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Schwefelporling Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Porenpilze (Polyporales) Familie: Porlingsartige (Polyporaceae) Gattung: Schwefelporlinge (Laetiporus) Art: Schwefelporling Wissenschaftlicher Name Laetiporus sulphureus (Bull.) Murrill Der Schwefelporling (Laetiporus sulfureus[A 1]) ist eine Art der Gattung Laetiporus aus der Familie der Porlingsartigen. Er wurde früher in eine eigene Familie Schwefelporlingsartige (Laetiporaceae) gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Schwefelporling bildet vielhütige, leuchtend schwefelgelbe bis orange häufig sehr große und auffällige Konsolen, die, nicht selten in größeren Höhen, an Baumstämmen wachsen. Die Hüte sind flach und meist fächerartig ausgebreitet. Die Oberfläche ist samtig behaart, der Rand ist heruntergebogen und häufig gezont. Die lebhaft schwefelgelb gefärbte Unterseite ist porig und wellig, die Poren sind unregelmäßig rund oder etwas länglich ausgezogen, pro Millimeter stehen drei bis fünf Poren. Auf der Fruchtkörperunterseite werden häufig Guttationstropfen gebildet. Die Röhren sind etwa fünf Millimeter lang, die Röhrenschicht lässt sich nicht ablösen. Frische Exemplare sind saftig und weich, ältere werden spröde und kreide- oder käseartig.
Lebensweise
Der Schwefelporling ist ein Parasit, der bevorzugt an Laubbäumen, seltener an Nadelbäumen vorkommt. Er erzeugt im Holz eine auffällige Braunfäule. Als Substrat bevorzugt er Laubhölzer mit Farbkern, er kann Eichen, Robinien, Prunus-Arten und Weiden befallen, in Mitteleuropa seltener (in höheren Lagen) werden Nadelbäume (Lärche) besiedelt. In Zentralasien werden nach Dörfelt Lärchen-Arten besiedelt, auch in Nordamerika werden Koniferen befallen. Der Schwefelporling kann auch weitere Laubgehölze besiedeln. Oft sind die befallenen Bäume überaltert oder geschädigt.
Der Pilz dringt über Wunden in den Baum ein und zersetzt zunächst das Kernholz. Im weiteren Verlauf wird auch das Splintholz befallen, was zu erhöhter Windbruchanfälligkeit der Wirtsbäume führt. In den Schwundrissen werden dicke Myzel-Lappen gebildet. Er kann nach Absterben des Wirtes noch lange als Saprobiont weiterleben, bis das Substrat vollständig verbraucht ist.
Natürlich kommt der Schwefelporling in Auwäldern und in feuchteren Eichen-Mischwäldern vor. Darüber hinaus wird er in anderen Waldtypen, Obstplantagen, Parks und an Straßenbäumen gefunden.
Bedeutung
Der Schwefelporling ist ein Parasit, der intensive Braunfäule verursacht und zum Absterben der befallenen Bäume führen kann. Die Stand- und Bruchfestigkeit befallener Bäume wird stark vermindert. Bei Robinie ist der Schaden häufig auf den Stamm begrenzt.
Der Pilz ist im sehr jungen Zustand essbar, er wird schnell sehr zäh und ungenießbar, roh gilt der Schwefelporling als giftig. Es gibt Beobachtungen, dass Schwefelporlinge, die z.B. an Eichen oder Robinien gewachsen sind, bei empfindlichen Personen Erbrechen und Durchfälle auslösen können. [1]
Verbreitung
Der Schwefelporling wurde auf allen Kontinenten nachgewiesen, in der Holarktis ist er vor allem in wärmeren und gemäßigten Gebieten verbreitet. Das europäische Verbreitungsgebiet entspricht nach Krieglsteiner dem der Eiche. In Deutschland ist er relativ dicht verbreitet.
Literatur
- P. Schütt, H. J. Schuck und B. Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol-Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2002
- G. J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3528-0
- H. Dörfelt und G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9
- J. Breitenbach und F. Kränzlin: Pilze der Schweiz. Band 2. Verlag Mykologia, Luzern 1986, ISBN 3-85604-020-X
Weblinks
Commons: Schwefelporling – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienAnmerkungen
- ↑ Die Schreibweise des Namens als sulphureus ist nach Krieglsteiner falsch, er gibt als korrekte Form sulfureus an.
Einzelnachweise
- ↑ Michael/Henning/Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 1
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