- Lauterbach (Saar)
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Lauterbach Stadt VölklingenKoordinaten: 49° 11′ N, 6° 44′ O49.1833333333336.7333333333333220Koordinaten: 49° 11′ 0″ N, 6° 44′ 0″ O Höhe: 220 m ü. NN Fläche: 18,8 km² Einwohner: 2672 (31. Okt. 2005) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 66333 Vorwahl: 06802 Lauterbach ist ein Stadtteil von Völklingen. Der Ort liegt an der deutsch-französischen Grenze im äußersten Südwesten des Saarlandes. Seine Nachbarorte sind auf deutscher Seite Ludweiler und Karlsbrunn, auf französischer Seite Carling. Im Oktober 2005 hatte Lauterbach 2672 Einwohner. Es liegt im Warndt, einem ausgedehnten Waldgebiet (ehemaliges Jagdgebiet der Grafen von Nassau-Saarbrücken). Namensgeber ist der Lauterbach, ein kleiner Bach, der in Frankreich entspringt und in die Rossel mündet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 11. Februar 1707 wurde an diesem Bach eine Glashütte erbaut. Daraus entwickelte sich der Ort Lauterbach. Als die Grafschaft Nassau-Saarbrücken 1770 Lauterbachs Nachbarort Karlingen (heute: Carling) an Ludwig den XV. abtrat, wurde Lauterbach Grenzort. 1792 besetzten Truppen der französischen Revolution die Grafschaft Nassau-Saarbrücken. Alle Gemeinden des Warndts wurden daraufhin zu einer Mairie zusammengeschlossen, deren Sitz in Ludweiler (einem Nachbarort Lauterbachs) war. Nach der Niederlage Napoleons I. wurde Lauterbach auf dem Wiener Kongress 1815 Preußen zugeschlagen und wurde Teil der Rheinprovinz. Durch den Sieg Preußens und seiner Verbündeten im deutsch-französischen Krieg fiel 1871 die Staatsgrenze wieder weg. Lauterbach grenzte von nun an an die "Reichslande" Elsass-Lothringen. Seit 1918 ist Lauterbach wieder Grenzort. 1939 und 1944 kam es -kriegsbedingt- zu zahlreichen Zerstörungen. Von 1947 - 1957 gehörte Lauterbach zum damals autonomen Saarland. Seit 1957 gehört es mit dem Bundesland Saarland zur BRD. 1969 besuchte Willy Brandt Lauterbach. 1974 wurde der Ort in Folge einer Gebiets- und Verwaltungsreform des Saarlandes ein Stadtteil von Völklingen. Aufgrund des Schengener Abkommens wurde 1985 die Zollstation Lauterbach aufgelöst.
Entwicklung
Lauterbach wurde als Glasmacherdorf gegründet. Im Zuge der französischen Revolution gingen die Absatzmärkte verloren, so dass 1790 die Glashütte schloss. Es folgte eine Übergangsperiode, in der die Bewohner vor allem Landwirtschaft betrieben. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden an der Saar und in Lothringen zahlreiche Gruben, so dass sich Lauterbach zu einem Bergmannsdorf wandelte.
Ortsteile
Der eigentliche Ortskern lässt sich grob in Ober- und Unterdorf gliedern. Dazu kamen in den letzten 50 Jahren einige Neubaugebiete.
Geographie
Lauterbach hat zwei Berge: den Mühlenberg und den Brunnenberg.
Vom Lauterbach wurde früher der Mühlenbach (zum Betrieb einer Mühle) abgezweigt.
Sehenswürdigkeiten
- katholische Kirche St. Paulinus im neoromanischen Stil (Warndtdom), benannt nach Paulinus von Trier
- neogotisches Denkmal für die 1876 bei einem Grubenunglück getöteten 35 deutschen und französischen Bergleute,
- Dorfkreuz von 1785,
- Denkmal für den im 19. Jahrhundert während einer Jagd tödlich verunglückten Colonel Humbert de Girecourt,
durch Lauterbach verläuft der Hugenottenweg/Sentier des Huguenots (Der Wanderweg entspricht dem Weg, den die Hugenotten aus dem französischen Courcelles zwischen 1685 und 1787 zurücklegen mussten, um in Lauterbachs Nachbarort Ludweiler einen reformierten Gottesdienst besuchen zu können sowie Trauungen und Taufen durchzuführen. Er beginnt an der Kirche von Courcelles-Chaussy, verläuft durch Lauterbach und endet an der evangelischen Kirche in Ludweiler)
Architektur
Traditionell prägte das Ortsbild der Typ des sog. Südwestdeutschen Bauernhauses, den man in weiten Teilen des Saarlandes und Luxemburgs findet. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Einhaus, d. h. Wohnung und Viehstall befinden sich unter einem Dach mit durchlaufendem Dachfirst, aber in zwei getrennten Hausabteilungen. In der Fassade wird die innere Gliederung manchmal von einer Lisene (=senkrecht verlaufendes Schmucksteinband) betont. Die Fenster des Wohnteils sind oft zu beiden Seiten der Eingangstür angeordnet. Der Verputz erfolgte in der Regel mit Kalkputz. Die südwestdeutschen Einhäuser Lauterbachs waren traditionell eingeschossig und zwei Räume tief, so dass alle Wohnräume Tageslicht haben.
Da dieser Haustyp große Mengen Steine zum Bau erforderte, entstanden in der unmittelbaren Umgebung des Ortes „kleine Steinbrüche“. Gelegentlich wurden auch Überreste römischer Siedlungen im Warndtwald geplündert. Die Gewände von Fenstern, Türen und Scheunentor fertigte man mit dem heimischen Sandstein.
Durch Erbteilungen oder Verkauf wurden viele dieser Bauernhäuser in Lauterbach geteilt und die Stallseite in einen zweiten Wohnteil umgestaltet.
Sagen aus Lauterbach
- Der Riesenhahn von Lauterbach
- Der Schwan auf dem Warndtweiher
Bekannte Menschen aus Lauterbach
Der sog. „Lauterbacher Pastor“ (d.i. Pastor Robert Wagner, Pastor von Lauterbach 1907 – 1925) war zu Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten Komplementärmediziner/Naturheilkundler des Saarlandes
Wappen
Das ehemalige Gemeindewappen von Lauterbach ist ein grüner Schild (=Warndtwald), schräglinks durch einen Wellenbalken (=Symbol für den Lauterbach) geteilt. Zwei Glasmacherpfeifen in der oberen Hälfte stehen für die Entstehung des Ortes aus einer Glashütte. Eine Wolfsangel in der unteren Hälfte zeigt die Zugehörigkeit Lauterbachs zur Grafschaft Nassau-Saarbrücken. Die Verleihung des Wappens erfolgte am 15. Juni 1964.
Weblinks
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