- Lankow (Dorf)
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Lankow ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet Dechow auf einer Halbinsel am Lankower See in Mecklenburg-Vorpommern.
Geschichte
Das Dorf wird zuerst 1211 in Besitz der Familie von Ritzerow erwähnt. Es gab zwei Lankows. 1312 kaufte das Kapitel Klein Lankow, 1370 erwarb es das Dorf Groß Lankow. Der See war schon früher in Besitz des Kapitels. Lankow wurde zu Hof Molzahn gelegt. Während des Dreißigjährigen Krieges war Lankow wüst geworden, der Dechant Detlev von Bülow fand bei seinem Amtsantritt 1644 nur noch drei Bauern im Dorf vor. Zur Zeit der Regulierung 1801 gab es drei größere Höfe, zwei Büdnereien, eine Stellmacherei und eine kleine Schule.
1972 wurde Lankow freigezogen und abgetragen. Große Bäume wurden gefällt, um freies Schussfeld an der innerdeutschen Grenze zu gewinnen. Außer den Grenzern war das Sperrgebiet in Nähe des Lankower Sees niemandem zugänglich. Stacheldraht im See, ein das Wasser über- und unterspannender Drahtverhau, Signal- und Streckmetallzäune sperrten den Zugang. Im Bereich des Todesstreifens wurde zuletzt 1995 nach verlorenen Minen gesucht.
Reste einer ehemaligen Bauernstelle sind am Seeufer zu sehen. Heute gehört der Lankower See zum Biosphärenreservat Schaalsee und ist wieder zugänglich. Hier leben Wildkraniche, brütende Grauammern und Neuntöter. Die Dorfstätte ist heute streng geschütztes Naturschutzgebiet.
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