Latium

Latium
Latium
Wappen der Region Latium Flagge der Region Latium
Basisdaten
Hauptstadt: Rom
Provinzen: 5
Fläche: 17.207,68 km² (9.)
Einwohner: 5.728.688 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 333 Einwohner/km²
Website: www.regione.lazio.it
ISO 3166-2: IT-62
Präsident: Renata Polverini (PdL)
Karte
Karte Italiens, Latium hervorgehoben

Latium (ital.: Lazio) ist eine Region in Mittelitalien mit 5.728.688 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Wichtigste Stadt in Latium ist die italienische Hauptstadt Rom.

Inhaltsverzeichnis

Lage

In der Antike wurde unter Latium nur das ungefähr rechteckige Gebiet zwischen Tiber, Sabiner Bergen, Sinuessa (heutiges Mondragone) und Tyrrhenischem Meer verstanden.

Die heutige Region Latium erstreckt sich von Nordwest nach Südost in etwa um das „Knie“ Italiens entlang des Tyrrhenischen Meeres, das einen Teil des Mittelmeers darstellt. Die nördlichste Stadt ist Acquapendente, die südlichste Gaeta. Nördlich von Latium liegen im Uhrzeigersinn die Regionen Toskana, Umbrien und Marken, östlich Abruzzen und Molise und südlich Kampanien.

Geographie

Geologisch teilt sich das Latium in drei Teile.

Das Kalkgebirge der Abruzzen bildet die Nord-Ost-Grenze der Region und nimmt einen großen Teil der Provinz Rieti ein. Es erreicht in den Monti della Laga mit dem Monte Gorzano (2.458 m) die höchste Erhebung. Ihm vorgelagert sind die Sabiner Berge, die Monti Lucretilli, die Monti Ernici und die Monti della Meta. Die Gebirge ziehen sich in der Regel in Nordwest-Südost-Richtung hin. So auch die südöstlich von Rom gelegene Reihe der Monti Lepini, Monti Ausoni und Monti Aurunci. Geologisch zu den Kalkgebirgen gehören auch die alleinstehenden Berge, der Monte Soratte im Tibertal und der Monte Circeo an der Küste.

Demgegenüber ist das Hügelland der Tuscia im Nordwesten vulkanischen Ursprungs. Es besteht aus Tuffstein und weist tief eingeschnittene Canyons auf. Aus ihm heraus ragen die Monti Volsini mit dem Bolsenasee, die Monti Cimini mit dem Vicosee und die Monti Sabatini mit dem Braccianosee heraus. Sie stellen die verwitterten Calderen erloschener Vulkane dar. Dazu gehören auch die Albaner Berge östlich von Rom mit dem Albaner See und dem Nemisee.

Latium hat nur wenige Ebenen; die Maremma laziale, die von der Toskana bis zu den Tolfabergen reicht; das Mündungsgebiet des Tiber südwestlich von Rom, sowie die Pontinische Ebene, deren Sümpfe erst in den 1930er Jahren trockengelegt wurden. Ihr sind die Pontinische Inseln vorgelagert.

Die meisten Flüsse, wie der Tiber mit seinem Nebenfluss, dem Aniene, der Marta und der Garigliano mit seinen Nebenflüssen Liri und Sacco fließen ins Tyrrhenische Meer. Lediglich das Gebiet von Amatrice entwässert über den Tronto in die Adria.

Geschichte

Im 6. Jahrhundert v. Chr. siedelten im Latium die Latiner. 340 bis 338 v. Chr. unterwarf Rom die umliegende Region Latium im Zweiten Latinerkrieg. Das Gebiet wurde zum Kern des Römischen Reiches. Nach dem Ende des (West-)Römischen Reiches gehörte das Latium bis 493 zum Reich des Odoaker, 536 erfolgte die Eroberung durch das Oströmische Reich. 755 ging das Latium als Lehen des Königs der Franken an den Papst, es kam zur Entstehung des Kirchenstaats (Patrimonium Petri), dessen Kerngebiet das Latium war. 843 kam das Latium bei der Teilung des Frankenreiches zum Königreich Italien, erreichte aber bald seine völlige Unabhängigkeit. 1796 wurde der Kirchenstaat beim Italienfeldzug Napoléons erobert und letztlich 1809 von Frankreich annektiert. Beim Wiener Kongress 1815 wurde die Wiederherstellung des Kirchenstaats beschlossen. 1860 begann das Königreich Piemont-Sardinien einen Feldzug gegen den Kirchenstaat, der Umbrien und die Marken an das neue Königreich Italien abtreten musste. 1870 wurde der auf das Latium beschränkte Kirchenstaat gezwungen, sich dem Königreich Italien anzuschließen. 1947 kam es zur Gründung der Region Latium als Verwaltungseinheit.

Verwaltungsgliederung

Latium besteht aus folgenden fünf Provinzen:

Provinz Fläche (km²) Einwohnerzahl
(31. Dezember 2010)
Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²)
Frosinone 3244 498.167 154
Latina 2251 555.692 247
Rieti 2749 160.467 58
Rom 5352 4.194.068 784
Viterbo 3612 320.294 89

In der Region gibt es die folgenden Städte und größeren Gemeinden.

Die Provinzen Latiums
Gemeinde Provinz Einwohner
Rom Rom 2.705.317
Latina Latina 116.234
Guidonia Montecelio Rom 79.211
Aprilia Latina 67.260
Fiumicino Rom 65.088
Viterbo Viterbo 61.437
Pomezia Rom 57.254
Tivoli Rom 53.095
Velletri Rom 51.925
Civitavecchia Rom 51.923
Anzio Rom 50.205
Frosinone Frosinone 48.256
Rieti Rieti 47.634
Nettuno Rom 43.780
Terracina Latina 43.298
Ardea Rom 39.626
Albano Laziale Rom 39.137
Marino Rom 38.478
Ladispoli Rom 38.435
Ciampino Rom 37.938
Monterotondo Rom 37.916
Formia Latina 37.242
Fondi Latina 36.479
Cerveteri Rom 34.727
Cisterna di Latina Latina 34.100
Cassino Frosinone 32.929
Alatri Frosinone 29.059
Fonte Nuova Rom 26.802
Sora Frosinone 26.441
Sezze Latina 23.988
Genzano di Roma Rom 23.356
Ceccano Frosinone 22.740
Gaeta Latina 21.711
Frascati Rom 20.768
Colleferro Rom 21.885
Anagni Frosinone 21.332
Ferentino Frosinone 20.968
Grottaferrata Rom 20.709
Veroli Frosinone 20.596
Mentana Rom 20.066


Stand: 31. März 2008 Quelle: ISTAT

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region Latium 2006 einen Index von 123,2 (EU-27 = 100).[2]

Tourismus

Außer Rom sind als touristisch reizvoll zu nennen: Die Albaner Berge, die unterschiedlich großen Vulkanseen, von denen der Lago di Bracciano und der Lago di Bolsena im Dreiländereck Toskana/Umbrien/Latium die größten darstellen, sowie das südliche Latium in Richtung Neapel, wie zum Beispiel das Kloster Monte Cassino, das im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört und danach wieder aufgebaut wurde.

Siehe auch: Campagna Romana

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Latium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Lazio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. Eurostat Pressemitteilung 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)

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