- Les Cases
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Montbovon Basisdaten Kanton: Freiburg Bezirk: Gruyère Gemeinde: Haut-Intyamon PLZ: 1669 Koordinaten: (568877 / 148082)46.4833327.033329797Koordinaten: 46° 29′ 0″ N, 7° 2′ 0″ O; CH1903: (568877 / 148082) Höhe: 797 m ü. M. Einwohner: 265
(2004)Website: www.montbovon.ch Montbovon ist eine Ortschaft im welschen Teil des Kantons Freiburg in der Schweiz. Die früher selbstständige politische Gemeinde fusionierte am 1. Januar 2002 zusammen mit Albeuve, Neirivue, und Lessoc zur neuen Gemeinde Haut-Intyamon im Distrikt Gruyère, deren Gemeindeverwaltung sich in Albeuve befindet. Der frühere deutsche Name Bubenberg wird heute nicht mehr verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Montbovon, in einer Bergzone gelegen, besitzt trotz seiner ca. 20 km² grossen Oberfläche (an 13. Stelle der Freiburger Gemeinden), nur sehr wenig ebenen Boden. Auf die Gesamtoberfläche von 5‘500 poses (Freiburger Flächenmass: 1 pose = 3600 m²), fallen 3000 poses auf Weideland, ca. 700 auf Wald und 900 auf unfruchtbaren Boden. Es verbleiben somit kaum 860 poses an grösstenteils steil gelegenen Wiesen. Der karge, dünnschichtige Boden, welcher häufig Felsen vorstehen lässt, ist für den Ackerbau nicht geeignet. Das Klima ist gesund, jedoch besonders im Winter und bei Ruhlyio - Wind (lokaler Südwind), äusserst rau. Die günstige geographische Lage ermöglicht beste Verbindungen per Strasse und Bahn mit dem Greyerzerland, dem Pays d‘ Enhaut und der Montreux Region.
Bodenbeschaffenheit: Felsiger, steiniger Grund, mit extrem dünner Mutterbodenschicht. Berge: Grauer oder roter Voralpen - Kalkstein, vielfach senkrechten Schichten oder Falten. Flachland: Montbovon besitzt kein Flachland. Zu den wenigen etwas ebeneren, da früher von der Saane bedeckten Geländeteilen, gehören: L’ Auge, Le Delevey, La Crausaz, Le Champ au Comte, la Combaz d’ Avaud, Les Prys Les Pralys auf dessen Grund man noch auf Geröllansammlungen aus dem alten Flussbett stösst. Klima: Östliche Lage, Richtung Saane. Raues, durch Bergnähe bestimmtes Klima. Sonnenscheindauer: Im Winter ca. von 11.15 bis 16.00 Uhr, im Sommer ca. von 06.45 bis 1930 Uhr
Lokaler Wind: Der Ruhlyio, welcher in den Morgenstunden als Schönwetter-Wind gilt, bläst aus Richtung La Tine und weht, mehr oder weniger stark, über den ganzen Flusslauf der Saane. Bei Lys - Wind dagegen, muss mit Regen gerechnet werden.
Temperaturen: Im Sommer mittlere Temperatur mit kühlen Nächten. Bedeutende Temperaturschwankungen sind auf die bergnahe Lage und die geringe Sonnenbestrahlung zurückzuführen.
Quellen: Es existieren verschiedene unversiegbare Quellen mit Kristal klaren, Wasser: Sonlaville, La Cuvigne, Les Mosses, Les Pichons, Les Riaux, La Combaz, die ‘’Féliciensquelle ‘’ und die Source des dix heures.
Flüsse: Die Sarine (Saane) - L‘ Hongrin - Le Flon - le Ruisseau rouge (der rote Bach) und die Bäche von Bas-Naudon und Bonaudon.
Relief: Das Dorf liegt am Ausgang der La Tine-Schlucht, an den Hängen der Cuvigne, von Corjon und dem Commun du village.
Höhenlage: Dorf: 796 m, Allières: 1‘OOOm, Corjon: 1967m LaCuvigne: 1093 m Höchster Punkt: Vanil des Artses 1993 m
Pflanzenwelt: Sie hat Berg-. vorwiegend Voralpencharakter: Enzian, Alpenrose, Arnika, Edelweiss, Frauenmantel, Türkenbund oder Martagon-Lilie, Blaudstiel, Alpennelke, Schneeglöckchen, Hauswurz, Weidenroschen, usw. Einheimische Spezialität: die Wildblühende Narzisse.
