- Internationale Filmfestspiele Berlin 2009
-
Die 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2009 (Berlinale) fanden vom 5. Februar bis zum 15. Februar 2009 statt.
Die Berlinale wurde am 5. Februar mit dem Film The International von Tom Tykwer eröffnet. Der Film war im Wettbewerb zu sehen, jedoch außer Konkurrenz. Auf dem Festival wurden 383 Filme in 1238 Vorführungen gezeigt. Es waren ca. 20.000 akkreditierte Fachbesucher auf dem Festival. Insgesamt wurden ca. 270.000 Tickets verkauft.[1] Dies bedeutet einen neuen Publikumsrekord. Als neue Spielstätten kamen in diesem Jahr der Friedrichstadtpalast und das Cinema Paris am Kurfürstendamm hinzu.
Inhaltsverzeichnis
Wettbewerb
Am 12. Dezember 2008 wurden die ersten Wettbewerbsfilme bekanntgegeben.[2]
Im offiziellen Wettbewerb werden folgende Filme gezeigt:
Außer Konkurrenz
Außer Konkurrenz sind innerhalb des Wettbewerbprogramms folgende Filme zu sehen:
- The International – Regie: Tom Tykwer (mit Clive Owen, Naomi Watts, Armin Mueller-Stahl)
- The Private Lives of Pippa Lee – Regie: Rebecca Miller (mit Robin Wright Penn, Alan Arkin, Keanu Reeves, Maria Bello, Julianne Moore, Winona Ryder)
- Der Vorleser – Regie: Stephen Daldry (mit Kate Winslet, Ralph Fiennes, David Kross, Alexandra Maria Lara)
- Der rosarote Panther 2 – Regie: Harald Zwart (mit Steve Martin, Jean Reno, Emily Mortimer, Andy Garcia)
- The Dust of Time – Regie: Theo Angelopoulos (mit Irène Jacob, Michel Piccoli, Willem Dafoe, Bruno Ganz)
- Deutschland 09 – 13 kurze Filme zur Lage der Nation – Regie: Fatih Akın, Tom Tykwer, Wolfgang Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Romuald Karmakar, Nicolette Krebitz, Isabelle Stever, Hans Steinbichler, Hans Weingartner, Christoph Hochhäusler, Dani Levy und Angela Schanelec
- Eden à l’ouest – Regie: Costa-Gavras (mit Riccardo Scamarcio, Juliane Köhler, Ulrich Tukur)
- Notorious B.I.G. – Regie: George Tillman Jr. (mit Angela Bassett, Jamal Woolard, Derek Luke)
- Om Shanti Om – Regie: Farah Khan (mit Shahrukh Khan, Deepika Padukone, Arjun Rampal, Shreyas Talpade)
Internationale Jury
Jurypräsidentin der Berlinale 2009 ist die britische Schauspielerin Tilda Swinton. Weitere Jurymitglieder sind: Isabel Coixet (Spanien), Gaston Kaboré (Burkina Faso), Henning Mankell (Schweden), Christoph Schlingensief (Deutschland), Wayne Wang (USA) und Alice Waters (USA).
Preisträger
Goldener Bär La teta asustada von Claudia Llosa
- Beste Regie: Asghar Farhadi für Darbareye Elly
- Großer Preis der Jury: Adrián Biniez für Gigante und Maren Ade für Alle anderen
- Bester Darsteller: Sotigui Kouyaté für London River
- Beste Darstellerin: Birgit Minichmayr für Alle Anderen
- Bestes Drehbuch: Oren Moverman und Alessandro Camon für The Messenger
- Herausragende künstlerische Leistung: Gabor Erdély und Támas Székely für Katalin Varga
Alfred-Bauer-Preis: Andrzej Wajda für Tatarak und Adrián Biniez für Gigante
Preis für das beste Erstlingswerk
Innerhalb der offiziellen Preisverleihung am 14. Februar wurde der Preis für das beste Erstlingswerk vergeben. Eine internationale Jury bestehend aus Hannah Herzsprung (Deutschland), In-Ah Lee (Deutschland) und Rafi Pitts (Iran) wählte aus den Debütfilmen sämtlicher Sektionen des Festivals den Wettbewerbsfilm Gigante von Adrián Biniez als Preisträger aus. Eine lobende Erwähnung der Jury erhielt der Film Flickan (Das Mädchen) von Fredrik Edfeldt. Dieser Film war in der Sektion Generation Kplus zu sehen.
