- Lateraler Gentransfer
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Als Horizontaler Gentransfer (HGT) oder Lateraler Gentransfer (LGT) wird eine Übertragung von Genen außerhalb der geschlechtlichen Fortpflanzung (Genübertragung bei geschlechtlicher Fortpflanzung wird Vertikaler Gentransfer genannt) und über Artgrenzen hinweg bezeichnet.
Er bildet in der Evolutionstheorie eine Möglichkeit zur Erklärung von Sprüngen in der Entwicklung vor allem von Mikroorganismen. Ebenfalls gegenüber dem horizontalen Gentransfer lässt sich die vertikale Transmission abgrenzen, bei der Virenerbgut von einer „infizierten“ Generation an eine andere weitergegeben wird (etwa bei Wolbachia pipientis).
Er bildet in der Gentechnologie eine wichtige Methode, transgene Organismen zu erzeugen. Für Prokaryoten und Eukaryoten sind jeweils unterschiedliche Methoden erfolgreich in Gebrauch:
- Bei Prokaryoten: Konjugation, Transduktion, Transformation
- Bei Eukaryoten: Transfektion (Äquivalent zur Transformation bei Prokaryoten)
In der Genforschung wird allgemein davon ausgegangen, dass unkontrollierter horizontaler Gentransfer transgener DNA ausgeschlossen werden kann, weil sich diese ebenso wie natürliche DNA außerhalb der Zelle schnell zersetzt. Einzelne Wissenschaftler kamen jedoch zu Ergebnissen, nach denen horizontaler Gentransfer transgener DNA zu Bakterien und auch zu Pflanzen und Tieren stattfindet.[1] Sie sehen darin ein Gesundheitsrisiko, da horizontaler Gentransfer eine Ursache für die Entstehung neuer Krankheitserreger und Antibiotika-Resistenzen sein kann.
Siehe auch
Einzelnachweise
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