Tierwelt: Gemse, Reh, Fuchs, Murmeltier. Hase, Dachs, Marder, Luchs, Gelegentlich können auch Adler, und beim Vorüberzug, Störche beobachtet werden.
Sehenswürdigkeiten: Le vieux chalet, früheres Wirtshaus mit wunderschönen Holzfassaden und Aufschriften wie: Wo gebaut wird ohne Gottes Hilfe, wird umsonst gearbeitet. Vor allem in den Weilern stehen mehrere alte Gebäude aus dem 16. und 1 7. Jahrhundert.
Offizielle Gebäude: 1 Kirche, 1 Schulhaus, 2 Kapellen, 1 Hotel - Restaurant, 1 Käserei & Lebensmittelgeschäft, 4 Bahnstationen, 1 Niederlassung der Reifeisenbank...
Häuser: Die Häuser wurden nicht in Fluchtlinie gebaut. Beim Baustil handelt es sich grösstenteils uni Betonkonstruktionen bis Mittelhöhe wobei als Oberteilmaterial Holz verwendet wurde. Mehrere Häuser wurden in Chalet-Stil und vorwiegend mit gebräuntem Holz erstellt.
Vereine und Verbände: Blasmusikkapelle, gemischter Chor, Schützenverein, Verkehrsverein, Ski-Club, Jungmannschaft, Milchverband, Viehzüchter - Vereinigung.
Religion: Die Bevölkerung ist grösstenteils katholisch es gibt aber auch ein paar Protestanten.
Aerzte und Spitäler: Ärzte, Zahnärzte und Spitäler findet man in Bulle (17 Km, Riaz (20 km) und Château-doex (12 km).
Handwerker und Geschäfte: Im Dorf stehen zu Ihrer Verfügung: Ein Lebensmittelgeschäft mit Früchten und Gemüse und Molkerei/Käserei mit sämtlichen Milchprodukten, eine Meringuen - Fabrik ein Hotel/Restaurant, eine Landherberge (27 Betten), ein 350 Personen fassender Gemeindesaal für Gesellschaften Bankette, Konzerte usw., ein für seine moderne Anlage bekannter Schiess-Stand mit eingerichteten, Lokal (50 Pers.) für Familienfeiern ... eine Schreinerei / Zimmerei, eine Blechschmiede und Dachdeckerei.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1850 387 1900 611 1910 516 1920 544 1930 537 1940 534 1950 483 1960 338 1970 300 1980 283 1990 265 1997 250 2005 260 Sprachen
Religionen - Konfessionen
Wirtschaft
Für die früher ausschliesslich landwirtschaftliche Bevölkerung brachte die Erstellung des Elektrizitätswerkes Ende des letzten Jahrhunderts neue Verdienstmöglichkeiten. Der Eisenbahnbau, die Konstruktion des MOB -Tunnels und die elektrische Greyerzer - Bahn Anfang dieses Jahrhunderts, erweiterten das Arbeitsangebot, brachten jedoch auch viel Fremdarbeiter, vorwiegend aus Italien. Dadurch wurde auch das Ortsbild entsprechend verändert. Es wurden mehrere Gebäude erstellt: die 4 Bahnstationen (Montbovon - Les Sciernes Allières - Les Cases), die elektrische Unterstation der MOB, das Werkstatt-Lager der MOB, die beiden Hotels, das Schulhaus, die Bäckerei die Molkerei und das Schlachthaus.
Das grosse Gebäude in, Norden des Dorfes wurde damals zur Niederlassung verschiedener Industrien im Laufe da Jahre: Eine Giesserei, eine Kalziumkarbidfabrik, ein Metallurgiewerk (Chromstahl), eine Gerberei, eine I.ackfabrik und eine Fabrik für Spieltischüberzüge. es konnte jedoch keine Fuss fassen. Seit Kriegsende, im Jahre 1945, und aufgrund der fehlenden Arbeitsplätze, sinkt die Einwohnerzahl ständig. Der anfangs zögernde Rückgang wurde in, Laufe der Jahre immer bedeutender. Kleinbauern mussten ihren Betrieb aufgehen, da dieser nicht mehr existenzfähig war. Von den Über 40 Milchproduzenten die Montbovon um das Jahr 1940 zählte, verbleiben noch 13.