Weitere Preise
- Preis der ökumenischen Jury: Little Soldier von Annette K. Olesen
Eine lobende Erwähnung der ökumenischen Jury erhielten die Filme London River und My One and Only.
- FIPRESCI-Preis: La teta asustada von Claudia Llosa
- Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater: Sturm von Hans-Christian Schmid
- Friedensfilmpreis: The Messenger von Oren Moverman
- Amnesty International Filmpreis: Sturm von Hans-Christian Schmid
- Leserpreis der Berliner Morgenpost: Sturm von Hans-Christian Schmid
- DFJW-Preis „Dialogue en perspective“: Gitti von Anna Deutsch
Berlinale Shorts (Kurzfilmwettbewerb)
Die internationale Kurzfilmjury hatte in diesem Jahr folgende Mitglieder: Khavn De La Cruz (Philippinen), Arta Dobroshi (Kosovo) und Lars Henrik Gass (Deutschland). Sie verlieh folgende Preise:
- Goldener Bär: Please Say Something von David O’Reilly (Irland)
- Silberner Bär: Jade von Daniel Elliott (Großbritannien)
Sektion Panorama
Die Sektion Panorama feierte in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Dies wurde am 10. Februar 2009 im Zoo Palast mit einer Galavorstellung des Films Milk in Anwesenheit von Regisseur Gus Van Sant gefeiert. Ein weiteres Jubiläum gab es beim Panorama Publikumspreis. Seit zehn Jahren stimmen die Zuschauer des Panoramas über ihren Lieblingsfilm ab. Aus diesem Anlass wurden die zehn Sieger der letzten zehn Jahre noch einmal gezeigt.
- Panorama Publikumspreis 2009: The Yes Men Fix The World von Mike Bonanno, Andy Bichlbaum und Kurt Engfehr
Den zweiten Platz bei der Publikumspreiswahl belegte der französische Spielfilm Welcome von Philippe Lioret und den dritten Platz der österreichische Spielfilm Der Knochenmann von Wolfgang Murnberger.
- Preis der ökumenischen Jury: Welcome von Philippe Lioret
- FIPRESCI-Preis: Nord von Rune Denstad Langlo
- Preis der Confédération Internationale des Cinémas D´Art et Essai (C.I.C.A.E.): Ander von Roberto Castón
Sektion Generation
Die Kinderjury verlieh in der Sektion Generation Kplus den Gläsernen Bären für den besten Spielfilm an den kanadischen Beitrag C’est pas moi, je le jure! (Ich schwör’s, ich war’s nicht!) von Philippe Falardeau. Eine lobende Erwähnung der Jury erhielt der Film Max Pinlig (Max Peinlich) von Lotte Svendsen. Der Gläserne Bär für den besten Kurzfilm ging an den Film Ulybka Buddy (Buddhas Lächeln) von Bair Dyshenov.
Die Jugendjury in der Sektion Generation K14plus verlieh den Gläsernen Bären für den besten Spielfilm an den US-amerikanischen Beitrag My Suicide von David Lee Miller. Eine lobende Erwähnung der Jury erhielt der Animationsfilm Mary and Max von Adam Elliott. Den gläsernen Bären für den besten Kurzfilm erhielt der neuseeländische Film Aphrodite’s Farm von Adam Strange.
Eine internationale Jury bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Dana Nechushtan, Greg Childs, Petr Koliha und Stephen Lance verlieh den Großen Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes in der Sektion Generation Kplus. Der Preis ging an den Film C’est pas moi, je le jure! (Ich schwör’s, ich war’s nicht!) von Philippe Falardeau.
Internationales Forum des jungen Films
- Preis der ökumenischen Jury: Treeless Mountain von So Yong Kim
- FIPRESCI-Preis: Ai no mukidashi (Love Exposure) von Sono Sion
- Preis der Confédération Internationale des Cinémas D´Art et Essai (C.I.C.A.E.): Cea mai fericita fata din lume (The Happiest Girl in the World) von Radu Jude
- Caligari Filmpreis: Ai no mukidashi (Love Exposure) von Sono Sion
- Leserpreis des Tagesspiegels: Hayat var (My Only Sunshine) von Reha Erdem
Teddy Awards
Der Teddy Award für den besten Spielfilm ging in diesem Jahr an den Film Raging Sun, Raging Sky (Rabioso sol, rabioso cielo) von Julián Hernández. Als bester Essayfilm wurde Fig Trees (Feigenbäume) von John Greyson ausgezeichnet und als bester Kurzfilm A Horse Is Not A Metaphor von Barbara Hammer.
