Langenthal-Jura-Bahn

Langenthal-Jura-Bahn
Langenthal-Jura-Bahn
Streckenlänge: 10.99 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 1200 V =
Maximale Neigung: 66 
Langenthal–Niederbipp(–Oensingen)
Stand Ende 1957
Legende
0.00 Langenthal 472 m ü. M.
Rollschemelanlage
Depot und Werkstätte
1.10 Langenthal Gaswerk 465 m ü. M.
LMB nach St. UrbanMelchnau
NBS Mattstetten–Rothrist (ab 2004)
2.44 Hard-Mumenthal 461 m ü. M.
2.83 Aarwangen Vorstadt 449 m ü. M.
3.20 Aarwangen 436 m ü. M.
3.99 Aarwangen Schloss 415 m ü. M.
4.19 Aare Aarwangen 96 m 412 m ü. M.
4.84 Kleben 435 m ü. M.
5.92 Bannwil 452 m ü. M.
7.36 Kulminationspunkt 485 m ü. M.
8.79 Holzhäusern 462 m ü. M.
9.75 Scharnageln 462 m ü. M.
10.34 Niederbipp Dorf 465 m ü. M.
SBB-Strecke OltenSolothurn
SNB von Solothurn
Rollschemelanlage
10.99 Niederbipp Keilbahnhof 468 m ü. M.
Stilllegung und Abbruch 1943
Niederbipp Enge
Oensingen SBB 462 m ü. M.
OeBB nach Balsthal
Oensingen Stampfe
Oensingen Schulhaus 459 m ü. M.

Die Langenthal-Jura-Bahn (LJB) ist eine ehemalige Bahngesellschaft in der Schweiz. Sie fusionierte 1958 mit der Langenthal-Melchnau-Bahn (LMB) zu den Oberaargau-Jura-Bahnen (OJB), welche daraufhin die dazumal noch 11 km lange, meterspurige LJB-Strecke von Langenthal nach Niederbipp betrieb. Nach weiteren Fusionen ist die Bahnstrecke seit 1999 Teil der Aare Seeland mobil (ASm).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die «Langenthal-Jura-Bahn» mit Sitz in Langenthal eröffnete am 26. Oktober 1907 ihre mehrheitlich im Kanton Bern gelegene, meterspurige Bahnstrecke von Langenthal über Niederbipp nach Oensingen Schulhaus, im Kanton Solothurn. Schon bei Eröffnung war die Strecke vollständig mit 1200 Volt Gleichstrom elektrifiziert.

Langenthal wurde auch der Ausgangspunkt der am 6. Oktober 1917 eröffneten meterspurigen Langenthal-Melchnau-Bahn (LMB), deren eigene Strecke nach Melchnau erst an der Station Gaswerk, als Abzweig der LJB-Strecke begann. Eine Zusammenarbeit war von Anbeginn geplant, so wählte die LMB nicht nur dasselbe Stromsystem, sondern übertrug gleich die gesamte Betriebsführung an die LJB. Mit Eröffnung der Solothurn-Niederbipp-Bahn (SNB) am 9. Januar 1918 entstand in Niederbipp eine weitere Gleisverbindung zu einer Meterspurbahn. Auch die SNB suchte den Kontakt zur LJB, schloss mit dieser einen Betriebsvertrag ab, übernahm das Stromsystem der LJB und führte einzelne Züge bis nach Oensingen.

Berührungspunkte zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) hatte die LJB an den Stationen Langenthal, Niederbipp und Oensingen SBB. Auf dem Abschnitt Niederbipp–Oensingen stand sie in direkter Konkurrenz zur SBB, wo sie sich anfänglich gut behaupten konnte. Zwar hatte sie aufgrund der schlechteren Trassierung als Strassenbahn eine längere Fahrzeit, bot allerdings einen wesentlich besseren Fahrplan, als es die SBB dazumal im Regionalverkehr tat. Die Trassierung erlaubte zudem Oensingen etwas feiner zu Erschliessen und mit dem dichteren Fahrplan vermochte man die Arbeiterschaft der Unternehmen in der Balsthaler Klus (unter anderem Von Roll) auf die LJB respektive ab 1918 auf die SNB zu lenken; die Klus selber wird seit 1899 von der normalspurigen Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) erschlossen.

Als die SBB in den folgenden Jahren den Regionalverkehr auf der Strecke Olten–Oensingen–Solothurn stark ausbauten, brachen die Passagierzahlen ein; die SNB nach Solothurn war über die gesamte Strecke gegenüber den SBB nicht mehr konkurrenzfähig und konzentrierte sich auf die Bedienung der Unterwegshalte zwischen Solothurn und Niederbipp. Mangels Fahrgästen legte die LJB schliesslich am 14. Mai 1928 den unrentabelsten, etwa eineinhalb Kilometer langen Abschnitt Oensingen SBBOensingen Schulhaus still und brach ihn daraufhin ab.

Im Laufe des Zweiten Weltkriegs geriet die LJB in finanzielle Not und ersuchte die Behörden um Finanzhilfen. Seine Zustimmung machte der Kanton Bern im wesentlichen von der Aufgabe des knapp zweieinhalb Kilometer langen Streckenabschnitts NiederbippOensingen abhängig; dieser war längst der Konkurrenz durch die SBB unterlegen und unrentabel, er war in Staatsstrassen verlegt und mangels Unterhalt in schlechtem Zustand, und zudem führte er in einen anderen Kanton. So kam es, dass am 9. Mai 1943 der Betrieb eingestellt und die Gleisanlage umgehend abgebaut wurde – Eisen und Kupfer waren in den Kriegsjahren begehrte Rohstoffe und in der Not eine willkommene Zusatzeinnahme. Niederbipp wurde damit – von als Abstellgleisen genutzten Resten der Strecke – zum Kopfbahnhof für LJB und SNB.

Der gut 40jährigen Zusammenarbeit zwischen LJB und LMB folgte schliesslich auch der rechtliche Zusammenschluss: per 1. Januar 1958 fusionierten die LJB und die LMB zu den Oberaargau-Jura-Bahnen (OJB). In der Folge wurde 1959 mit der SNB ein neuer Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen. Mit dem Vertrag wurde die LJB/OJB-Werkstätte Langenthal auch Werkstätte der SNB, die für den Fahrzeugunterhalt auf eine eigene Einrichtung verzichten konnte.

Rollschemelverkehr

Um normalspurige Güterwagen auf der Meterspurstrecke zu befördern, wurde am 29. Dezember 1909 die erste Rollschemelanlage der Schweiz in Langenthal in Betrieb genommen, über die Zustellpunkte bis Aarwangen bedient wurden. Am 7. März 1913 wurde die Strecke der möglichen Zustellpunkte auf Bannwil erweitert. Auf der LMB sind seit ihrer Eröffnung ebenfalls Zustellungen bis nach Melchnau möglich. Mit Eröffnung der SNB am 9. Januar 1918 wurde in Niederbipp eine weitere Rollschemelanlage in Betrieb genommen, die auch von der LJB genutzt wird und von Niederbipp her Zustellpunkte bis Bannwil erschliesst, womit seit 1943 auf der gesamten LJB-Strecke Zustellungen möglich sind.

Literatur

Siehe Hauptartikel: Aare Seeland mobil

Weblinks


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