungen verzeichnet[3] im Kampf zwischen der maoistischen Guerillaorganisation „Leuchtender Pfad“ und der Staatsmacht, vor allem unter Präsident Alberto Fujimori.

Kritik

Der Film wurde von Filmkritikern gemischt aufgenommen. Hervorgehoben wurde insbesondere die Leistung von Magaly Solier Romero, die von der taz gar bejubelt wurde.[4] Laut Spiegel Online wird „[ihr] Gesicht zur Landschaft, zum Erfahrungsraum“. Ihre Schönheit banne den Zuschauer, weise ihn jedoch gleichzeitig zurück. Erst gegen Ende des Films, nach dem „schmerzhaften Weg der Selbstannahme“, scheine sich „etwas zu regen in dieser Maske“. Gleichzeitig wurde der Film als „spröde“ und „Herausforderung für den Kinogänger“ bewertet.[5] Nach Einschätzung des Tagesspiegels ist der Film nicht politisch. Er begehe zudem nie den Fehler, sich „auf das Skurrile zu verlassen“; Faustas Vorkehrungen gegen Übergriffe erfahre man „fast nebenbei“.[2] Das „ernste und wichtige Thema“ ruiniere der Film laut der Berliner Zeitung vollständig mit eben jener Vorkehrung, die als „aufdringliche bis alberne psychoanalytische Metaphorik“ abgetan wird.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Goldener Bär für „La Teta Asustada“, faz.net, 15. Februar 2009, abgerufen am 16. Februar 2009
  2. a b „Singen, wovon sich nicht sprechen lässt“, Tagesspiegel, 13. Februar 2009
  3. im Datenblatt der Berlinale
  4. „Die Reichen, die die Lieder der Armen stehlen“, taz.de, 13. Februar 2009, abgerufen am 16. Februar 2009
  5. „Damenwahl deluxe“, Spiegel Online, 12. Februar 2009, abgerufen am 16. Februar 2009
  6. „Sigmund Freud in den Anden“, Berliner Zeitung, 13. Februar 2009



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