- Leichlingen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Köln Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis Höhe: 54 – 250 m ü. NN Fläche: 37,33 km² Einwohner: 27.480 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 736 Einwohner je km² Postleitzahl: 42799 Vorwahlen: 02175 und 02174 (Stadtteil Witzhelden)sowie 02171 (Diepental) Kfz-Kennzeichen: GL - alt (auslaufend), aber noch gültig: OP (Opladen) Gemeindeschlüssel: 05 3 78 016 LOCODE: DE LLN NUTS: DEA2B Stadtgliederung: 13 Stadtteilen Adresse der Stadtverwaltung: Am Büscherhof 1
42799 LeichlingenWebpräsenz: Bürgermeister: Ernst Müller (SPD) Lage der Stadt Leichlingen im Rheinisch-Bergischen Kreis Leichlingen ist eine Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis und liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Dank seiner bekannten Obstplantagen auch „Blütenstadt“ genannt, liegt Leichlingen im nördlichen Zipfel des Rheinisch-Bergischen Kreises zwischen den Ballungskernen Köln, Leverkusen und Düsseldorf, mit fließender Stadtgrenze zu Solingen, am Rande des Bergischen Landes in reizvoller Mittelgebirgslandschaft.
Das Stadtgebiet steigt von Westen nach Osten an und weist Höhenlagen zwischen 54 m und 250 m über NN auf. Im Norden der Stadt ist die natürliche und politische Grenze die Wupper. Ebenso wird die südliche Begrenzung des Stadtgebietes von einer natürlichen Grenze gebildet, dem Murbach und der Diepentaler Talsperre. Die westliche und östliche Begrenzung erfolgt durch die Autobahnen A3/E 35 und A1/E 37.
Die größte Ausdehnung des Stadtgebietes in Ost-West-Richtung beträgt ca. 11,5 km. In Nord-Süd-Richtung ist das Gebiet erheblich schmaler und beträgt in der größten Ausdehnung ca. 4,6 km.
Der tiefste Punkt in Leichlingen (ca. 50 m über Normalnull) befindet sich an der Eisenbahnbrücke der Linie Köln-Düsseldorf an der Wupperschleife.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzt Leichlingen an Solingen, im Süden an Burscheid, im Osten an Wermelskirchen und im Westen an Leverkusen und Langenfeld.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1990 25.996* 2003 27.319* 2004 27.524* 2005 27.536* 2006 27.542* 2007 27.480*
(*Einwohnerzahlen gemäß Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik[2])Bevölkerungsstruktur
Anzahl Prozent an Gesamtbevölkerung weiblich 15.160 53 männlich 13.963 47 Ausländer insgesamt: 1.601 5 Altersstruktur
Altersgruppe Einwohner Prozent an Gesamtbevölkerung 0-5 Jahre 1.450 5 6-15 Jahre 3.160 11 16-20 Jahre 1.596 6 21-45 Jahre 9.447 32 46-64 Jahre 7.097 24 ab 65 Jahre 6.373 22 Familienstandszugehörigkeit
Familienstand Anzahl Prozent an Gesamtbevölkerung verheiratet 14.439 50 ledig 10.639 36 verwitwet 2.185 8 geschieden 1.860 6 Religionen
In Leichlingen sind hauptsächlich vier Kirchengemeinden vertreten:
- Evangelische Gemeinde in Leichlingen und Witzhelden
- Katholische Kirchengemeinde in Leichlingen
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden in Leichlingen, Weltersbach und Kuhle
- Neuapostolische Gemeinde in Leichlingen
Des Weiteren gibt es auch einen sogenannten „Königreichssaal“ der Zeugen Jehovas in Leichlingen.
Religionszugehörigkeit
Familienstand Anzahl Prozent an Gesamtbevölkerung evangelisch 10.435 36 römisch-katholisch 8.960 30 lutherisch 83 1 verschiedene bzw. ohne 9.635 33 Geschichte
Allgemein
Nachweislich beginnt die Geschichte von Leichlingen im Jahre 973 n. Chr., als Erzbischof Gero von Köln in „Leigelingon“ den Bau eines Klosters verfügte, das aber nie gebaut wurde. Der Ort taucht 1019 als „Leichlingin“ wieder in einer Urkunde auf, als Erzbischof Heribert von Köln Kirche und Hof zu Leichlingen dem Kloster Deutz schenkte. Seit dem 11. Jahrhundert war der Abt zu Deutz Grundherr der Gemarkung Leichlingen, deren Mittelpunkt im Gebiet zwischen der heutigen evangelischen Kirche und dem ehemaligen Haupthof des Klosters, dem „Büscherhof“, lag. Rechts und vor allem links der Wupper gehörten noch 21 kleinere Güter, einige Ritter- und Herrensitze wie Haus Vorst, Nesselrath, Leysiefen, Diepental, Eicherhof und andere sowie großer Waldbesitz in Oberleichlingen bis 1803 dem Kloster Deutz. Die Bewohner betrieben Ackerbau und Fischfang.
