- Legatotechnik
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Die musikalische Vortragsanweisung legato (ital. „gebunden“) gibt an, dass die Töne einer Melodienfolge ohne akustische Unterbrechung erklingen sollen. Die Kennzeichnung geschieht durch einen Bindebogen über den Noten oder – bei längeren Passagen – durch die ausgeschriebene Anweisung legato.
Eine ähnliche Funktion hat der Haltebogen (auch: Ligatur). Er verbindet aufeinander folgende Töne gleicher Tonhöhe zu einem langen Ton.
Das Gegenteil des Legatos ist das Staccato.
Inhaltsverzeichnis
Spieltechnik
Tasteninstrumente
Das Legato wird auf Tasteninstrumenten generell dadurch realisiert, dass beim Spielen einer Stimme ein Ton erst dann aufgehoben wird, wenn der nächste bereits gedrückt wird. Dazu sind die Spieltechniken des Über- und Untersetzens sowie der stumme Fingerwechsel nötig.
Klavier
Beim Klavier gibt es außerdem ein sogenanntes Tonhaltepedal (Legato-Pedal), das die Dämpfer aller Töne aufhebt. Damit kann ein Legato z. B. auch dann erreicht werden, wenn die Hand die Position wechselt. Das Legato entwickelte sich um 1800 zur Grundartikulation beim Klavierspiel.
Orgel
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde auf der Orgel das strenge, d. h. ständige Legatospiel zur Regel. Hier mussten die beschriebenen Techniken für das Legatospiel auf Tasteninstrumenten besonders genau eingehalten werden, da der Ton nicht langsam verklingt und daher das Absetzen zwischen zwei Tönen deutlicher zu hören ist als beispielsweise auf dem Klavier. Abhängig von der Art der Spieltraktur kann die zum Halten eines Tones nötige Fingerkraft bei der Orgel deutlich höher sein als bei anderen Tasteninstrumenten.
Als besondere Regel trat schließlich die note commune („gemeinsame Note“) hinzu: Eine Note, die von einer Stimme in eine andere wechselt, wurde wie mit einem Haltebogen gebunden gespielt, um den Neuanschlag und damit das vorhergehende minimale Loslassen der Taste zu vermeiden.
Beim Pedalspiel müssen verstärkt der Absatz des Fußes, stumme Fußwechsel sowie das Gleiten des Fußes von einer Taste zur nächsten zum Einsatz kommen.
Die hier beschriebene Spieltechnik ist heute nicht mehr allgemeingültig, auch wenn sie vereinzelt noch so gelehrt wird. Insbesondere die Orgelmusik der Romantik rechnet jedoch mit dieser Spieltechnik.
Da einige Töne lange brauchen um stabil zu klingen, kommt es beim Orgelspiel auch vor, dass der Folgeton schon angeschlagen werden muss bevor die vorherige Taste losgelassen wird.
Streichinstrumente
Auf Streichinstrumenten wird das Legato dadurch realisiert, dass die betreffenden Noten ohne Anhalten oder Richtungswechsel des Bogens, also auf einen einzigen „Strich“, gespielt werden.
Blasinstrumente
Das Legato auf Blasinstrumenten erreicht man, indem zwischen den zu bindenden Tönen der Luftstrom nicht unterbrochen wird.
Zupfinstrumente
Bei Zupfinstrumenten ist es mit Hilfe der Legatotechnik möglich, eine Folge von Noten flüssig zu spielen, ohne dass der Anschlag jeder Note mit dem Plektrum oder durch das Zupfen zu hören ist. Bei der Gitarre unterscheidet man zwei Techniken:
- Aufschlagbindung oder Hammer On: Hierbei schlägt man mit einem Finger der Greifhand die zu spielende Note auf dem Griffbrett an, während man den anderen Finger auf der vorherigen Note hält, damit der Ton nicht abbricht.
- Abziehbindung oder Pull Off: Der Ton wird durch das schnelle Wegziehen von einer Saite erzeugt. Die Greifhand zieht den Finger dabei meist leicht schräg weg, sodass ein sauberer Ton entsteht. Beim Abziehen sollte die Saite möglichst nicht erneut angeschlagen werden.
Diese beiden Techniken funktionieren am einfachsten, wenn die Saite durch einen vorherigen Ton bereits angeschlagen wurde. Die Legatotechniken auf der Gitarre verlangen viel Übung, da die Muskulatur hier stark beansprucht wird.
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