- Leibverhältnis
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Das Leibverhältnis ist ein Begriff aus dem Bereich der Studentenverbindungen.
Ein frisch in eine Verbindung aufgenommener Fuchs/Fux kann sofort oder erst nach einigen Wochen/Monaten einen älteren Burschen, zu dem er besonders viel Vertrauen aufgebaut hat, auswählen, sein Leibbursch (auch Biervater genannt) zu werden, wodurch der Fux gleichzeitig zum Leibfuxen (auch Biersohn) dieses Burschen wird. In reinen Damenverbindungen werden für die Rolle des Leibburschen häufig auch andere Bezeichnungen (z. B. Weinmutter) gepflegt. Der Leibbursch übernimmt die Rolle eines Mentors, betreut und berät den Leibfuxen in allen Verbindungsangelegenheiten und spricht im Convent für ihn. Das besondere Verhältnis zwischen Leibfux und Leibbursch – eben das Leibverhältnis − bleibt über die Fuxenzeit hinaus bestehen und ist oft Grundlage einer engen lebenslangen Freundschaft. Oft wird nach Aufnahme des Fuchsen in die Verbindung ein Zipfeltausch zwischen Leibbursch und Leibfux vollzogen.
Wenn auch der Leibfux seinerseits Leibbursch eines Fuxen wird, nennt man den ursprünglichen Leibburschen Leibopa (bzw. Bieropa) des neuen Fuxen, dieser ist dessen Leibenkel. Jeder Fux hat nur einen Leibburschen, aber ein Bursch kann mehrere Leibfüxe haben. Dadurch bilden sich sogenannte Leibfamilien bzw. Bierfamilien, die zuweilen dynastische Ausprägungen annehmen. Leibfüxe desselben Leibburschen nennen einander Conleib oder Leibbruder.
Kategorie:- Studentisches Brauchtum und Ritual
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