Schon im 12. Jahrhundert war Leichlingen Kirchort. Im 14. Jahrhundert entstanden an der Wupper und in den Seitentälern die ersten Schleifereien, denen Öl-, Getreide- und Walkmühlen folgten. Sie waren die Vorläufer der heutigen Metall- und Textilindustrie. Über Jahrhunderte hinweg lassen sich Schleifer, Weber, Bleicher, Färber und Gerber nachweisen. Trotzdem lebten die Einwohner bis ins 19. Jahrhundert in der Hauptsache von der Landwirtschaft und betrieben nebenbei Obstanbau.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann die eigentliche Entwicklung Leichlingens zu der Stadt, wie sie heute bekannt ist. Der Bau der Eisenbahnlinie Köln-Wuppertal schuf die verkehrsmäßigen Voraussetzungen für die ersten Industrieansiedlungen. Im Jahre 1856 wurden Leichlingen die Stadtrechte verliehen.
Stadtname
Früher war Leichlingen ein Fischerdorf, daraus resultiert auch der Stadtname „Leichlingen“. Der hauptsächlich in zwei Teile aufgeteilt ist:
- Leich-(Laich): Leich(Laich) nennt man Fischeier.
- -lingen (Flussschleife) : hier: Flussschlingen(-bögen)
Daher könnte man Leichlingen auch mit: „Ort mit Fischeiern im Flussbogen“ übersetzen. Im Laufe der Jahre wurde die Schreibweise des Stadtnamens mehrmals geändert, einer dieser Namen war „Fischerdorf“.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister: Ernst Müller (SPD)
stellvertretende Bürgermeister:
- Erika Horsthemke (SPD)
- Gerhard Hangert (CDU)
Stadtrat
Die 34 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
(Stand: 9. September 2007)Kinder- und Jugendparlament
Seit Sommer 2000 gibt es ein Kinder- und Jugendparlament (JuPa) in Leichlingen. Die 9- bis 20-Jährigen treffen sich mindestens zwei bis dreimal im Jahr. Das JuPa wird jährlich nach den Sommerferien neu gewählt.
Wappen
Das Wappen zeigt im von Silber und Blau wellig geteilten Schild im oberen Feld den blaugekrönten, blaubewehrten und doppelschwänzigen roten bergischen Löwen, im unteren Feld einen silbernen Fisch mit roten Flossen. Der Fisch, Symbol für den einstigen Fischreichtum der Wupper, ist übernommen aus dem Wappen des Geschlechtes von Vorst, deren Burg heute noch eindrucksvoll auf einem Felsvorsprung das Tal der Wupper überragt.
Städtepartnerschaften
Leichlingen unterhält und pflegt zu drei Städten des europäischen Auslands Städtepartnerschaften:
Als Besonderheit ist jede der Wupperbrücken in Leichlingen einer Partnerstadt gewidmet und trägt deren Namen. Zudem befinden sich in der Stadtmitte mehrere Denkmäler, die den Partnerstädten gewidmet sind. Alljährlich finden Reisen zu den Partnerstädten statt.
Verkehr
Leichlingen liegt an der Bahnstrecke Gruiten–Köln-Mülheim und wird halbstündlich von der Regionalbahn RB48 angefahren.
Es existieren regelmäßige Busverbindungen nach Leverkusen (Linie 255, Endhaltestelle Chempark), Leichlingen-Witzhelden (Linie 255 in Gegenrichtung), Köln (Linie 250, Endhaltestelle Hauptbahnhof), Solingen Mitte (Linie 250 in Gegenrichtung), Solingen Ohligs (Linie 694, Endhaltestelle Ohligs Busbahnhof/Solingen Hauptbahnhof) - in Gegenrichtung endet die Linie in Leichlingen), Langenfeld (Linie 254, Endhaltestelle Langenfeld S-Bahn - in Gegenrichtung endet die Linie in Leichlingen) und Leverkusen Hitdorf über Bergisch Neukirchen, Opladen (Linie 253, Endhaltestelle Concordiastraße - in Gegenrichtung endet die Linie in Leichlingen)
Leichlingen liegt nahe an der Autobahn A3 in Richtung Oberhausen - Frankfurt am Main und besitzt daher eine gute Verkehrsanbindung an das Ruhrgebiet und andere Ballungszentren.