Doch Montbovon lebt weiter, trotz der sinkenden Demographie. Während der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts wurden grosse Werke vollbracht: Der Bau von Bergstrassen, wie Les Pichons - La Cuvigne - la Boveresse; Allières - Orgevaux, die Verbindung Montbovon - Allières Hongrin - Staudamm Col des Mosses. Sowie die gesamte Trinkwasserversorgung der Weiler und in Allières. Strasse, Wasser, Elektrizität, drei wichtige Bestandteile für eine unbeschwerte Zukunft. Auch für den Fremdenverkehr hat Montbovon etwas zu bieten: Ein 200 km-Netz markierter Wanderwege und Mountain Bike Strecken erfreut immer mehr Touristen, und lässt den Einwohnerbestand während der Sommermonate entsprechend ansteigen.
Verkehr
Montbovon liegt an der Strecke der Montreux-Oberland Bernois-Bahn (MOB), die von Montreux am Genfersee über Les Avants, Montbovon, Rossinière, Château-d'Œx, Rougemont, Saanen, Gstaad und Zweisimmen bis Lenk führt. Ausserdem ist Montbovon an das Streckennetz der Chemins de fer Fribourgeois Gruyère-Fribourg-Morat (GFM) angeschlossen.
Geschichte
Am Ende des wunderschönen Intyamon - Tals, eingebettet zwischen dem Lac de Lessoc und dem Fuss der Corjon - Pyramide, liegt der Ort Montbovon. Das kleine Dorf, nördlich einer Bergkette gelegen, welche ihm im Winter die Sonne nimmt befindet sich an, Ausgang des kalten, jedoch malerischen La Tine Engpasses.
Montbovon, an der Südspitze des Kantons Freiburg gelegen, grenzt an das Pays d’Enhaut, mit dessen Bevölkerung es gute und freundschaftliche Beziehungen pflegt. Der Ort Montbovon, dessen Name mehrfach geändert wurde erscheint in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Nach gewissen Dokumenten im Jahre 1255. Der Ortsname unterlag mehrfachen Abänderung von Montbovonis über Montisbovonis, Monbovon, Mons Bovum, Mons Bovarium und Mont Bovon. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich bei dessen Ursprung um Mont de Bovon handelt. Benennung nach dem Namen einer Greyezer Familie des 12. Jahrhunderts. Der Name "Bovo" stammt vom Germanischen "Bôban" ab und bedeutet "junger Knabe". Der Deutsche Name von Montbovon war früher deshalb auch "Bubenberg" oder bis 1492 "Boemberg" .
Die Gemeinde unterlag anfänglich dem Herzogtum Greyerz, wurde Freiburgisch nach dessen Aufteilung und, nach Aufhebung der Vogtei, Bestandteil des Bezirks Greyerz. Das erste Dorf entstand oberhalb der Saane - Felsen, am Standort der heutigen Sägerei. Nach einer Pest-Epidemie wurde ein Teil der Häuser abgebrannt um eine Verbreitung der Seuche zu vermeiden. Das Dorf wurde später am heutigen Standort neu aufgebaut.
Die ursprüngliche Verbindung zwischen dem Gessenay (Saanenland), dem Pays d’Enhaut und den Ufern des Genfersees erfolgte über den Passübergang Montbovon - Allières – Col de Jaman - Genfersee. So zogen während mehreren Jahrhunderten Maultier- und Pferdekaravanen mit Handelsware durch Montbovon.
Die Bewohner von Montbovon waren zuerst dem Kirchenbezirk von Broc, danach, bis 1621, der Pfarrgemeinde Albeuve angeschlossen. Sie bauten innerhalb 5 Jahrhunderten 2 Kirchen und 3 Kapellen: 1515 die erste Kapelle Sankt Grat gewidmet, 1621 die erste Kirche, 1721 die Sankt Marie – Madeleine Kapelle in Allières, 1897 die heutige Kirche, und schliesslich 1941 das Oratorium de la Gaulaz, eine kleine Kapelle zu Ehren von Notre Dame de la Paix. Im Februar 1990 zerstörte ein Erdrutsch die Kapelle in Allières. Diese wurde 1996 neu errichtet.
2002 nach der Fusion der vier Gemeinden Montbovon, Lessoc, Neirivue und Albeuve entstand die neue Gemeinde Haut-Intyamon.
Sehenswürdigkeiten
Die alte Herberge "Zum weissen Kreuz", auch als "Le Vieux Châlet" bekannt, wurde im Jahre 1725 von Antoine Jordan erbaut. Sie stellt ein seltenes und schönes Exemplar eines Chalets des Pays d'Enhaut dar. Die Inschrift lautet "L'on a beau bâtir, si Dieu n'y met la main, c'est travailler en vain."
Kirche Saint Grat. Erbaut 1897 und 1995 Restauriert im Kunstil der Neuromanik.Weblinks
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