- Law School
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Eine Law School ist die Rechtswissenschaftliche Fakultät an Hochschulen in den Vereinigten Staaten und in Kanada. Das typische Studium ist ein Aufbaustudium für Bachelor-Absolventen. Der vorherige Bachelor-Abschluss kann in einem beliebigen anderen Fach abgelegt werden, muss also nicht im Fach Rechtswissenschaften absolviert worden sein. Das Aufbaustudium dauert 3 Jahre und führt meist zum Berufsdoktorat (Juris Doctor, J.D.), andere Abschlüsse sind jedoch auch möglich. Der J.D. ist nicht mit einer forschungsorientierten Promotion zu vergleichen; echte Doktorgrade sind der Doctor of Juridical Science (S.J.D.) in den USA oder Doctor of Laws (LL.D.) in Kanada. An einigen Law Schools ist auch der Master of Laws (LL.M.) möglich, meist jedoch nur für ausländische Juristen.
In den vergangenen Jahren haben europäische Hochschulen damit begonnen, ihre Juristenausbildung zu internationalisieren und teilweise ihre Namen zu anglisieren. Auch wenn sie sich Law School nennen, ist damit jedoch nicht eine ähnliche Struktur anzunehmen. Eine nordamerikanische Law School ist von der Hochschule im Regelfall viel autonomer als Jurafakultäten in Europa; auch ist sie autonomer als ein britisches College of Law. In Europa ist die Juristenausbildung stärker in die normale Universitätsstruktur eingegliedert. Law Schools hingegen sind auf größtmögliche Selbstverwaltung und eine eigene Identität bedacht. Die Konkurrenz ist sehr groß. Die Studiengebühren sind, oft auch abweichend von der Mutterhochschule, recht hoch.
Zulassung als Rechtsanwalt (Bar examination)
Der Abschluss einer Law School führt nicht automatisch zur Zulassung als Rechtsanwalt. Dafür müssen die Absolventen zusätzlich eine Prüfung vor den Prüfungsausschüssen der juristischen Standesvereinigungen, die sog. Bar examination, erfolgreich bestehen. Bei Erfolg kommt es zur admission to the bar, der Jurist wird Mitglied des Anwaltsstandes. In den USA gilt die Zulassung grundsätzlich nur für den Einzelstaat, in dem die Prüfung vorgenommen wurde. Jedoch hat sich weitgehend die multistate bar examination durchgesetzt; die gemeinsamen Prüfungsstandards ermöglichen die relativ komplikationslose Zulassung von Anwälten in allen Staaten. Die entsprechenden Vorschriften werden für die gesamten USA von der American Bar Association (ABA) geregelt.
Daher ist ein Jurastudium meist nur sinnvoll an Hochschulen, die von der American Bar Association akkreditiert sind. Ohne diese Akkreditierung ist die Zulassung als Rechtsanwalt fraglich bis unmöglich, es sei denn, in einem Einzelstaat gilt eine Sonderregelung. Einige Hochschulen in Kalifornien - wie z.B. Western State University College of Law (WSU) oder die Concord Law School (die ein reines Online-Fernstudium anbietet) - offerieren ein Jurastudium mit J.D.-Abschluss, der die Studenten zur bar examination in Kalifornien zulässt. Außerhalb Kaliforniens dürfen diese Anwälte dann jedoch nicht rechtmäßig arbeiten. Diese liberalen Zulassungsmöglichkeiten werden kontrovers diskutiert und vom juristischen Establishment sehr kritisch gesehen, zum Teil bekämpft. Grundsätzlich gilt: Ohne ABA-Akkreditierung sollten amerikanische Law Schools im Zweifelsfall als nicht seriös eingestuft werden.
Literatur
- Duncan Kennedy: Legal Education and the Reproduction of Hierarchy, New Edition, New York University Press, 2004, ISBN 0814747787
- Elizabeth Mertz: The Language of Law School: Learning to "Think Like a Lawyer" (Taschenbuch), Oxford University Press, 2007, ISBN 019518310X
Weblinks
- American Bar Association Übersicht zur Juristenausbildung (Englisch)
- Legal education as a training for hierarchy
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