- Anna von Nassau-Dillenburg
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Anna von Nassau-Dillenburg (* um 1441; † 8. April 1513 in Celle) war durch Heirat Herzogin und Regentin von Braunschweig-Lüneburg sowie letzte Gräfin von Katzenelnbogen.
Leben
Anna war die älteste Tochter des Grafen Johann IV. von Nassau-Dillenburg und dessen Gemahlin Gräfin Maria (1424–1502), Tochter des Grafen Johann II. von Loon-Heinsberg.
In erster Ehe heiratete Anna am 25. September 1467 in Celle Herzog Otto II. von Braunschweig-Lüneburg mit dem sie zwei Söhne hatte:
- Wilhelm († 1470)
- Heinrich I. (1468–1532), Herzog von Braunschweig-Lüneburg
Otto starb 1471 und Annas Eltern arrangierten gemeinsam mit den Landständen der Grafschaft Katzenelnbogen die Ehe mit den bereits hochbetagten Graf Philipp I. von Katzenelnbogen, den Anna am 24. Januar 1474 heiratete. Die Eltern Annas handelten dabei aus politischen Interesse, wäre aus der Ehe ein Erbe hervorgegangen, hätte der Anfall der Grafschaft Katzenelnbogen an das Haus Hessen vermieden werden können. Anfang 1474 wurde der Priester Johann von Bornich beschuldigt, Gräfin Anna im Auftrag des hessischen Hauses einen Kelch mit vergifteten Wein gereicht zu haben. Anna war kurz an einem Fieber erkrankt und schnell wieder genesen. 1479 fiel Katzenelnbogen nach dem Tod des Grafen Philipp an Heinrich von Hessen, der mit einer Tochter Philipps erster Ehe verheiratet war.
Philipp hatte seiner zweiten Frau als Witwensitz die Herrschaft Burgschwalbach mit allen Einkünften zugewiesen. Ihre Mitgift bestritt sie aus ihren Wittumseinkünften als Herzogin von Braunschweig, dem Amt Lüchow, das sie verpachtete und sich dabei gegen ihren ehemaligen Schwiegervater durchzusetzen wusste. Später ging sie nach Celle zurück und kümmerte sich um ihren Sohn, den sie nach ihrer zweiten Heirat in der Obhut der Schwiegereltern zurücklassen musste, und ihre Enkelkinder. Nach dem Tod Herzog Friedrichs von Braunschweig 1478, wurde sie bis 1486 Regentin für ihren Sohn Heinrich. Sie ist Gründerin des Hospital St. Annen in Celle.
Literatur
- Anna 38). In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 1, Altenburg 1857, S. 523–526 (Online bei zeno.org).
Weblinks
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