Langenbrück

Langenbrück
Mostowice
Wappen fehlt
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Mostowice (Polen)
DEC
Mostowice
Mostowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Bystrzyca Kłodzka
Geographische Lage: 50° 16′ N, 16° 20′ O50.26666666666716.3333333333337Koordinaten: 50° 16′ 0″ N, 16° 20′ 0″ O
Höhe: 670 m n.p.m
Einwohner: 22
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: MiędzylesieDuszniki Zdrój
Nächster int. Flughafen: Breslau

Mostowice (deutsch Langenbrück) ist ein Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Gemeinde Bystrzyca Kłodzka (Habelschwerdt), von der es dreizehn Kilometer westlich entfernt ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Mostowice liegt zwischen dem Habelschwerdter Gebirge und dem Hauptkamm des Adlergebirges. Durch den Ort fließt die Erlitz, die die Grenze zu Tschechien bildet. Nachbarorte sind Młoty im Nordosten, Spalona im Osten, Rudawa im Südosten sowie Piaskowice und Lasówka im Nordwesten. Jenseits der Grenze liegen die Ortschaften Černá Voda und Orlické Záhoří im Süden sowie Kunštát und Jadrná im Westen. Durch den Ort führt die Wojewodschaftsstraße 389 von Międzylesie nach Duszniki-Zdrój. Zwischen Mostowice und Orlické Záhoří befindet sich ein Grenzübergang.

Geschichte

Langenbrück wurde 1596 auf kaiserlichem Forstgrund angelegt und gehörte zur Grafschaft Glatz. Es bestand zunächst aus zwölf Häusern und war im Besitz der königlichen Kammer. Diese verkaufte 1684 Langenbrück zusammen mit anderen Kammerdörfern im Distrikt Habelschwerdt dem Glatzer Landeshauptmann Michael Wenzel von Althann, der aus den neu erworbenen Dorfschaften die Herrschaft Schnallenstein bildete, deren Hauptort Rosenthal war, so dass sie auch als „Herrschaft Rosenthal“ bezeichnet wurde. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts veranlasste die damalige Besitzerin der Herrschaft Schnallenstein, Aloysia Reichsgräfin von Althann, den Bau weiterer Häuser. Sie lagen am unteren Ende von Langenbrück und wurden als Kolonie Aloysienthal bezeichnet. Später bürgerte sich die Bezeichnung Niederlangenbrück ein, das mit (Ober)Langenbrück eine Dorfgemeinde bildete und ebenfalls zur Herrschaft Schnallenstein untertänig war.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Langenbrück zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den Landkreis Habelschwerdt. Für Anfang des 19. Jahrhunderts sind nachgewiesen: eine Pfarrkirche, ein Pfarrhaus, ein Schulgebäude, eine Mehl- und eine Brettmühle, 15 Stückleute, 37 Kolonisten und neun Häusler. Unter den damals 440 Einwohnern waren zwei Schmiede. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Langenbrück zu einem beliebten Sommerfrische- und Wintersportort. 1874 wurde der Amtsbezirk Langenbrück gebildet, zu dem die Ortschaften Friedrichsgrund, Kaiserswalde, Langenbrück und Stuhlseiffen gehörten. 1939 wurden 507 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Langenbrück 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Mostowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Wegen der abgelegenen Lage verließen Mostowice jedoch in den nächsten Jahrzehnten viele Bewohner, so dass es jetzt weitgehend entvölkert ist. 1975–1998 gehörte Mostowice zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Kirchliche Zugehörigkeit

Langenbrück war zunächst zu der in Böhmen gelegenen Filialkirche in Kronstadt gewidmet, das seinerseits bis 1700 eine Filiale der Pfarrkirche in Himmlisch Rybnai war und danach selbständige Pfarrei wurde. Jedoch verfügte Langenbrück über einen eigenen Begräbnisplatz. Nach der Wiederinbesitznahme der Grafschaft Glatz durch die kaiserlichen Truppen 1623 kehrten die damals lutherischen Bewohner zum katholischen Glauben zurück. Ab diesem Zeitpunkt bis 1780 wurden die Toten auf dem Kronstädter Friedhof bestattet. Nachdem die Grafschaft Glatz 1763 an Preußen gefallen war, wurden 1780 auf Weisung des preußischen Königs Friedrich II. auch die Pfarreigrenzen den politischen Grenzen angepasst. Zusammen mit den Glatzer Ortschaften Friedrichsgrund, Kaiserswalde und Königswalde wurde Langenbrück von der Pfarrkirche Kronstadt getrennt und 1781–1782 für diese Dörfer eine Pfarrkirche in Langenbrück errichtet. Die Finanzierung erfolgte aus Beiträgen der vier Dominien sowie einer Landeskollekte. Die Einweihung durch den Dechanten Carl Winter, der als Pfarrer in Mittelwalde amtierte, erfolgte am 15. Dezember 1782. Erster Pfarrer der neu errichteten Pfarrei Langenbruck wurde Joseph Beschorner aus Mittelwalde. Die Regulierung der Pfarreigrenzen hatte auch einen Wechsel der Diözesanzugehörigkeit zur Folge: Während die vier Dörfer durch ihre Zugehörigkeit zu Kronstadt bis 1780 zum Bistum Königgrätz gehörten, kamen sie mit der Errichtung der Pfarrei Langenbrück zum Glatzer Dekanat und damit zum Erzbistum Prag. Heute ist Mostowice zur Pfarrei St. Franziskus und Leonhardus in Duszniki Zdrój (Bad Reinerz) gepfarrt.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Mariä Geburt von 1782 wurde 1790 um den Glockenturm erweitert. Sie soll mit Verfügung der preußischen Behörden Ornate, Kelche, Bücher u. a. aus der St.-Martins-Kapelle auf dem Glatzer Schloss erhalten haben, die beim Festungsbau abgerissen worden war.
  • Barocke Nepomuk-Statue vor der Kirche.

Verweise

Literatur

  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Bd. 4, ISBN 3-927830-18-6, S. 146–150
  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 68

Weblinks


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