- Lame Duck
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Im US-amerikanischen politischen System wird ein Präsident oder anderer Politiker, der noch im Amt ist, aber nicht wiedergewählt werden kann oder werden möchte, als Lame Duck (lahme Ente) bezeichnet.
Da der generelle Wahltag (General Elections) auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November festgesetzt ist, Präsidenten jedoch erst am 20. Januar eingesetzt werden, verbleibt der Präsident im Falle der ausbleibenden Wiederwahl noch gut zehn Wochen im Amt. Ein solcher Präsident sollte während dieser Periode keine wichtigen Gesetze auf den Weg bringen oder wichtige Stellen besetzen, z. B. Richterstellen im obersten Gerichtshof, dem Supreme Court.
Etwas allgemeiner bezeichnet der Begriff einen Politiker, der in absehbarer Zeit aus dem Amt scheidet, z. B. weil:
- er nicht wieder gewählt werden darf (George W. Bush 2008, Bill Clinton 2000),
- er auf eine erneute Kandidatur verzichtet (Lyndon B. Johnson 1968, Johannes Rau 2004).
- er seinen Rückzug Monate im voraus ankündigt (Edmund Stoiber 2007, Tony Blair 2007)
Das Interesse konzentriert sich dann auf die Nachfolge, der noch amtierende Politiker tritt in den Hintergrund. Wenn z. B. der Bundespräsident zur lahmen Ente wird, kommt es in der Öffentlichkeit immer wieder zu entsprechenden Nachfolgediskussionen, die parteipolitisch instrumentalisiert werden.
Allerdings wird der Begriff auch verwendet, sobald die Partei, der der Präsident angehört, die Mehrheit im Kongress verlieren sollte und der Präsident somit ohne den politischen Gegner keine Gesetze mehr verabschieden kann.
Aber auch außerhalb der Politik wird dieser Begriff vermehrt benutzt. So werden auch immer wieder Trainer, die den Verein verlassen wollen oder müssen, als "Lame Duck" oder "lahme Ente" bezeichnet.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Das Lame-Duck-Syndrom. Süddeutsche Zeitung, 9. März 2011
Kategorie:- Politik (Vereinigte Staaten)
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