- Lavur
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Lavierung, auch Lavur (von ital. lavare ‚waschen, wischen‘, vergl. Lavoir ‚Waschschüssel‘) ist eine Maltechnik, bei der Farbe in einer sehr dünnen Konsistenz aufgebracht wird. Dadurch erreicht man eine durchscheinende Farbfläche. Lavieren bezieht sich primär auf wässrige und andere leichtflüchtige Bindemittel, dieselbe Technik in filmbildenden Schichten (Öl, Tempera) ist das Lasieren.
Angewendet wird Lavur:
- in der Aquarellmalerei, um weiche Übergänge zu erreichen. Hierbei werden die Farben verdünnt und mit dem feuchten Pinsel aufgetragen. Aufgrund der schnellen Malweise des Aquarells, bei dem die Farbe nicht zwischentrocknet, ist die ganze Aquarelltechnik (von ital./lat. aqua „Wasser“) als Lavurtechnik zu sehen. Trotzdem sind Grade zwischen recht trockenem und extremer Nass-in-Nass-Technik möglich
- beim Kolorieren mit sehr dünn aufgetragenen Wasserfarben, wobei die Zeichnung sichtbar bleibt
- als Schattieren von Strichzeichnungen
- als zentrale Technik der chinesisch-koreanisch-japanischen Tuschemalerei
Neben den erlesenen Tuschesorten Ostasiens ist auch bei Pigmenten die Lasierfähigkeit (also der nicht-deckende Auftrag) eine der wichtigsten Eigenschaften: Sie entscheidet, ob das Pigment für Lavierungen tauglich ist. Farbstoffe sind im allgemeinen gut lasurfähig. Daneben muss ein lavurfähiges Farbmittel aber auch in hoher Verdünnung noch gleichmäßigen Farbauftrag bieten: Etliche Pigmente neigen gerade in wässrigem Bindemittel zu unangenehm fleckigem Erscheinungsbild. Daher ist die Farbmittelpalette für die Aquarellmalerei stark eingeschränkt und werden edle asiatische Tuschen „in Gold aufgewogen“.
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