Ladiwage

Ladiwage
Ladwagen

Der Ladewagen ist eine Erntemaschine, mit der das Erntegut wie z. B. Heu oder Stroh im Einmannsystem geladen werden kann.

Funktionsweise

Traktor mit Ladewagen auf dem Silo beim Abladen

Der Ladewagen ist ein Anhänger mit einem umgebauten Laderaum. Das Erntegut wird mittels einer rotierenden Trommel mit nachgiebigen Federzinken, der sog. Pickup, vom Boden aufgenommen und in den Förderkanal gedrückt. Dort greift eine kräftige Trommel, der sogenannten Laderotor, oder eine Förderschwinge mit starren Zinken das Material auf und drückt es in den Laderaum. Eine weitere Variante ist die Verwendung eines Rechenförderers, welcher heute nur noch von der Firma GVS-Agrar in Flawil (CH) verwendet wird. Die Maschinenfabrik Otto Gruber aus Österreich verwendet als dritte Alternative Schubstangen als Förderaggregat. Der Laderaum ist mit einem sog. Kratzboden ausgestattet. Dieser besteht aus quer zur Fahrtrichtung liegenden Metallprofilen die über zwei parallele Ketten in Fahrtrichtung bewegt werden können. So kann das Ladegut im Laderaum bewegt, bzw. nach dem Öffnen der Heckklappe entladen werden.

Um das Ladegut zu zerkleinern, kann im Förderkanal optional ein Schneidwerk eingeschaltet werden, das aus mehreren Messerbalken an Gegenschneiden besteht.

Der Antrieb erfolgt meist durch den ziehenden Traktor über eine Zapfwelle. Aber es gibt auch Selbstfahrer.

Geschichte

erster Ladewagen 1960
erster Ladewagen beim Beladen
erster Ladewagen beim Entladen

Vor der Erfindung des Ladewagens musste das Heu auf große Wagen (z.B. Leiterwagen) geladen werden, auf die oben ein sog. Weißbaum gebunden wurde, damit die Ladung zusammenhielt.

Der Ladewagen wurde 1960 auf der DLG-Ausstellung ab 16. Mai in Köln durch den Erfinder Ernst Weichel erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Gerät trug bereits den Namen "Hamster", die Gattungsbezeichnung "Ladewagen" gab es damals noch nicht. Zur Simulation der Ladewagenladung war der Gatteraufbau von innen mit Grasmatten ausgekleidet. An einer Stelle war eine Lücke in der, mittels eines Diaprojektors, Bilder von den anderen Weichel-Erzeugnissen vorgeführt wurden.

Der Ladewagen wurde vor der Präsentation in Köln 1960 nicht ein einziges Mal unter realen Bedingungen getestet. Erst im Herbst 1960 fand Ernst Weichel Zeit, an dem Projekt weiterzuarbeiten. Er hat die Vorderwand des Wagens etwas modifiziert, das in der Mitte angebrachte Stützrad auf die Seite versetzt und ihn dann mit seinem Unimog beim Laden von Stroh auf einem abgeernteten Acker ausprobiert (siehe Bild). Im unteren Bild erkennt man, dass es auf Anhieb funktioniert hat. Hier wird der Inhalt mittels Kratzboden abgeladen. Es dauerte bis 1976, bis die Anmeldung von 1960 (11 60 229) nach langwierigen Patentrechtsstreitigkeiten zum Patent erteilt wurde.

Die ersten Ladewagen verfügten noch über keine Messer und machten daher beim Abladen mehr Arbeit, als die alte Methode. Weiterhin war die Kompression des Heus nicht hoch genug. Nach anfänglicher Skepsis der Fachwelt, fand der Ladewagen jedoch eine breite Akzeptanz, da der Arbeitsaufwand auf ein Zehntel reduziert wurde. Innerhalb eines Jahrzehnts stellten 50% der Grünlandbetriebe auf den Ladewagen um. Anfang der 90er Jahre wurde der Ladewagen oft durch selbstfahrende Feldhäcksler ersetzt. Mittlerweile erlebt er eine Renaissance, da er dem Feldhäcksler im Kraftstoffverbrauch überlegen ist und neue Modelle mit großem Ladevolumen entwickelt wurden.


Weblinks


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