Lampra mirifica

Lampra mirifica
Großer Ulmenprachtkäfer
Großer Ulmenprachtkäfer (Ovalisia mirifica)

Großer Ulmenprachtkäfer (Ovalisia mirifica)

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Prachtkäfer (Buprestidae)
Unterfamilie: Chrysochroinae
Gattung: Ovalisia
Untergattung: Scintillatrix
Art: Großer Ulmenprachtkäfer
Wissenschaftlicher Name
Ovalisia mirifica
(Mulsant, 1855)
Bilder des Großen Ulmenprachkäfers
Bild 1: von der Seite
Bild 3: von unten
Bild 4: von vorn
Bild 2: Teilansicht der Unterseite
rechts teilweise eingefärbt

grün: Prosternalfortsatz der Vorderbrust
blau: Mittelbrust
gelb: Hinterbrust
orange:Hinterhüften
Bild 5: Schildchen,
Umriss rechts nachgezeichnet
Hinterrand des Analsegments der Weibchen zweier Arten im Vergleich
rechts nachgezeichnet
Bild 6: Großer Ulmenprachtkäfer Bild 7: Großer Lindenprachtkäfer

Der Große Ulmenprachtkäfer (Ovalisia mirifica) ist ein Käfer aus der Familie der Prachtkäfer (Buprestidae). Er verliert seine smaragdgrün bis blau schillernde metallische Färbung auch Jahrzehnte nach seinem Tod nicht, da sie größtenteils nicht durch Pigmente, sondern durch Interferenz bei der Brechung der Lichtstrahlen hervorgerufen wird.[1]

Als Gattungsnamen findet man neben Ovalisia und dem Namen der Untergattung Scintillatrix häufig noch Poecilonota und Lampra, außerdem gibt es noch seltenere Synonyme.[2]

Merkmale

Der Körper ist mehr als zweieinhalb mal so lang wie breit und abgeflacht. Im mittleren Bereich verlaufen die Seiten parallel. Es überwiegt die goldgrüne Farbe, die an den Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken in goldgelb bis rotgold übergeht. Der Käfer wird 7,5 bis vierzehn Millimeter lang.

Der Kopf ist von oben gesehen viel breiter als lang. Die Augen nehmen den größten Teil der Kopfseiten ein, ihr Hinterrand liegt größtenteils dem Halsschild an (Bild 1). Die elfgliedrigen Fühler sind ab dem fünften Glied nach innen erweitert (gesägt, Bild 4). Die Oberlippe ist rechteckig und vorn ausgeschnitten, die Oberkiefer sind kräftig, gekrümmt und auf der Innenseite ausgeschnitten. Die Endglieder der Kiefertaster und der Lippentaster sind kurz und schräg abgestutzt. Auf der Stirn befindet sich im Unterschied zum Großen Weidenprachtkäfer (Ovalisia dives) keine flache Beule.

Der Halsschild verjüngt sich vorn auf Kopfbreite, an der Basis ist er am breitesten. Er weist eine schwarze Mittellinie auf.

Die Flügeldecken sind zwischen den Schultern etwas breiter als der Halsschild, hinter der Mitte sind sie etwas erweitert, dahinter ist der Außenrand leicht gesägt. Am Ende sind die Flügeldecken gemeinsam abgestutzt und unregelmäßig kräftig gezähnt. Die Zähnung ist stärker als beim Großen Lindenprachtkäfer (Ovalisia rutilans) und schwächer als beim Großen Weidenprachtkäfer. Die Flügeldecken sind längs gestreift. Die Zwischenräume der Streifen sind flach, die erhabenen dunklen rechteckigen Flecken (Gitterflecken, Fensterflecken) sind häufiger als beim Großen Lindenprachtkäfer.

Das Schildchen (Scutellum) ist nur etwa doppelt so breit wie lang, weil die Ecke hinten in der Mitte (Suturalecke) deutlich ausgeprägt ist (Bild 5, rechts orange nachgezogen). Die zugespitzten seitlichen Hinterecken sind weiter voneinander entfernt, als die stumpfen Vorderecken.

Auch die Unterseite und die Beine sind metallisch grün. Die Höhlen, in denen die Vorderhüften eingelenkt sind, sind nach hinten offen. Sie sind durch einen breiten Fortsatz der Vorderbrust (Bild 2, rechts grün) getrennt, der die Mittelbrust (Bild 2, rechts blau) scheinbar trennt. Dieser Fortsatz ist beim Weibchen nur spärlich punktiert, entlang der Mitte nahezu glatt. Beim Männchen ist er dicht lang behaart (Pubeszens). Die Hinterhüften (Bild 2, rechts orange) liegen breit an die Hinterbrust (Bild 2, rechts gelb) an und sind nach hinten zur teilweisen Aufnahme der Hinterschenkel ausgehöhlt. Die Tarsen sind an allen drei Beinpaaren fünfgliedrig, alle Tarsenglieder außer das Krallenglied sind zur besseren Haftung auf dem Untergrund lappenförmig erweitert (gelappt). Die Krallen sind ungezähnt.

Auf der Körperunterseite sind die ersten beiden Segmente des Hinterleibs (Sternite) miteinander verwachsen. Die drei sich stark ähnlich sehenden mitteleuropäischen Arten der Gattung lassen sich am besten am Rand des letzten Sternits (Analsternit) unterscheiden. Dieser ist beim Großen Ulmenprachtkäfer in beiden Geschlechtern deutlich ausgerandet. Auf beiden Seiten ist die Ausrandung durch einen Zahn begrenzt, der beim Großen Ulmenprachtkäfer deutlicher und spitzer ist als beim Großen Lindenprachtkäfer, aber nicht so kegelförmig in einen langen Dorn ausgezogen wie beim Großen Weidenprachtkäfer (Bild 6, Bild 7).[3][4]

Vorkommen und Verbreitung

Die Larven fressen streng monophag an Ulmen. Für die Entwicklung benötigen sie ein bis zwei Jahre. Die Käfer erscheinen von Mai bis Juli.

Man findet die Art rund ums Mittelmeer (holomediteran), sowie in Mittel- und Osteuropa. In Mitteleuropa ist sie selten bis sehr selten.[2][4]

In der Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung wird die Art unter Streng geschützte Käfer geführt, in der Liste gefährdeter Tiere Deutschlands ist sie als vom aussterben bedroht (Kategorie 1) gelistet.[5] Neuere Fundorte sind in Deutschland nicht bekannt, wohl aber in Österreich und der Schweiz.[4]

Referenzen

  1. "Taschenatlas der Käfer" Verlag Dausien Hanau/M
  2. a b Fauna Europaea, Synonyme für Ovalisia (Scintillatrix) rutilans
  3. Adolf Horion: Käferkunde für Naturfreunde. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1949
  4. a b c H. Freude, K. W. Harde, G. A. Lohse: Die Käfer Mitteleuropas, Bd. 6. Spektrum Akademischer Verlag in Elsevier, München 1966, ISBN 3-827-40683-8
  5. Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (Binot et alt. 1998)

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