- Lankiejmy
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Łankiejmy Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Korsze Geographische Lage: 54° 9′ N, 21° 4′ O54.1521.072222222222Koordinaten: 54° 9′ 0″ N, 21° 4′ 20″ O Einwohner: 500 ([1]) Postleitzahl: 11-430 Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Straße: DW 592 Bartoszyce−Kętrzyn Nächster int. Flughafen: Danzig
KaliningradŁankiejmy (deutsch Langheim) ist ein Dorf in Polen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zum Powiat Kętrzyński, Gmina Korsze.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Łankiejmy liegt im nördlichen Polen, etwa 23 Kilometer südlich der polnischen Staatsgrenze zur russischen Oblast Kaliningrad. Benachbarte Dörfer sind im Norden Żarki und Sarkajmy, im Osten Długi Lasek, im Süden Suśnik und Krzeszewo und im Westen Kowalewo Małe und Kowalewo Duże.
Geschichte
Die Handfeste erhielt das Dorf im Jahr 1367 vom Hochmeister des Deutschen Ordens Winrich von Kniprode. Der Lokator Hans Straupe[2] erhielt 74 Włóka Land zur Anlage des Ortes nach Kulmer Recht. Vermutlich gab es an der Stelle des Dorfes bereits zuvor eine prusssiche Siedlung. Aus dem Pruzzischen stammt der Name der alten Siedlung – Lanka bedeutet Wiese, kaym bedeutet Dorf. 1375 bis 1400 wurde eine gotische Kirche errichtet. Um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert wurde ein Kirchturm errichtet. Im 16. Jahrhundert gehörte die Dörfer Gudniki und Sarkajmy zur Pfarrei Langheim. Bis ins 16. Jahrhundert gehört das Dorf der Familie Truchseß von Westhausen. Vier Grabmale der Familie befinden sich im Kirchturm. Heinrich Wilhelm von der Groeben (1657–1729), ein polnischer Oberst und Besitzer des Gutes Ponarien (Ponary), erwarb 1728 das Dorf und ließ hier unter anderem die Familiengruft anlegen. Nach dem Tod Heinrich Wilhelms im Jahr 1729 losten seine vier Söhne das Erbe aus. Das Gut wurde Wilhelm Ludwig von der Groeben (1710–1785) zugeschlagen. Dieser blieb unverheiratet und brachte 1742 sein Vermögen in eine Stiftung, die allen Familienmitgliedern ein standesgemäßes Leben ermöglichen sollte. Ausdrücklich ausgeschlossen waren Nichtsnutze und Faulpelze, in schweren Fällen sollte der Ausschluss vollständig sein.[3]
Als die vier Söhne von Heinrich Wilhelm 1729 erben sollten, vereinbarten sie unter sich, um das Gut ungeteilt zu erhalten, dass das Los über das Erbe entscheiden solle. Das Gewinnlos zog Wilhelm Ludwig v. d. Groeben (1710–1785). Er blieb unverheiratet und brachte den gesamten Besitz 1742 in eine Familienstiftung ein mit der Auflage, dass die Erträge daraus allen Familienmitgliedern ein standesgemäßes Leben ermöglichen sollten. Er bestimmte dabei aber auch, dass Nichtsnutze und Faulpelze für eine begrenzte Zeit, in schweren Fällen auch gänzlich vom Nießbrauch auszuschließen seien.
1798 bis 1805[4] wurde das Schloss errichtet. Als am 17. Januar 1818 ein Orkan Teile Ostpreußens verwüstete wurde auch der Kirchturm zerstört. Der Turm wurde aber im selben Jahr wieder aufgebaut.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss abgebrannt. Im Januar 1945 nahm die Rote Armee die Gegend ein. In der Folge des Krieges wurde Langheim als Łankiejmy Teil Polens. Ab 1954 war das Dorf dann Sitz einer Gromada. 1970 gab es in Łankiejmy einen Kindergarten für 30 Kinder, eine achtklassige Grundschule und einen Medpunkt. 1973 wurde Łankiejmy Sitz eines Schulzenamtes (sołectwo) in der Gemeinde Korsze. Zum Schulzenamt gehörten die Ortschaften Gnojewo, Kowalewo Małe, Kowalewo Duże und Spręgliny.[5]
Einwohnerentwicklung
1785 gab es im heutigen Łankiejmy 22 Häuser. 1817 waren es 24 Häuser, in welchen 181 Einwohner lebten. 1939 waren es 733 Einwohner.[6] 1970 lebten 448 Menschen in Łankiejmy.[7] Heute leben etwa 500 Menschen in Łankiejmy.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Dorf führt in west-östlicher Richtung die Wojewodschaftsstraße 592 (droga wojwódzka 592). In westlicher Richtung mündet sie nach etwa 21 Kilometern in Bartoszyce in die Landesstraße 51. In östlicher Richtung führt die 592 nach etwa 25 Kilometern durch Kętrzyn.
Łankiejmy besitz eine eigene Bahnstation. Von dieser bietet die PKP unter anderem direkte Verbindungen nach Olsztyn und Kętrzyn.
Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, welcher sich etwa 90 Kilometer nordwestlich auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 170 Kilometer westlich gelegene Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.
Verweise
Literatur
- Tadeusz Swat: Dzieje Wsi in Kętrzyn: z dziejów miasta i okolic, Olsztyn 1978, S. 202–204
Fußnoten
- ↑ a b mapa.szukacz.pl, Łankiejmy - Informacje dodatkowe, abgerufen am 16. Juni 2008
- ↑ Swat 1978, S. 202 nennt ihn Jan Straupe, hier nach ostpreussen.net, „Geschichte von Lankiejmy - Langheim“, 1. Mai 2003
- ↑ ostpreussen.net, „Geschichte von Lankiejmy – Langheim“, 1. Mai 2003
- ↑ Swat 1978, S. 203 schreibt 1798 bis 1804, hier nach ostpreussen.net, „Geschichte von Lankiejmy - Langheim“, 1. Mai 2003
- ↑ Swat 1978, S. 299-300
- ↑ Swat 1978, S. 203
- ↑ Swat 1978, S. 204
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