Ehrenpreise
Bereits Mitte Dezember 2008 wurde bekannt, dass Maurice Jarre den Goldenen Ehrenbären erhalten wird. Der Oscar-prämierte Filmkomponist nahm den Preis bei einer Galaaufführung von Lawrence von Arabien am 12. Februar im Kino International in Empfang.[3]
Der französische Regisseur Claude Chabrol, 1959 für Schrei wenn du kannst mit dem Goldenen Bären prämiert, und der deutsche Film- und Fernsehproduzent Günter Rohrbach wurden am 8. beziehungsweise 9. Februar mit der Berlinale Kamera geehrt. Eine weitere Berlinale Kamera wurde an Manoel de Oliveira verliehen.[4]
Retrospektive
Die diesjährige Retrospektive befasste sich mit Filmen, die im 70-mm-Format gedreht wurden. Es gab neben der Vorführung von Filmen begleitende Podiums- und Werkstattgespräche. Neben US-amerikanischen Monumentalproduktionen wie Ben Hur, Cleopatra und Musicalproduktionen wie Hello, Dolly und West Side Story wurden auch sowjetische Filme wie Sergei Bondartschuk Krieg und Frieden und Goya von Konrad Wolf gezeigt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kino-zeit.de/filme/artikel/11384_berlinale-2009-goldener-bar-fur-la-teta-asustada.html
- ↑ http://www.berlinale.de/de/presse/pressemitteilungen/alle/Alle-Detail_4647.html#4647
- ↑ vgl. AP: Goldener Ehrenbär an Maurice Jarre, 12. Februar 2009 4:28 PM GMT
- ↑ vgl. Offizielle Pressemitteilung bei berlinale.de, 9. Februar 2009 (aufgerufen am 12. Februar 2009)
Filmfestspiele von Berlin nach Jahren1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Internationale Filmfestspiele Berlin 2010 — Hauptspielstätte: das Theater am Potsdamer Platz („Berlinale Palast“) … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 1970 — Die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) 1970 begannen am 26. Juni und gingen am 5. Juli mit dem Rücktritt der Jury zwei Tage vor dem geplanten Abschlusstermin, dem 7. Juli, zu Ende. Die Jury des Festivals bestand neben ihrem… … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 2011 — Offizielles Berlinale Plakat 2011 … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 2006 — Die 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin fanden vom 9. Februar bis zum 19. Februar 2006 statt. Festivaldirektor Dieter Kosslick kündigte die Berlinale 2006 als ein Festival an, das den politischen Film in der Mittelpunkt stellt. Die… … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 1980 — Die Internationale Filmfestspiele Berlin 1980 fanden in diesem Jahr vom 18. Februar bis zum 29. Februar statt. Es war die erste Berlinale, die von dem neuen Direktor Moritz de Hadeln geleitet wurde. De Hadeln berief Manfred Salzgeber zum Leiter… … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin — Logo der Berlinale Die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) sind ein jährlich in Berlin stattfindendes Filmfestival der A Kategorie und gelten als eines der weltweit bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche.[1] Die 61. Berlinale fand … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 1957 — Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 1957 fanden vom 21. Juni bis 2. Juli 1957 statt. Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 2 Internationale Jury 3 Wettbewerb 4 Preisträger … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 2008 — Logo der Berlinale Die 58. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2008 (Berlinale) fanden vom 7. bis 17. Februar 2008 statt. Die Berlinale wurde mit Martin Scorseses Dokumentarfilm Shine a Light eröffnet. Der Film dokumentiert zwei Konzerte der… … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 1953 — Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 1953 fanden vom 18. Juni bis 28. Juni 1953 statt. Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 2 Wettbewerb 3 Preisträger 3.1 Goldener Bär … Deutsch Wikipedia
Internationale Filmfestspiele Berlin 2007 — Berlinale Palast 2007 Die 57. Internationalen Filmfestspiele Berlin fanden vom 8. Februar bis zum 18. Februar 2007 statt. Die Berlinale wurde mit Olivier Dahans Film La vie en rose (OT: La Môme) eröffnet. In dem französischen Drama verkörpert… … Deutsch Wikipedia