Landkreis Altenkirchen

Landkreis Altenkirchen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) Deutschlandkarte, Position des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Verwaltungssitz: Altenkirchen (Westerwald)
Fläche: 642 km²
Einwohner: 134.912 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 210 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: AK
Kreisschlüssel: 07 1 32
Kreisgliederung: 119 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Parkstraße 1
57610 Altenkirchen
Webpräsenz:
Landrat: Michael Lieber (CDU)
Lage des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz
Karte

Der Landkreis Altenkirchen (Westerwald) ist ein Landkreis im Norden von Rheinland-Pfalz, Deutschland. Er ist (im Uhrzeigersinn) umgeben von den nordrhein-westfälischen Kreisen Rhein-Sieg-Kreis, Oberbergischer Kreis, Olpe und Siegen-Wittgenstein sowie vom rheinland-pfälzischen Westerwaldkreis und vom Landkreis Neuwied.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Landkreis Altenkirchen ist der nördlichste Kreis von Rheinland-Pfalz. Er umfasst den nördlichen Teil des Westerwalds. Das Tal der Sieg bildet die Grenze zum Norden. Der Oberkreis von Altenkirchen wird zum Siegerland gerechnet. Das nach der Grafschaft Wildenburg benannte Wildenburgische Land liegt nördlich der Sieg. Weitere Flüsse im Kreisgebiet sind die Wied und die Nister.

Geschichte

Das heutige Kreisgebiet gehörte vor 1803 zu verschiedenen Herrschaften, u. a. den Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg, der Herrschaft Wildenburg (bereits 1418 ausgestorben, ihre Besitzungen kamen später an die Fürsten von Hatzfeld) und den Kurfürstentümern Köln und Trier. Alle Gebiete wurden 1815 preußisch. Der Staat Preußen gliederte seine Provinzen in Regierungsbezirke und Kreise. So entstand 1816 der Landkreis Altenkirchen, dessen Grenzen im Laufe der Geschichte nur unwesentlich verändert wurden. Seit 1947 gehört der Landkreis Altenkirchen zum Land Rheinland-Pfalz.

Wappen

Blasonierung: Gespalten durch eine eingebogene silberne Spitze, darin ein durchgehendes, von Schwarz und Rot geschliffenes Kreuz, vorne in Rot ein doppelschweifiger, herschauender, blau bewehrter goldener Löwe, hinten in Gold ein aufrechter schwarzer Maueranker (Wappen-Genehmigung 11. Dezember 1967).

Bedeutung: Der Löwe steht für die Grafschaft Sayn, der Maueranker für die Herren von Wildenburg und das Kreuz für die beiden Kurfürstentümer Köln (schwarzes Kreuz) und Trier (rot Kreuz).

Bevölkerung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1815 – 26.860
  • 1835 – 35.208
  • 1871 – 48.653
  • 1905 – 72.370
  • 1939 – 90.557
  • 1950 – 101.099
  • 1961 – 112.396
  • 1965 – 118.109
  • 1970 – 121.181
  • 1975 – 122.066
  • 1980 – 122.618
  • 1985 – 120.648
  • 1987 – 120.757
  • 1990 – 126.489
  • 1995 – 134.993
  • 2000 – 137.223
  • 2005 – 136.425

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Politik

Kreistag

Der Kreistag in im Landkreis Altenkirchen besteht aus 46 gewählten Mitgliedern und dem Landrat als Vorsitzenden.

Ergebnisse der Kommunalwahl 2004
Parteien und Wählergemeinschaften %
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 29,2 13 35,9 16
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 51,3 24 49,8 24
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 5,8 3 4,1 2
FDP Freie Demokratische Partei 5,9 3 4,3 2
FWG Freie Wählergruppe 7,7 3 6,0 2
gesamt 100,0 46 100,0 46
Wahlbeteiligung in % 55,8 62,6

Die Landräte des Kreises Altenkirchen

  • 1816 - 1845 Wilhelm Richard Phillip Koch (1775-1848)
  • 1845 - 1851 Franz Jacob Freiherr von Hilgers
  • 1851 - 1852 Dr. Adolf Ernst von Ernsthausen (1827-1894)
  • 1852 - 1875 Heinrich Joseph Kampers (1806-1886)
  • 1875 - 1882 Johannes Kiesel
  • 1882 - 1902 Friedrich Böhm
  • 1902 - 1912 Robert von Goerschen (1864-1936)
  • 1912 - 1918 Dr. Clemens Busch
  • 1919 - 1933 Dr. Wilhelm Boden
  • 1933 - 1938 Dr. Konrad Gorges
  • 1938 - 1945 Dr. Dr. Ernst Ewald Kunckel
  • 1945 - 1945 Dr. Wilhelm Boden
  • 1945 - 1948 Richard Bornheim
  • 1948 - 1966 Dr. Hans Sinzig
  • 1966 - 1979 Dr. Hermann Krämer
  • 1980 - 1988 Dr. Alfred Beth
  • 1989 - 1998 Herbert B. Blank
  • 1998 - 2006 Dr. Alfred Beth
  • seit 2006 Michael Lieber

Verkehr

Durch das Kreisgebiet führt im äußersten Südwesten die Bundesautobahn A 3 Frankfurt-Köln mit der Abfahrt Neuwied/Altenkirchen in der Ortslage Willroth. Etwas östlich des Kreisgebiets führt die A 45 Gießen-Dortmund, im Norden die A 4 Köln–Olpe vorbei. Der Kreis wird sonst von zahlreichen Bundesstraßen durchzogen, darunter die B 8, B 62 und B 256.

