- Lakoff
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George P. Lakoff (* 24. Mai 1941) ist seit 1972 Professor für Linguistik an der University of California, Berkeley. Sein Spezialgebiet ist dabei die kognitive Linguistik, die in der Linguistik als bekannteste Alternative zur generativen Grammatik von Noam Chomsky gilt. Am bekanntesten sind seine Theorien über die Sprache als Metaphersystem im menschlichen Denken, politischem Verhalten und Gesellschaft. In den letzten Jahren engagierte er sich mehr und mehr im politischen Sinne und gründete eine progressive Denkfabrik.
George Lakoff vertritt die These, dass Menschen in Metaphern denken; dies geschehe zumeist unbewusst, da die Metaphern nicht mehr wahrgenommen werden würden. Trotzdem sei es relevant, in welchen Metaphern man denke und welche rhetorisch genutzt werden, da Metaphern immer einem Denkmodell unterliegen, das man durch die Verwendung seiner Schlüsselbegriffe stützt. Benutzt man beispielsweise militärische Metaphern („Gewehr bei Fuß stehen“ „Zweifrontenkrieg“ usw.), so wird etwas implizit als Krieg angesehen.
Lakoff wendet seine Analyse der Metaphern, die er wie oben beschrieben als konzeptionelle Konstruktionen begreift, u.a. auf den Bereich der (amerikanischen) Politik an: der Rhetorik der Konservativen unterliegt die Vorstellung, Staat und Gesellschaft seien eine Familie mit einem strengen Vater (Staat), dessen Kinder (Bürger) diszipliniert werden müssen, damit sie verantwortliche Erwachsene werden. Die Liberalen/Demokraten teilen eher die Metapher einer schützenden, geborgenen Familienumgebung, in der die Kinder (die ja in der Metapher tatsächlich schon Bürger sind) von den Eltern vor negativen Einflüssen geschützt werden, damit sie sich frei entfalten können (für die Politik würde das z.B. bedeuten: strenge Umweltstandards und allgemeine Gesundheitsversorgung).
Lakoff sieht weiter das Problem der Demokraten seit den 80er Jahren, dass sie sich zu sehr den Diskursmetaphern der Konservativen angepasst haben. Das bedeutet sie benutzen die gleichen Metaphern, die aber dem konservativen Modell entsprechen, also unbewusst dieses Modell stützen. Bsp. 'tax relief' Steuererleichterung impliziert, dass Steuern per se etwas Schlechtes seien.
Werke
- George Lakoff und Elisabeth Wehling: Auf leisen Sohlen ins Gehirn. Politische Sprache und ihre heimliche Macht, Heidelberg: Carl-Auer-Verlag 2008, ISBN 978-3-89670-634-8.
- George Lakoff und Mark Johnson. Metaphors We Live By. University of Chicago Press, 1980. (Deutsche Übersetzung: Leben in Metaphern. Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern. 4. Aufl. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme-Verl., 2004. ISBN 3-89670-487-7).
- George Lakoff und Mark Turner. More Than Cool Reason: A Field Guide to Poetic Metaphor. University of Chicago Press, 1989.
- George Lakoff. Women, Fire, and Dangerous Things: What Categories Reveal About the Mind. University of Chicago Press, 1987.
- George Lakoff. Moral Politics. What Conservatives Know that Liberals Don't. University of Chicago Press, 1996.
- George Lakoff und Mark Johnson. Philosophy In The Flesh: the Embodied Mind and its Challenge to Western Thought. Basic Books, 1999.
- George Lakoff und Rafael Núñez. Where Mathematics Comes From: How the Embodied Mind Brings Mathematics into Being. Basic Books, 2000.
- George Lakoff. Don't Think of an Elephant: Know Your Values and Frame the Debate. Chelsea Green Publishing, 2004.
Weblinks
- Literatur von und über George Lakoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- U.C. Berkeley Department of Linguistics
- George Lakoffs Blog
- George Lakoffs Rockridge Institute (schliesst zum 30. April 2008 wegen Finanzierungsproblemen)
Personendaten NAME Lakoff, George KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Linguist, Professor für Linguistik an der University of California, Berkeley GEBURTSDATUM 24. Mai 1941
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