- Laserakupunktur
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Softlasergeräte werden in der Alternativmedizin eingesetzt. Sie arbeiten fast ausschließlich mit Laserdioden im roten oder nah-infraroten Spektralbereich und können in der Regel zwischen Dauerstrichbetrieb und Scannerbetrieb umgeschaltet werden, wobei die Bestrahlungsdauer individuell eingestellt werden kann. Die Leistung beträgt 5–500 mW. Es gibt ca. 50 Hersteller für medizinische Softlasergeräte.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Die Anwendungsempfehlungen richten sich vor allem auf oberflächliche Entzündungen von Haut und Schleimhaut sowie auf Verschleißerscheinungen, Entzündungen der Bewegungsorgane und Gelenke, als auch gegen Allergien (z. B. Hausstaub, Tierhaare, Heuschnupfen).
Eine standardisierte Anwendungsform für eine Therapie gibt es nicht. Genauso wie die Geräteleistung variieren die Anwendungsparameter von Therapeut zu Therapeut. Softlasergeräte finden sich u.a. in Praxen von Heilpraktikern, Orthopäden (vor allem Sportärzten) und HNO-Ärzten.
Die Softlaser-Behandlung gilt als nebenwirkungsfrei und schmerzlos. Der Laserstrahl durchdringt die Unterhautschichten und wirkt nach Ansicht seiner Anwender als heilsame „Biostimulation“ auf den Stoffwechsel im Bindegewebe. Dies führe zur Regeneration der Hörzellen, zur Stimulation des Immunsystems, zur Forcierung der Zellteilung und zur Aktivierung bestimmter Abwehrmoleküle. Wissenschaftliche Belege hierfür fehlen.
Es werden je nach Ausbildung des Therapeuten entweder schmerzende Körperstellen flächig bestrahlt, oder es werden gezielt Akupunkturpunkte behandelt (Laserakupunktur). Eine selten angebotene Variante ist die Laserblutbestrahlung (Blutakupunktur), bei der grünes Licht über einen Katheter in einer Vene auf das Blut einwirken soll.
Therapeutischer Wert
Der therapeutischer Wert der Softlaser wird in der Literatur unterschiedlich, überwiegend kritisch betrachtet. Laserlicht soll nach Angaben seiner Anwender durchblutungsfördernd, antibakteriell und entzündungshemmend wirken und die Wundheilung fördern. Anhänger der traditionellen chinesischen Medizin glauben demgegenüber, dass es den Qi-Fluss der Meridiane regulieren kann.
Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Es gibt nur einzelne, methodisch problematische Studien, die eine Wirkung gegen Arthrose, Schulterschmerzen und Arthritis gezeigt haben. Die kürzlich von der Stiftung Warentest veröffentlichte Bewertung der Methode ist negativ.
Speziell zur Anwendung des Softlasers bei Tinnitus liegen mehrere randomisierte, kontrollierte Studien vor. Aufgrund einer jeweils geringen Teilnehmerzahl ist ihre Aussagefähigkeit eingeschränkt. Diejenigen unter ihnen, die adäquat verblindet sind, kommen zu negativen Ergebnissen.[1][2][3][4] Die Wirksamkeit der Behandlung von Tinnitus mit Softlaser muss daher als unbewiesen bezeichnet werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde kommt bei der Bewertung der Laser-Biostimulation zum Schluss, dass die eingesetzten Mittel angesichts ihrer niedrigen Leistungsdichte mit Laserpointern vergleichbar seien. Aufgrund zahlreicher Doppel-Blindstudien sei mit hoher Gewissheit davon auszugehen, dass die Laserbiostimulation keine substanzielle Wirkung habe und dass therapeutische Effekte auf dem Placeboeffekt beruhten.[5][6][7][8]
Literatur
- Stiftung Warentest (Hrsg.): Die Andere Medizin. Berlin 2005 ISBN 3-937880-08-9
- Dermatologische Lasertherapie – Eine praxisorientierte Einführung – ISBN 3-8047-1431-5
Weblinks
- Geschäfte mit dem Pfeifen im Ohr. Teures Gerät mit fraglicher Wirkung gegen Tinnitus – WISO, ZDF, 1. August 2005
- Herpes – Terror der Viren – HauptsacheGesund, MDR, 15. März 2001
Einzelnachweise
- ↑ von Wedel H, Calero L, Walger M, Hoenen S, Rutwalt D: Soft-laser/Ginkgo therapy in chronic tinnitus. A placebo-controlled study. Adv Otorhinolaryngol. 1995;49:105-8. PMID 7653340
- ↑ Nakashima T, Ueda H, Misawa H, Suzuki T, Tominaga M, Ito A, Numata S, Kasai S, Asahi K, Vernon JA, Meikle MB. Transmeatal low-power laser irradiation for tinnitus. Otol Neurotol. 2002 May;23(3):296-300. PMID 11981384
- ↑ Mirz F, Zachariae R, Andersen SE, Nielsen AG, Johansen LV, Bjerring P, Pedersen CB: The low-power laser in the treatment of tinnitus. Clin Otolaryngol Allied Sci. 1999 Aug;24(4):346-54. PMID 10472473
- ↑ Teggi R, Bellini C, Piccioni LO, Palonta F, Bussi M: Transmeatal low-level laser therapy for chronic tinnitus with cochlear dysfunction. Audiol Neurootol. 2009;14(2):115-20. PMID 18843180
- ↑ Laser in der Parodontologie Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Mund-Zahn- und Kieferheilkunde und der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie. DZZ 60(6) 2005 (PDF)
- ↑ Røynesdal AK, Björnland T, Barkvoll P, Haanaes HR., The effect of soft-laser application on postoperative pain and swelling. A double-blind, crossover study., Int J Oral Maxillofac Surg. August 1993;22(4):242-5 PMID 8409569
- ↑ Fernando S, (1993) A randomised double blind comparative study of low level laser therapy following surgical extraction of lower third molar teeth. Br J Oral Maxillofc Surg 31, 170-172 PMID 8512911
- ↑ Taube S, (1990) Helium-neon laser therapy in the prevention of postoperative swelling and pain after wisdom teeth extraction. Proc Finn Dent Soc 86, 23-27 PMID 2385579
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