Laetiporus sulphureus

Laetiporus sulphureus
Schwefelporling
Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)

Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)

Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Porenpilze (Polyporales)
Familie: Porlingsartige (Polyporaceae)
Gattung: Schwefelporlinge (Laetiporus)
Art: Schwefelporling
Wissenschaftlicher Name
Laetiporus sulphureus
(Bull.) Murrill

Der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) ist eine Art der Gattung Laetiporus aus der Familie der Porlingsartigen. Er wurde früher in eine eigene Familie Schwefelporlingsartige (Laetiporaceae) gestellt.

Die Schreibweise des Namens als sulphureus ist nach Krieglsteiner falsch, er gibt als korrekte Form sulfureus an.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Junger Schwefelporling
Alter Schwefelporling

Der Schwefelporling bildet vielhütige, leuchtend schwefelgelbe bis orange häufig sehr große und auffällige Konsolen, die, nicht selten in größeren Höhen, an Baumstämmen wachsen. Die Hüte sind flach und meist fächerartig ausgebreitet. Die Oberfläche ist samtig behaart, der Rand ist heruntergebogen und häufig gezont. Die lebhaft schwefelgelb gefärbte Unterseite ist porig und wellig, die Poren sind unregelmäßig rund oder etwas länglich ausgezogen, pro Millimeter stehen drei bis fünf Poren. Auf der Fruchtkörperunterseite werden häufig Guttationstropfen gebildet. Die Röhren sind etwa fünf Millimeter lang, die Röhrenschicht lässt sich nicht ablösen. Frische Exemplare sind saftig und weich, ältere werden spröde und kreide- oder käseartig.

Lebensweise

Der Schwefelporling ist ein Parasit, der bevorzugt an Laubbäumen, seltener an Nadelbäumen vorkommt. Er erzeugt im Holz eine auffällige Braunfäule. Als Substrat bevorzugt er Laubhölzer mit Farbkern, er kann an Eichen, Robinien, Prunus-Arten und Weiden gefunden werden, in Mitteleuropa seltener (in höheren Lagen) werden Nadelbäume (Lärche) besiedelt. In Zentralasien werden nach Dörfelt Lärchen-Arten besiedelt, auch in Nordamerika werden Koniferen befallen. Der Schwefelporling kann auch weitere Laubgehölze besiedeln. Oft sind die befallenen Bäume überaltert oder geschädigt.

Der Pilz dringt über Wunden in den Baum ein und zersetzt zunächst das Kernholz, was zu erhöhter Windbruchanfälligkeit der Wirtsbäume führt. Im weiteren Verlauf wird auch das Splintholz befallen, wobei in den Schwundrissen dicke Myzel-Lappen gebildet werden. Er kann nach Absterben des Wirtes noch lange als Saprobiont weiterleben, bis das Substrat vollständig verbraucht ist.

Natürlich kommt der Schwefelporling in Auwälder und in feuchteren Eichen-Mischwäldern vor. Darüber hinaus wird er in anderen Waldtypen, Obstplantagen, Parks und an Straßenbäumen gefunden.

Schwefelporling mit Guttationstropfen

Bedeutung

Der Schwefelporling ist ein aggressiver Parasit, der zum Absterben der befallenen Bäume führt und deren Stand- und Bruchfestigkeit sehr stark vermindert. Der Pilz ist im sehr jungen Zustand essbar, er wird schnell sehr zäh und ungenießbar.

Verbreitung

Der Schwefelporling wurde auf allen Kontinenten nachgewiesen, in der Holarktis ist er vor allem in wärmeren und gemäßigten Gebieten verbreitet. Das europäische Verbreitungsgebiet entspricht nach Krieglsteiner dem der Eiche. In Deutschland ist er relativ dicht verbreitet.

Literatur

  • P. Schütt, H. J. Schuck und B. Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol-Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2002
  • G. J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0
  • H. Dörfelt und G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9
  • J. Breitenbach und F. Kränzlin: Pilze der Schweiz. Band 2, Verlag Mykologia, Luzern 1986, ISBN 3-85604-020-X

Weblinks


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