- Langlöcher
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Ein Langloch bezeichnet in der Technik eine längliche Bohrung oder Nut. Seine schmalen Seiten werden durch Halbkreise abgeschlossen, deren Durchmesser der Breite des Langlochs entsprechen. Die Längsseiten des Langloches verlaufen parallel zueinander. Sie können gerade sein oder einer Kurve wie beispielsweise einem Kreisbogen folgen. Es handelt sich also um eine Bohrung, welche an einer definierten Bahn entlanggezogen ist.
Aufgaben in der Technik
Das Langloch funktioniert wie ein Schienenpaar, innerhalb dessen z.B. Schrauben eingeführt werden, um Maschinenteile (z.B. zwei Metallplatten) untereinander einstellbar zu fixieren. Damit können z.B. Toleranzen ausgeglichen werden.
Fertigung
Langlöcher werden auf folgende Weise hergestellt:
- Fräsen
- Stanzen mit passendem Stanzwerkzeug
- Bohren, anschließend ausfräsen des Zwischenraumes zwischen den Randbohrungen mit Schaftfräser
- Einbringung im Werkzeug als Form bei Gussteilen
Anwendungen
Im Stahlbau werden Langlöcher bei vorwiegend ruhend belasteten Bauteilen des Stahlhochbaus zum Toleranzausgleich und zur Erleichterung der Montage eingesetzt. Der Einsatz ist in DIN 18800-7 (Ausführung von Stahlbauten) geregelt, die Bemessung von Bauteilen ist aufwendig. Bei in Schraubenachsrichtung (Normalkraft) belasteten Schrauben sowie senkrecht zur Schraubenrichtung in Längsrichtung des Langlochs belasteten Schrauben müssen entsprechende Unterlegplatten mit gleichem Werkstoff wie der Grundwerkstoff und einer Dicke über vier Millimeter zur Sicherstellung des Kraftschlusses durch Klemmkräfte eingesetzt werden. Falls erforderlich, müssen solche Unterlegplatten auch mit dem Grundmaterial (nicht der Schraube) verschweißt werden. Der Deutsche Ausschuss für Stahlbau (DASt) stellt Bemessungsverfahren nach DIN 18800 für quer zur Langlochrichtung belastete Schraubenverbindungen bereit. Weiterhin wird zukünftig die Verwendung von Langlöchern im Eurocode 3 (Abschnitt 1-6: Verbindungen) für die Bemessung geregelt.
Die Verwendung von Langlöchern für Schraubenverbindungen in nicht dynamisch belasteten Bauteilen wie Maschinenfundamenten, Generatortischen und insbesondere bei Kranbahnen ist auf Grund der Kerbwirkung und der mangelnden Lagesicherung nicht möglich. Bei Anschlusskonstruktionen wie Kranbahnkonsolen werden Langlöcher als Montageausgleich verwendet. Gestanzte Langlöcher sind bei dynamisch belasteten Teilen ungünstig (Anriss und lokale Materialversprödung durch Aufhärtung bei der Scherung).
Die Halterung einer Lichtmaschine, welche am Motorblock befestigt werden soll, besteht meist aus einem normalen, runden Loch, sowie einem Langloch. Während die runde Bohrung an der Lichtmaschinenhalterung keinerlei Toleranzen zulässt, diese also nur in einer bestimmten Position zur Gegenbohrung am Motorblock befestigt werden kann, ist das andere Loch an der Lichtmaschine als Langloch ausgeführt. Damit ist ein einfacheres Einführen trotz des bereits aufgezogenen Keilriemens am Motorblock möglich. Es fungiert so auch als Spannelement, denn die Schraubfixierung kann an beliebige Stelle längs der Bahn des Langlochs angebracht werden. Bei erreichter Riemenspannung wird die Lichtmaschine durch Festziehen der Schraube im Langloch fixiert.
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