- Lampertheimer Altrhein
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Das Naturschutzgebiet Biedensand, auch Lampertheimer Altrhein genannt, ist das drittgrößte hessische Naturschutzgebiet. Es ist eine ehemalige Rheinschleife (Altrhein) und liegt westlich von Lampertheim im Kreis Bergstraße.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Daten
Das Naturschutzgebiet Biedensand liegt ca. 15 km nördlich von Mannheim (Baden-Württemberg) und etwa 5 km südöstlich von Worms (Rheinland-Pfalz), in unmittelbarer Nähe der hessischen Stadt Lampertheim im Dreiländereck Hessen–Baden-Württemberg–Rheinland-Pfalz. Das gesamte Naturschutzgebiet liegt östlich des Rheins auf hessischem Gebiet.
Neben dem ca. 25 km nördlich davon gelegenen Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue ist das Naturschutzgebiet Biedensand das bedeutendste hessische Altrheinschutzgebiet. Mit einer geschützten Fläche von 530 ha ist es das drittgrößte hessische Naturschutzgebiet.[1]
Im Naturschutzgebiet liegen zwei Seen: das Welsche Loch und das Fretter Loch. Das Welsche Loch ist ein 40 ha großer Flachwassersee. Das gesamte Naturschutzgebiet ist für viele, teilweise bedrohte, Vogelarten Brutgebiet. Am Welschen Loch lebt eine Kormoran-Kolonie.
Geschichte
Die Entstehung des Lampertheimer (Alt)rheins lässt sich bis in das Jahr 1354 zurückverfolgen. Die damaligen Rheinbeschreibungen erwähnen zwei kleine Inseln im Rhein, den „Büdensand“ und den „langen Zeil“.[2] 1878 bis 1879 erfolgte zur Rheinbegradigung der Durchstich des Rheins bei Lampertheim, womit der Lampertheimer Altrhein geschaffen wurde.[3] Die Pläne zu dem Durchstich kamen von Johann Gottfried Tulla. Der Nackenheimer Schiffer Johann Welsch passierte als erster den neuen Wasserweg. Nach ihm wurde das Welsche Loch benannt.
Bereits 1926 wurden Teilbereiche des Lampertheimer Altrheins per Polizeiverordnung unter einen besonderen Schutz gestellt. 1937 wurde das Gebiet dann endgültig unter Naturschutz gestellt. In jüngster Zeit geben die seit einigen Jahren ständig sinkenden Wasserpegel des Lampertheimer Altrheins Anlass zur Besorgnis bei verschiedenen Interessensgruppen, so dass ein Ausbaggern des Altrheinarmes diskutiert wird.[4][5]
Einzelnachweise
- ↑ www.lampertheim.de: Naturschutzgebiet Biedensand, abgerufen am 8. Mai 2008
- ↑ www.technologieparkbiedensand.de Naturschutzgebiet Biedensand, abgerufen am 8. Mai 2008
- ↑ Wasser- und Schifffahrtsamt Mannheim: Rheinkorrektionen, abgerufen am 8. Mai 2008
- ↑ Zukunft des Altrheins ungewiss. In: Südhessen Morgen Ausgabe vom 30. Dezember 2006
- ↑ Das Naturparadies liegt direkt vor der Haustür. In: Südhessen Morgen Ausgabe vom 19. Januar 2007
Literatur
- A. Müller: Lampertheimer Altrhein: Geschichte und Geschichten. 1. Auflage, Pressebüro Bergstraße, 2002, ISBN 3-9804689-4-1
Weblinks
- Das Naturschutzgebiet Biedensand auf der Website von Lampertheim
- Naturschutzgebiet Biedensand, mit Karte des Naturschutzgebietes
49.6017418.444195Koordinaten: 49° 36′ 6″ N, 8° 26′ 39″ O
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