Lachender Buddha

Lachender Buddha
Hotei, von Utagawa Kuniyoshi, frühes 19. Jahrhundert, Tokyo

Hotei (japanisch, auch: Hotai) bzw. Budai (chin. 布袋, bùdài „Stoffsack“) ist eine populäre Figur der chinesischen und japanischen Volksreligion, in Japan zählt er unter anderem zu den Sieben Göttern des Glücks (Shichi Fukujin). Sein Name bedeutet Hanf- (bzw. Jute- oder Leinen-)Sack, und tatsächlich ist ein solcher Sack sein Markenzeichen. Er wird zumeist als dickbäuchiger, lachender Mönch dargestellt und auch als „Lucky Buddha“ (Glücksbuddha) oder „Laughing Buddha“ (lachender Buddha) bezeichnet.

Putai/Hotei ist chinesischen Ursprungs und geht zurück auf die halb-legendäre Gestalt des aus der Stadt Fenghua (Provinz Zhejiang) stammenden Mönchs Qici (chin. 契此, Qìcǐ, W.-G. Ch'i-tz'u), der als wandernder Bettelmönch im 10. Jahrhundert lebte und auch noch nach seinem Tod gelegentlich gesichtet worden sein soll. Er wird vor allem im Chan-Buddhismus, dem chinesischen Vorläufer des japanischen Zen, verehrt und gilt als eine Inkarnation des „Buddhas der Zukunft“ (Maitreya). In China ist diese aus dem indischen Buddhismus stammende, messianische Buddha-Figur daher heute eng mit der Gestalt des Budai verbunden. (Nicht zufällig bedeutet der fast homophone Ausdruck 布道 (budao), 'den Weg der Wahrheit predigen', aber im Vordergrund steht heute eher das beinahe homophone 布菜 (bucai) 'Essen austeilen'.)

In Japan wurde Hotei im Zuge des Zen-Buddhismus populär, doch ist die Assoziation mit dem Buddha der Zukunft nicht ganz so eng wie in China. Der bekannte Zen-Maler Hakuin fand in Hotei eines seiner Lieblingsmotive. In der Edo-Zeit verlor Hotei seine rein buddhistische Identität und wurde – zumindest im Verein mit den anderen Glücksgöttern – auch in Shinto-Schreinen als eine Art einheimische Gottheit (Kami) angebetet. Nach wie vor ist die Figur des lebenslustigen Hotei aber auch in Zen-Tempeln zu finden.

Als stets gut gelaunter, besitzloser Mönch stand Budai/Hotei ursprünglich für die Tugend der Selbstgenügsamkeit. Sein prall gefüllter Sack, in dem er seine Almosen verstaut, schien zu besagen, dass der, der mit wenig zufrieden ist, den größten Schatz besitzt. Er gilt auch als Buddha(aspekt), der dem einfachen Volk zugewandt ist und die in seinem Sack gesammelten Almosen an Kinder und Arme weitergibt. So wird er auch teilweise als Symbol für den sozial engagierten Buddhismus genommen.

Im Rahmen der chinesischen und japanischen Volksreligion hat sich Hotei aber von diesem buddhistisch-mönchischen Ideal entfernt und wirbt heute z. B. in vielen Restaurants für herzhafte kulinarische Genüsse.

Es soll Glück bringen, einer Hotei-Figur über den Bauch zu streichen. Auf vielen Darstellungen ist er im Kreis von Kindern zu sehen – eine Art asiatischer Nikolaus bzw. Weihnachtsmann.

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