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Limbaži (dt.: Lemsal) Basisdaten Staat: Lettland Gebiet: Livland (lettisch: Vidzeme) Landkreis: Limbažu rajons Koordinaten: 57° 31′ N, 24° 43′ O57.51027777777824.71416666666780Koordinaten: 57° 30′ 37″ N, 24° 42′ 51″ O Einwohner: 8.733 (1. Jan. 2005) Fläche: 9 km² Bevölkerungsdichte: 970,33 Einwohner je km² Höhe: 80 m NAP Stadtrecht: seit 1385 Webseite: www.elimbazi.lv Limbaži (deutsch: Lemsal) ist eine Hansestadt in Lettland und die Hauptstadt des nach ihr benannten Landkreises (lettisch: Limbažu rajons).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Limbaži ist eine nordöstlich von Riga gelegene lettische Stadt mit einer Fläche von 8,992 km² und etwa 8.700 Einwohnern.
Die Stadt liegt zwischen Valmiera (deutsch: Wolmar) im Osten und der Rigaer Bucht im Westen. Limbaži liegt genausoweit nördlich wie etwa Visby in Schweden oder Aberdeen in Schottland.
Geschichte
Der Ort um eine 1223 entstandene Ordensburg erhielt schon frühzeitig Stadtrechte und wurde Mitglied in der Hanse. Damit ist das heutige Limbaži eine der ältesten Städte in Livland.
Im Jahre 1385 wurde vom Rigaer Erzbischof Johann IV Land zur Erweiterung des Ortes und das Lübecker Stadtrecht zugewiesen. Die Stadt errichtete zu ihrem Schutz Befestigungswälle. Zu dieser Zeit standen auf dem zentralen Marktplatz die St. Labrencis Kirche, das Innungshaus (für 3 Innungen) und das Rathaus. Etwa 400 Wohnhäuser gehörten zur Stadt. Gemessen an der Zahl der Einwohner war Lemsal nach Riga zweitgrößte Stadt.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts nahm die Bedeutung der Stadt als Handelszentrum rapide ab, da sowohl der zur Stadt führende Fluss Svetupe (lettisch: Svētupe) als auch der nahegelegene Dune-See (lettisch: Dūņezers) versandeten. Somit war es den Handelsschiffen nicht mehr möglich die Stadt zu erreichen. Nunmehr übernahmen Riga und Salacgrīva die Funktion des Tores zur Welt und exportierten die in dieser Region erzeugten Güter.
Ungemach überkam die Stadt. 1558 wurde sie durch die Armee Iwans des Schrecklichen während des Livländischen Kriegs niedergebrannt, 1567 geschah gleiches durch die Schweden und 1575 waren es wieder die Russen. Nach der wiederholten Besetzung durch die Schweden im Jahre 1602 wurde die Stadt vollständig zerstört und ihre Verteidigungswälle geschleift, welche seitdem auch nicht wieder aufgebaut wurden.
Der jetzige Name der Stadt führt Überlieferungen zufolge auf einen schwedischen Pfaffen zurück, welcher zufällig die Worte "Limba" und "āži" (deutsch: Ziegenbock) hörte. Er war der Meinung, dass die Zusammenfügung dieser Worte gut als Bezeichnung für diese Gegend passe und seitdem trägt die Stadt diesen Namen. Der Schwedenkönig Gustav Adolf schenkte die Burg Limbaži der Stadt Riga. Da Riga kein Interesse an der Entwicklung konkurrierender Städte hatte, unterwarf es die Einwohner von Limbaži diversen Beschränkungen, wodurch das Wachstum von Limbaži stark gebremst wurde. Dennoch erholte sich die Stadt. Am Ende des 17. Jahrhunderts gab es bereits wieder 44 Wohnhäuser, 2 Kneipen, eine Kirche und eine Schule, in welcher die Kinder seit 1693 unterrichtet wurden.
Im Jahre 1747 brannte die Stadt innerhalb weniger Stunden erneut ab, nur vier Gebäude überstanden die Feuersbrunst. Obwohl die Stadt wieder aufgebaut wurde, verlief die weitere Entwicklung jedoch recht langsam. Das historische Zentrum der Stadt hat noch seinen alten Straßenverlauf, so wie er 1385 nach dem Bau des Schutzwalls errichtet worden war. Der größte Teil der heutigen Altstadt von Limbaži stammt aus dem 18. Jahrhundert und vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Eine größere wirtschaftliche Entwicklung begann mit dem Jahr 1877, nachdem Limbaži durch Gesetz aus seiner bisherigen Abhängigkeit von Riga entlassen wurde. Bereits 1876 gab es eine Werkstatt und eine Wollspinnerei. Im Jahre 1913 wurde dieser Betrieb in eine gemeinsame belgische Aktiengesellschaft überführt, deren Direktor J.Husmann war.
Nachdem Kārlis Baumanis im Jahre 1882 aus Sankt Petersburg nach Limbaži zog, entwickelte sich ein regeres öffentliches Leben in der Stadt. Es wurde die Kulturgesellschaft von Limbaži gegründet und die erste öffentliche Bibliothek nahm ihre Arbeit auf. Es gab mehrere Druckereien in der Stadt. Die größte war das Druckhaus von K.Paucītis, welches 1901 gegründet wurde und bis 1953 in Betrieb war.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bildungseinrichtungen
- Kulturhaus
- Theater
- Museum von Limbaži (gegründet 1983)
- Kinder- und Jugendzentrum
- Kunstschule
- Musikschule
- Zentral- und Kinderbibliothek
- Außenstelle der Landwirtschaftlichen Universität von Lettland
- Zentrum für Erwachsenenqualifizierung
Bauwerke
- die Lutherische Johanniskirche, die auf das Jahr 1681 zurückgeht. Sie wurde vom Rigaer Stadtbaumeister Joseph Bindenschuh entworfen.
- das Grabmal des Karl Baumann, Komponist und Dichter der Lettischen Nationalhymne.
- Burgruine
Regelmäßige Veranstaltungen
- als Mitglied der Hanse beteiligt sich Limbaži an den alljährlichen Veranstaltungen zu den "Hanseatic Days", dem Hansetag der Neuzeit
- am ersten Wochenende im August feiert Limbaži alljährlich das Stadtfest
- zweijährlich findet ein internationales Theaterfestival statt
Partnerstädte
- Anklam (Deutschland)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Orts
- Karl Baumann (lettisch: Kārlis Baumanis) wirkte in Lemsal als Lehrer und Publizist. Sein Grabmal schuf der lettische Bildhauer Gustavs Šķilters.
Siehe auch
Weblinks
Administrative Einordnung
Die Stadt Limbaži erfüllt auch die Funktionen als Hauptstadt des Landkreises Limbaži und als Verwaltungszentrum der Gemeinde Limbaži
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