Landhaus Sternberg

Das Landhaus Sternberg in Berlin wurde 1923–26 nach Entwürfen des Architekten Hermann Karpenstein für den Fabrikbesitzer Gustav Sternberg erbaut. 1998 wurde das Anwesen durch Dänemark erworben, und dient heute als Residenz des dänischen Botschafters. Sowohl das Landhaus als auch die Gartenanlage stehen unter Denkmalschutz.

Lage

Das Landhaus Sternberg liegt in einem Villenviertel in Berlin-Dahlem an der Podbielskiallee 34, die nach dem preußischen Minister Victor von Podbielski benannt ist. Das Grundstück hat eine Front von etwa 35 m Breite zur Podbielskiallee und erstreckt sich in nordöstlicher Richtung mit einer Tiefe von etwa 80 m bis zur Schweinfurthstraße. Der U-Bahnhof Podbielskiallee der U-3 ist etwa 300 m entfernt.

Bau als Landhaus

Auf dem Grundstück wurde in den 1920er Jahren durch den Architekten Hermann Muthesius ein Haus geplant jedoch nicht ausgeführt, dessen Gartenanlage teils schon fertiggestellt war, als das Grundstück verkauft wurde. Der teilweise erhaltenen Garten, der von Ludwig Lesser entworfen wurde, ist eines der frühen Beispiele für einen Reformgarten aus dessen Hand.^[1] 1926 ließ der neue Eigentümer Gustav Sternberg durch Hermann Karpenstein ein Landhaus errichten. Die Inneneinrichtung enthielt Art Déco-Elemente, die teilweise erhalten sind.

1930 wohnten in dem Anwesen neben dem Eigentümer „Ingenieur G. Sternberg“ laut Adressbuch Berlins, das auf amtlichen Meldeunterlagen beruht, noch ein Gärtner und ein „Kraftwagenführer“, möglicherweise jeweils mit Familie.^[2] Gustav Sternberg (?–1952) war Inhaber der Schraubenfabrik Gustav Sternberg, Berlin-Borsigwalde.^[3] Sternberg wohnte noch 1943 in seinem Anwesen in der Podbielskiallee,^[4] seine Fabrik beschäftigte unter seinem Firmennamen Zwangsarbeiter.^[5]

Nutzung durch Dänemark

1998 erwarb das dänische Außenministerium das Anwesen des Landhauses Sternberg, um eine Residenz für den dänischen Botschafter zu schaffen. Dies war nötig geworden, da in der 1997–99 erbauten Gemeinschaftsanlage der Nordischen Botschaften kein Raum für eine Wohnanlage für den Botschafter vorhanden war.

Der Umbau des Anwesens begann 1999 und wurde im April 2001 fertiggestellt. Dabei wurde das gesamte Gebäude modernisiert, wobei den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung getragen werden musste. Der Umbau kostete etwa 1,9 Mio. €.^[6] Die Orangerie im Garten erhielt einen Anbau für Bankette mit bis zu 20 Gästen.^[7]

Weblinks

• Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste zum Haus Sternberg
• Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste zum Garten des Landhauses Sternberg

Einzelnachweise

1. ↑ Katrin Lesser: Privatgärten in Berlin, herausgegeben vom Landesdenkmalamt Berlin. Imhof, Petersberg 2005, S. 145. ISBN 3-937251-87-1.
2. ↑ Berliner Adressbuch 1930, unter Benutzung amtlicher Quellen. Scherl, Berlin 1930, Teil IV. (Straßenverzeichnis), S. 1499. Online (Abgerufen am 7. April 2009)
3. ↑ Chronik. In: „Die ZEIT“ Nr. 20/1952 vom 15. Mai 1952.
4. ↑ Berliner Adressbuch 1943, unter Benutzung amtlicher Quellen. Scherl, Berlin 1943, Teil IV. (Straßenverzeichnis), S. 1419. Online (Abgerufen am 7. April 2009)
5. ↑ Firmen aus Berlin und dem Umland, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben sollen. In: „Berliner Zeitung“ vom 28. Januar 2000.
6. ↑ Baubeschreibung Residenz Kgl. Dänische Botschaft bei Dierks, Kunze, Oevermann in Berlin. (Abgerufen am 7. April 2009.)
7. ↑ Residenz der Dänischen Botschaft in Berlin auf den Seiten von Graphisoft. Mit Fotos des Bankettanbaus. (Abgerufen am 7. April 2009.)

52.46689722222213.294466666667

Koordinaten: 52° 28′ 0,8″ N, 13° 17′ 40,1″ O