- Latitudinarismus
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Der Begriff Latitudinarismus oder latitudinarisch stammt vom englischen Wort latitude ab, das Breite bedeutet.
Der Begriff Latitudinarismus umschreibt das Ethos der Kirche von England im späten 17. und 18. Jahrhundert. Von John Tillotson (1630–1694) bis William Paley (1743–1805) können die meisten führenden Theologen dieser Zeit in England zu der latitudinarischen Schule gezählt werden. Der Latitudinarismus war geprägt von einer toleranten und irenischen Haltung gegenüber Gleichförmigkeit in religiösen Glaubens- und Praxisfragen, der Abkehr von Kontroverse und religiösem Fanatismus und einer liberalen, rationalistischen Theologie.
Der Begriff latitudinarisch wurde auch als Schimpfwort gebraucht und implizierte, dass jemand willens war, das eigene Gewissen für persönlichen Fortschritt zu dehnen.[1]
Latitudinarismus wird in der Überschrift des Paragraphen 3 Syllabus Errorum aufgeführt.
Einzelnachweise
- ↑ http://books.google.de/books?id=UzbNnCcZzyUC&pg=PA493&lpg=PA493&dq=Latitudinarismus&source=bl&ots=6BkWjIxVUc&sig=cK6SBcrwvtjB-xGm3eqBeo4blOc&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=5&ct=result#PPA493,M1 Vgl. Horst Robert Balz, Claus-Jürgen Thornton, Gerhard Krause, Gerhard Müller, XX. Kreuzzüge - Leon XIII, Siegfried M. Schwertner, Matthias Glockner: “Theologische Realenzyklopädie”, 1977, S. 493
Kategorien:- Christentumsgeschichte (Neuzeit)
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