- Leserschaftsforschung
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Die Leserschaftsforschung erfasst das Leseverhalten von Zeitungs- und Zeitschriftenlesern. Sie legt dar, welche Lesergruppen welche Inhalte einer Zeitung oder Zeitschrift nutzen. Sie versucht die Selektionsprinzipien zu erfassen, nach denen die Nutzer und Nutzerinnen von Zeitungen und Zeitschriften die Artikel auswählen und den Leseprozess abbrechen.
Die Leserschaftsforschung dient den Redaktionen dazu, die Akzeptanz des redaktionellen Angebotes zu überprüfen und gegebenenfalls das Angebot den Bedürfnissen der Leserschaft anzupassen.
Zur Erforschung des Leseverhaltens werden die verschiedensten Methoden eingesetzt. Die „klassischen“ Methoden beruhen auf einer Befragung der Leserschaft. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass nicht das eigentliche Leseverhalten abgebildet wird, sondern nur das von den befragten Personen artikulierte Verhalten. Erfahrungsgemäß können jedoch befragte Personen ihr Leseverhalten nur unzulänglich wiedergeben. Dies liegt darin begründet, dass der Leseakt in vielen Fällen einen unbewussten, gewohnheitsmässig ablaufenden Vorgang darstellt, an den sich die befragten Leser nur sehr schlecht erinnern können. Damit haben alle Befragungsmethoden einen mehr oder weniger eingeschränkten Nutzen für die Redaktion einer Zeitung oder Zeitschrift.
Modernere Verfahren versuchen, das Leseverhalten ohne nachträgliche Befragung von Leser und Leserinnen zu erfassen – z. B. mittels einer Blickverlaufskamera (eye tracking). Bei dieser Methode werden die Augenbewegungen des Lesers während des Leseakts durch eine Kamera aufgezeichnet und auf die Zeitung projiziert, so dass nachträglich festgestellt werden kann, was der Leser tatsächlich in der Zeitung gelesen hat. Die Nachteile dieser Methode liegen im großen technischen Aufwand für die Erhebung und Auswertung des Leseverhaltens, in der mangelnden Repräsentativität der Ergebnisse für die ganze Leserschaft infolge zu kleiner Stichprobenzahlen und in möglichen Verzerrungen – bedingt durch die Laborsituation der beobachteten Leser.
Das modernste Verfahren zur Erfassung des Leseverhaltens ist Readerscan. Bei diesem Verfahren wird das Leseverhalten mittels eines Scanvorganges während des Leseakts aufgezeichnet. Die Auswertung der Daten erfolgt voll elektronisch, so dass die ermittelten Daten des Leseverhaltens den Redaktionen schon wenige Stunden nach dem Erscheinen der Zeitung zur Verfügung stehen. Der Nachteil der Methode liegt darin, dass wohl das eigentliche Lesen erfasst werden kann, nur eingeschränkt aber das flüchtige Überfliegen von Seiten mit den Augen.
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