- Lederol
-
Lederol ist ein lederartig aussehendes Baumwollgewebe, das wahrscheinlich in den 1930er Jahren entwickelt und produziert wurde. Es wurde auch einfach als Kunstleder oder Lederersatz bezeichnet. Der Name war und ist nicht markenrechtlich geschützt.
In der DDR wurde das Produktionsverfahren verfeinert und als Material für die Herstellung zahlreicher Artikel eingesetzt. Das oberseitig gummierte und als Prägedruck in Lederoptik in Anlehnung an verschiedene Lederarten versehene Baumwollgewebe wurde für Jacken, Mäntel, Taschen und Hüte, für die Herstellung von Regenschutzkleidung oder Schutzkleidung für Schiffer und Motorradfahrer, aber auch für dauerhafte Stuhlbezüge oder Buchumschläge angewendet. Lederol-Erzeugnisse waren preiswert und wasserdicht.
Die Produktion unter der Bezeichnung Lederol wurde nach der Wiedervereinigung Deutschlands eingestellt, einige Erzeugnisse haben inzwischen den Weg in verschiedene DDR-Sammlungen/Museen gefunden, z. B. in das Motorrad-Museum Dresden. Doch Kunstleder wird weiterhin hergestellt und findet auch vielfältig Anwendung.
In Österreich fand dieses Kunstleder ebenfalls Verbreitung in der Bekleidungsindustrie und bei der Buchherstellung.
Unter dem Namen Lederol gibt es aber auch heute noch Produkte, die in Spanien [1] oder in Polen [2] hergestellt werden, nicht nur aus dem Bereich der Textilmaterialien.
Trivia
In der DDR kursierten auch Reime wie:
In Igelit und Lederol da fühlt sich jeder Zoni wohl.
Jeder Westler Dich beneidet, bist Du in Lederol gekleidet.
Hast du Lederol im Haus, kannst du auch bei Regen raus.Einzelnachweise
Quellen
- Meyers Neues Lexikon in acht Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig 1964, Band 5
Kategorien:- Leder
- Markenname
- Textilmarke
- Verbundware
Wikimedia Foundation.