Leuk-Leukerbad

Leuk-Leukerbad

Die Leuk-Leukerbad Bahn (LLB) (frz.: Chemin de fer Loèche - Loèche-les-Bains) betrieb eine schmalspurige Zahnradbahnstrecke von 10,4 km Länge im schweizerischen Kanton Wallis.

Inhaltsverzeichnis

Streckenführung

Die 10,4 Kilometer lange Trasse der LLB begann am SBB-Bahnhof von Leuk[1] (623 m ü. M.) im Rhônetal, an der Hauptbahnlinie von Lausanne nach Brig gelegen, und führte von dort im Tal der Dala über den etwas höhergelegenen Ort Leuk (französisch Loèche) hinauf zum Kurort Leukerbad (französisch Loèche-les-Bains) auf 1'394 m ü. M. Höhe. Um den Höhenunterschied von 771 Metern zu überwinden, war etwa die Hälfte der Strecke mit Zahnstangen vom System Abt versehen. Zwischen „Leuk-Bahnhof“ und „Leukerbad“ existierten Zwischenhalte in „Leuk-Stadt“, Albinen, „Rumelig“, Inden und „Russengraben“.

Fahrzeugpark

Die drei blaugrauen elektrischen Triebwagen der LLB vom Typ ABFe 4/4 mit den Nummern 10, 11 und 12 wurden mit 1500 Volt Gleichstrom versorgt. Zusätzlich dazu existierten mehrere Personen- und Güterwagen.

Die Triebwagen wurden im Jahr 1915 von SLM, SWS und BBC gebaut. Je zwei 255 PS-Motoren konnten die 33 Tonnen Dienstgewicht aufweisenden Fahrzeuge mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h bergauf bewegen und boten 8 Sitzplätze in der ehemaligen 2. und 24 Sitze in der ehemaligen 3. Klasse.

Der Triebwagen ABFe 4/4 10, der Personenwagen AB4 22 und mehrer Güterwagen sind bis Heute erhalten geblieben. Der Triebwagen und der Personenwagen sind heute in Orginallackierung und Beschriftung (BCFe 4/4 10 und BC4) bei der Museumsbahn Blonay-Chamby betriebsfähig erhalten geblieben. Ebenso sind mehrere Güterwagen bei der Museumsbahn Blonay-Chamby erhalten geblieben. Einige davon sind zwischenzeitlich zu Dienstwagen umgebaut, einer davon blieb mit den Sitzbänken und einem Wetterschutz für den Transport von Reisenden ausgerüstet.

Bahnhöfe und andere Bauwerke

Neben den drei grösseren Stationen „Leuk-Bahnhof“[2] (Susten), „Leuk-Stadt“[2] und „Leukerbad“ existierten weitere kleine Haltepunkte mit Stationshäuschen (zum Beispiel bei „Inden“ oder „Albinen“). Die Depotgebäude der Leuk-Leukerbad-Bahn befanden sich in Susten. Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Inden wird als Dorfladen weiterverwendet.

Betriebsdaten

Mit dem Bau der Leuk-Leukerbad-Bahn wurde am 29. Februar 1912 begonnen. Um Kosten zu sparen verlegte man die Schienen teilweise in der Strasse nach Leukerbad. Etwa die Hälfte der Strecke wurde zusätzlich mit Abt-Zahnstangenabschnitten versehen, um Steigungen bis zu 160 Promille zu überwinden. Am 5. Juli 1915 wurde dann der Fahrbetrieb aufgenommen. In den ersten Betriebsjahren fuhren die Züge im Winter jedoch nur von „Leuk-Bahnhof“ bis „Leuk-Stadt“. Die letzte Fahrt fand am 27. Mai 1967 statt. Danach wurde die Bahnlinie stillgelegt und zum grössten Teil zurückgebaut. Einer der Gründe für die Stilllegung lag in der Trassierung, die zu Behinderungen des Strassenverkehrs geführt hatte. Ausserdem hätte die Auswechselung der in die Jahre gekommenen Fahrzeuge durch neues Rollmaterial Unsummen gekostet. Heute setzt die LLB (die Abkürzung steht heute für Verkehrsbetriebe Leuk-Leukerbad und Umgebung) auf der Strecke nach Leukerbad Busse ein.

Literatur

  • Florian Inäbnit: Elektrische Zahnradbahn Leuk-Leukerbad. Prellbock Druck & Verlag, Wengen 1995.

Weblinks

Fussnoten

  1. In manchen Quellen wird der Ort Susten als Ausgangspunkt der LLB angegeben, in anderen heisst es, die Bahnlinie beginnt am SBB-Bahnhof Leuk. Da sich dieser Bahnhof im Tal näher an Susten als am namensgebenden Ort Leuk, der auf einer Anhöhe liegt, befindet, sind jedoch beide Aussagen korrekt.
  2. a b Um den zentral in Leuk gelegenen Bahnhof von dem etwas abseits gelegenen Fernbahnhof der SBB zu unterscheiden, wird der Fernbahnhof als „Leuk-Bahnhof“ bezeichnet, der in Leuk gelegene Bahnhof heisst „Leuk-Stadt“.

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