Leichtathletik-EM

Leichtathletik-EM

Leichtathletik-Europameisterschaften sind Wettkämpfe, die von der European Athletic Association, dem europäischen Kontinentalverband, durchgeführt werden, um Europameister in den einzelnen Leichtathletik-Disziplinen zu ermitteln.

Die europäischen Titelwettkämpfe gibt es schon wesentlich länger als die Weltmeisterschaften. Von 1934 bis 1966 wurden sie mit einer Kriegsunterbrechung (1942) immer zur "Halbzeit" einer Olympiade ausgerichtet. Nach Abweichungen (1969, 1971) setzte sich ab 1974 wieder der vierjährige Rhythmus durch.

Da 1934 die Frauen-Weltspiele noch der Höhepunkt der Frauen-Leichtathletik waren, wurde die erste Leichtathletik-Europameisterschaft nur von den Männern ausgetragen. 1938 wurden die Wettbewerbe der Männer und Frauen an zwei verschiedenen Orten und an unterschiedlichen Daten durchgeführt.

Während bereits ab 1938 für die Frauenwettbewerbe drei Teilnehmerinnen je Land zugelassen waren (Ausnahme 1946: zwei statt drei), durften bei den Männern bis 1958 nur zwei Teilnehmer starten.

Deutschland wurde zu den Titelkämpfen der Jahre 1946 und 1950 nicht eingeladen. 1954 stellte die Bundesrepublik allein die deutsche Mannschaft. 1958 und 1962 wurde in Ausscheidungsverfahren eine gemeinsame deutsche Mannschaft aus Sportlern der Bundesrepublik und der DDR gebildet. Danach, bis 1990, nahmen beide deutsche Staaten mit eigenen Mannschaften teil.

1969 boykottierten die Sportler der Bundesrepublik die Einzelwettbewerbe und nahmen nur der Form halber an den Staffelwettbewerben teil. Grund war die Nichtzulassung des kurz zuvor aus der DDR geflüchteten Mittelstreckenläufers Jürgen May.

Zum Endkampf jeder Disziplin wurden erst ab 1966 mindestens acht Sportler zugelassen, davor zum Teil nur sechs.

Inhaltsverzeichnis

Veranstaltungen

Anmerkungen: M - Männer, F - Frauen

Veranstaltung Stadt Land Datum Stadion
EM 1934 (M) Turin Italien Italien 7. - 9. September Stadio Comunale
EM 1938 (M) Paris Frankreich Frankreich 3. - 5. September Stade Olympique
EM 1938 (F) Wien  OesterreichÖsterreich Österreich 17. - 18. September Praterstadion
EM 1946 Oslo Norwegen Norwegen 23. - 25. August Bislett-Stadion
EM 1950 Brüssel Belgien Belgien 23. - 27. August -
EM 1954 Bern Schweiz Schweiz 25. - 29. August Neufeldstadion
EM 1958 Stockholm Schweden Schweden 19. - 24. August Olympiastadion
EM 1962 Belgrad Jugoslawien Jugoslawien, heute Serbien Serbien 12. - 16. September -
EM 1966 Budapest Ungarn Ungarn 30. August - 4. September Népstadion
EM 1969 Athen Griechenland Griechenland 16. - 21. September -
EM 1971 Helsinki Finnland Finnland 10. - 15. August Olympiastadion
EM 1974 Rom Italien Italien 1. - 8. September Olympiastadion
EM 1978 Prag Tschechoslowakei Tschechoslowakei, heute Tschechien Tschechien 29. August - 3. September -
EM 1982 Athen Griechenland Griechenland 6. - 12. September Olympiastadion
EM 1986 Stuttgart Deutschland Deutschland 26. - 31. August Neckarstadion
EM 1990 Split Jugoslawien Jugoslawien, heute Kroatien Kroatien 27. August - 1. September Poljud Stadion
EM 1994 Helsinki Finnland Finnland 9. - 14. August Olympiastadion
EM 1998 Budapest Ungarn Ungarn 18. - 23. August Népstadion
EM 2002 München Deutschland Deutschland 6. - 11. August Olympiastadion
EM 2006 Göteborg Schweden Schweden 6. - 13. August Ullevi-Stadion
EM 2010 Barcelona Spanien Spanien Olympiastadion

Medaillenspiegel

Ewiger Medaillenspiegel von 1934 bis 2006.