Die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft führte schon 1860 ihre Bahnlinie von Köln im Siegtal aufwärts bis Wissen und ein Jahr später weiter nach Siegen. In Betzdorf verzweigte sich 1861 die Strecke über Herdorf in Richtung Haiger–Dillenburg.

Ein Vierteljahrhundert später erschloss die Preußische Staatsbahn die Seitentäler und den hohen Westerwald: Die Bahnen von Limburg erreichten die Kreisstadt Altenkirchen 1884 über Siershahn und 1885 über Hachenburg; der Anschluss zur Strecke im Siegtal bei Au folgte 1887.

Von Betzdorf nach Daaden wurde eine Stichbahn 1885/86 eröffnet, 1887/88 folgte die Querverbindung von Kirchen nach Freudenberg, später dann bis Olpe (1907) und 1890 von Wissen nach Morsbach. Schließlich fand die Strecke von Linz am Rhein in Flammersfeld Anschluss an die Linie Siershahn–Altenkirchen.

Das Gebhardshainer Land erschloss der Kreis Altenkirchen selbst durch die 1913 eröffnete und später immer wieder erweiterte „Kreis-Kleinbahn Scheuerfeld-Nauroth“, die als Westerwaldbahn des Kreises Altenkirchen GmbH noch heute besteht und den Verkehr auf der Staatsbahnstrecke Betzdorf - Daaden übernommen hat.

In Herdorf beginnt seit 1907/08 die heute zur Siegener Kreisbahn GmbH gehörende Freien Grunder Eisenbahn.

Der Personenverkehr wurde auf einer Reihe von Nebenbahnen mit 78 km Länge im Lauf der Jahre 1945 - 1984 eingestellt:

  • 1945: Morsbach - Wisserhof - Wissen 6 km, Neustadt - Peterslahr - Flammersfeld 10 km,

Weitefeld - Emmerzhausen - Flugplatz Lippe, 13 km

  • 1950: Herdorf Nbf.- Salchendorf - Pfannenberg, 1 km
  • 1950/51: Bindweide - Rosenheim - Nauroth, 5 km
  • 1957: Elkenroth - Weitefeld, 3 km
  • 1960: Scheuerfeld - Bindweide - Elkenroth, 14 km
  • 1983: Olpe - Oberasdorf - Wehbach - Kirchen, 12 km
  • 1984: Siershahn - Flammersfeld - Altenkirchen, 14 km

Es verblieben 63 km für den Personenverkehr, also weniger als die Hälfte des Netzes.

Seit 1. August 2002 wird der VRS-Tarif als Übergangstarif auf den Schienenstrecken der DB (z.B. der Siegstrecke) im Kreis Altenkirchen anerkannt. Ebenso wird bei Fahrten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein der VGWS-Tarif anerkannt. Für Fahrten innerhalb der Kreisgrenzen gilt seit 1. Januar 2009 der VRM-Tarif.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Verbandsfreie Gemeinden/Städte


Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Verbandsgemeinde

  1. Almersbach (448)
  2. Altenkirchen (Westerwald), Stadt * (6147)
  3. Bachenberg (116)
  4. Berod bei Hachenburg (606)
  5. Birnbach (624)
  6. Busenhausen (342)
  7. Eichelhardt (468)
  8. Ersfeld (56)
  9. Fiersbach (290)
  10. Fluterschen (754)
  11. Forstmehren (153)
  12. Gieleroth (717)
  13. Hasselbach (334)
  14. Helmenzen (854)
  15. Helmeroth (213)
  16. Hemmelzen (230)
  17. Heupelzen (286)
  18. Hilgenroth (300)
  19. Hirz-Maulsbach (327)
  20. Idelberg (51)
  21. Ingelbach (567)
  22. Isert (170)
  23. Kettenhausen (231)
  24. Kircheib (553)
  25. Kraam (162)
  26. Mammelzen (1100)
  27. Mehren (471)
  28. Michelbach (Westerwald) (593)
  29. Neitersen (841)
  30. Obererbach (Westerwald) (576)
  31. Oberirsen (675)
  32. Oberwambach (425)
  33. Ölsen (96)
  34. Racksen (160)
  35. Rettersen (380)
  36. Schöneberg (417)
  37. Sörth (249)
  38. Stürzelbach (253)
  39. Volkerzen (95)
  40. Werkhausen (232)
  41. Weyerbusch (1416)
  42. Wölmersen (419)
  1. Alsdorf (1733)
  2. Betzdorf, Stadt * (10.260)
  3. Grünebach (556)
  4. Scheuerfeld (2125)
  5. Wallmenroth (1246)
  1. Daaden * (4447)
  2. Derschen (1110)
  3. Emmerzhausen (749)
  4. Friedewald (1202)
  5. Mauden (116)
  6. Niederdreisbach (948)
  7. Nisterberg (435)
  8. Schutzbach (429)
  9. Weitefeld (2447)
  1. Berzhausen (183)
  2. Bürdenbach (527)
  3. Burglahr (506)
  4. Eichen (579)
  5. Eulenberg (58)
  6. Flammersfeld * (1139)
  7. Giershausen (94)
  8. Güllesheim (668)
  9. Horhausen (Westerwald) (1919)
  10. Kescheid (134)
  11. Krunkel (676)
  12. Niedersteinebach (181)
  13. Oberlahr (762)
  14. Obernau (151)
  15. Obersteinebach (218)
  16. Orfgen (252)
  17. Peterslahr (285)
  18. Pleckhausen (808)
  19. Reiferscheid (393)
  20. Rott (471)
  21. Schürdt (267)
  22. Seelbach (Westerwald) (345)
  23. Seifen (168)
  24. Walterschen (158)
  25. Willroth (844)
  26. Ziegenhain (135)
  1. Dickendorf (378)
  2. Elben (343)
  3. Elkenroth (1886)
  4. Fensdorf (421)
  5. Gebhardshain * (1905)
  6. Kausen (798)
  7. Malberg (1053)
  8. Molzhain (572)
  9. Nauroth (1122)
  10. Rosenheim (Landkreis Altenkirchen) (731)
  11. Steinebach/Sieg (1270)
  12. Steineroth (669)
  1. Birkenbeul (503)
  2. Bitzen (818)
  3. Breitscheidt (1008)
  4. Bruchertseifen (737)
  5. Etzbach (1340)
  6. Forst (645)
  7. Fürthen (1242)
  8. Hamm (Sieg) * (3363)
  9. Niederirsen (112)
  10. Pracht (1608)
  11. Roth (1528)
  12. Seelbach bei Hamm (Sieg) (206)
  1. Brachbach (2423)
  2. Friesenhagen (1712)
  3. Harbach (568)
  4. Kirchen (Sieg), Stadt * (8958)
  5. Mudersbach (6267)
  6. Niederfischbach (4845)
  1. Birken-Honigsessen (2585)
  2. Hövels (682)
  3. Katzwinkel (Sieg) (1967)
  4. Mittelhof (1144)
  5. Selbach (Sieg) (843)
  6. Wissen, Stadt * (8421)

Notrufnummern

Im Kreis Altenkirchen gelten seit dem 1. November 2008 teilweise neue Notrufnummern. Der Polizei-Notruf 110 ist unverändert geblieben und läuft nach wie vor bei der Polizei in Betzdorf, Altenkirchen, Straßenhaus, Siegen oder Gummersbach auf. Änderungen gab es bei der Notrufnummer 112. Diese ist nun zur integrierten Rettungsleitstelle nach Montabaur geschaltet. Von hier werden alle Feuerwehren, sowie die Notärzte und Rettungswagen im Kreisgebiet alarmiert. Die alte Servicenummer 19222 vom DRK hat somit ausgedient.

Söhne und Töchter des Kreises

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Bevölkerung der Gemeinden

Literatur (Auswahl)

  • Iris Benner: Kulturlandschaft Altenkirchen. Eine Reise zu Kunst und Natur, Altenkirchen 2006 (ISBN 3-00-018481-3)
  • Margot Bitterauf-Remy: Die Kunstdenkmäler des Kreises Altenkirchen. Düsseldorf 1935.
  • Matthias Dahlhoff: Geschichte der Grafschaft Sayn. Dillenburg 1874.
  • Manfred Hermanns: Das soziale und wirtschaftliche Raumgefüge des Landkreises Altenkirchen. Diss. phil. der Westf. Wilhelms-Universität Münster (Westf.). 1964.
  • Manfred Hermanns und Institut für Landeskunde: Landkreis Altenkirchen (Westerwald) (= Die Landkreise in Rheinland-Pfalz Bd. 6). Altenkirchen (Westerwald) 1969. Mit 32 Karten, 7 Abbildungen und 28 Bildtafeln.
  • Heinrich Holschbach: Volkskunde des Kreises Altenkirchen. Elberfeld 1928.
  • Josef Klein: Die wirtschaftliche Entwicklung des Kreises Altenkirchen seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Wissen 1926.
  • Hermann Krämer (Hrsg.): Der Landkreis Altenkirchen. Oldenburg 1972.
  • Jakob Rausch (Hrsg.): Geschichte des Kreises Altenkirchen. Altenkirchen 1921.
  • Martin Sinemus: Die Geschichte der evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Altenkirchen (Westerwald). Saarbrücken 1933.
  • Erwin Katzwinkel und Franz-Eugen Volz: Kleine Bibliographie des Kreises Altenkirchen (Westerwald). Landkreis Altenkirchen (Hrsg.), Altenkirchen 1978.

Weblinks


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