Die internationalen Flüghäfen Köln/Bonn und Düsseldorf sind dank der guten Autobahnanbindung innerhalb von 30 bis 45 Minuten zu erreichen.
Infrastruktur
Schulen: Am ehemaligen Schmiedehammer an der Wupper entstand Ende der 1960er Jahre das Schulzentrum Leichlingen mit dem Städtischen Gymnasium, der Realschule und der Hauptschule in nebeneinander liegenden Gebäuden. Das Städtische Gymnasium hat mit dem Schuljahr 2007/08 die Schülerzahl von 1.000 überschritten.
Im Ortsteil Witzhelden gibt es zwei bemerkenswerte Sendeanlagen der Deutschen Telekom in unmittelbarer Nachbarschaft und zwar:
- einen 134 Meter hohen Fernmeldeturm aus Stahlbeton bei 51°7'31" nördlicher Breite und 7°6'36" östlicher Länge
- einen 229 Meter hohen Sendemast zur Verbreitung von Fernsehprogrammen bei 51°7'7" nördlicher Breite und 7°5'59" östlicher Länge
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Als besonders sehenswerte Bauwerke gelten in Leichlingen:
- Evgl. Stadtkirche mit barocker Ausstattung
- Haus Eicherhof (im Volksmund auch: Schloss Eicherhof)
- Haus Vorst
- Haus Nesselrath
- Kleinkirche St. Heribert
- Katholische Kirche St. Johannes Baptist
Regelmäßige Veranstaltungen
Auch im weiteren Umkreis ist Leichlingen durch den Obstmarkt bekannt, der jährlich im Oktober stattfindet. Genauso bekannt ist das am selben Wochenende stattfindende Erntedankfest in Witzhelden, dessen Höhepunkt ein Festumzug am Sonntag ist. Daneben hat das Leichlinger Stadtfest, das jedes Jahr am dritten Wochenende im September stattfindet, überregionale Bekanntheit erlangt.
Persönlichkeiten
(chronologisch geordnet)
in Leichlingen geboren
- Johann Wilhelm Wilms (1772–1847), Komponist
- Friedrich Überweg (1826-1871), Philosoph
- Julius Pohlig (1842-1916), Ingenieur und Unternehmer
- Otto Adams (1887-1966), Politiker und Gewerkschafter
- Rudolf Geller (1894-1973), Weberei-Gründer
- Willy Schürmann (1913–2008), Maler und Grafiker
- Karl-Heinz Lauterjung (1914–2000), Professor für Kernphysik
- Hermann Stahlberg (1920–2005), Politiker
- Wolfgang Zimmermann (* 1949), Politiker
- Oliver Grajewski (* 1968), Comiczeichner, bildender Künstler und Illustrator
mit Leichlingen verbunden
- Carl Hesselmann (1830–1902), Pomologe, Kaiser-Wilhelm-Apfel, (Hesselmannstraße)
- Oskar Erbslöh (1879-1910), Luftfahrtpionier, Erbauer der zeitweise in der Leichlinger Luftschiffhalle stationierten Erbslöh
- Werner Peiner (1897–1984), Maler
- Hans Leyendecker (*1949), Journalist
- Herbert Reul (* 1952), Politiker
- Annette Langen (* 1967), Schriftstellerin (Kinderbuch: Felix)
- Linda Budinger (* 1968), Schriftstellerin (Künstlername Marion Frost)
- Alexander Lohmann (* 1968), Autor von Fantasyromanen, Lektor und Übersetzer
- Bernd Schneider (* 1973) , Fußballspieler
Quellen
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ Einwohnerzahlen gemäß Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik auf www.lds.nrw.de
Literatur
- Lydia Kieven: Kulturführer Rheinisch-Bergischer Kreis. Heider, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-87314-334-8, S. 109–130.
- Rheinisch-Bergischer Kalender Jahrbuch seit 1920
Weblinks
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