 Rank  Nation Gold Silber Bronze Total
1 Deutschland Deutschland (mit DDR) 164[1] 163[2] 150[3] 477
2 the Soviet Unionthe Soviet Union Sowjetunion 121 109 103 333
3 Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 84 64 73 221
4 Frankreich Frankreich 42 38 38 118
5 Russland Russland 35 38 32 105
6 Polen Polen 35 36 45 116
7 Italien Italien 34 36 37 107
8 Finnland Finnland 31 29 35 95
9 Schweden Schweden 26 35 35 96
10 Spanien Spanien 17 13 23 53
11 CzechoslovakiaCzechoslovakia Tschechoslowakei 16 16 27 59
12 Ungarn Ungarn 15 18 19 52
13 Niederlande Niederlande 15 14 13 42
14 Bulgarien Bulgarien 11 11 12 34
15 Portugal Portugal 10 6 4 20
16 Ukraine Ukraine 9 12 7 28
17 Rumänien Rumänien 7 19 10 36
18 Norwegen Norwegen 7 11 12 30
19 Griechenland Griechenland 7 3 8 18
20 Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro 6 6 2 14
21 Belgien Belgien 5 10 7 22
22 Weißrussland Weißrussland 5 7 5 17
23 Schweiz Schweiz 3 10 9 22
24 Dänemark Dänemark 3 5 4 12
25 Irland Irland 3 5 2 10
26 Estland Estland 3 3 2 8
27 Island Island 3 1 1 5
28 Tschechien Tschechien 2 6 3 11
29 Lettland Lettland 2 2 1 5
30  OesterreichÖsterreich Österreich 2 1 3 6
31 Slowenien Slowenien 2 1 1 4
32 Israel Israel 2 0 0 2
33 Litauen Litauen 1 1 2 4
34  TurkeiTürkei Türkei 1 0 2 3
35 Kroatien Kroatien 0 1 1 2
36 Luxemburg Luxemburg 0 1 0 1
Serbien Serbien 0 1 0 1
Total 729 732 728 2189

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 164 Goldmedaillen aus 91 Medaillen der DDR, 35 Goldmedaillen aus der BRD und 38 Medaillen aus dem vereinigten Deutschland
  2. 163 Silbermedaillen aus 82 Medaillen der DDR, 44 Silbermedaillen aus der BRD und 37 Medaillen aus dem vereinigten Deutschland
  3. 150 Bronzemedaillen aus 65 Medaillen der DDR, 51 Bronzemedaillen aus der BRD und 34 Medaillen aus dem vereinigten Deutschland

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Leichtathletik — Leichtathletik …   Deutsch Wörterbuch

  • Leichtathletik-WM — Leichtathletik Weltmeisterschaften sind Wettkämpfe, die vom Weltleichtathletikverband IAAF durchgeführt werden, um die Weltmeister in den einzelnen Leichtathletik Disziplinen zu ermitteln. Sie sind das viertgrößte Sportereignis der Welt nach den… …   Deutsch Wikipedia

  • Leichtathletik — Speerwurf …   Deutsch Wikipedia

  • Leichtathletik DM — Die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften für verschiedene Disziplinen der Leichtathletik werden jährlich ausgetragen. In jeder Disziplin wird in der Männer und in der Frauenklasse ein Deutscher Meister gekürt. Die meisten Disziplinen werden… …   Deutsch Wikipedia

  • Leichtathletik — Leicht|ath|le|tik [ lai̮çt|atle:tɪk], die; : Gesamtheit der sportlichen Übungen, die Laufen, Springen, Werfen umfassen: schon als Kind trieb sie Leichtathletik. * * * 1 8 das Laufen 1 6 der Start 1 der Startblock 2 die verstellbare Fußstütze 3… …   Universal-Lexikon

  • Leichtathletik — Leicht·ath·le·tik die; ; nur Sg, Kollekt; die Sportarten Laufen, Gehen, Springen, Stoßen und Werfen↔ Schwerathletik <Leichtathletik betreiben>: Hochspringen, Diskuswerfen, Kugelstoßen und Hürdenlauf sind Disziplinen der Leichtathletik ||… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Leichtathletik — die Leichtathletik (Grundstufe) ein Sammelbegriff für Laufen, Werfen, Springen o. Ä. Beispiel: Sie trainiert Leichtathletik …   Extremes Deutsch

  • Leichtathletik-WM — Leicht|ath|le|tik WM, die: Weltmeisterschaft in der Leichtathletik …   Universal-Lexikon

  • Leichtathletik — lengvoji atletika statusas T sritis Kūno kultūra ir sportas apibrėžtis Integrali sporto šaka, apimanti ciklinių ir aciklinių pratimų rungtis. Ją sudaro sportinis ėjimas, bėgimas, šuoliai, metimai ir daugiakovė. Yra daugiau negu 60 lengvosios… …   Sporto terminų žodynas

  • Leichtathletik-Europameisterschaft 2006 — Teilnehmende Nationen 48 Teilnehmende Athleten 1370 Entscheidungen 47 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”