Leverkusen-Wiesdorf

Leverkusen-Wiesdorf
Wappen der ehemaligen Stadt Wiesdorf

Wiesdorf ist ein Stadtteil von Leverkusen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Lage von Wiesdorf in Leverkusen

Wiesdorf grenzt im Osten an Manfort. Im Süden liegt das Leverkusener Werk der Bayer AG. Westlich grenzt Wiesdorf an den Rhein. Im Norden fließt von Ost nach West die Dhünn und liegt der Stadtteil Bürrig.

Geschichte und Entwicklung

Während des Mittelalters, im Jahre 1107, wurde Wiesdorf als Wistubbe erstmals urkundlich erwähnt. Schon im Jahre 1190 hatte der Ort eine katholische Pfarrkirche. Nahe am Rhein gelegen war Wiesdorf auch Belastungen durch den Fluss ausgesetzt. So veränderte der Rhein im Februar-Hochwasser im Jahre 1571 nicht nur seinen Lauf, sondern zerstörte auch Häuser und die katholische Kirche. Als im Jahre 1657 Wiesdorf erneut durch ein Rheinhochwasser zerstört wurde, erfolgte der Wiederaufbau der Ortes weiter östlich.

Doktorsburg 1846

Im Jahre 1666 wurde die katholische Kirche St. Antonius gebaut. Politisch gehörte Wiesdorf seit dem Mittelalter zum Amt Miselohe im Herzogtum Berg. 1795 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort. Es entstand die Mairie Schlebusch, zu der auch Wiesdorf gehörte. 1815 kam Wiesdorf an das Königreich Preußen und wurde ein Teil der Bürgermeisterei Schlebusch im Kreis Opladen im Regierungsbezirk Düsseldorf. 1820 wechselte Wiesdorf aus der Bürgermeisterei Schlebusch in die Bürgermeisterei Opladen. Im Jahr 1836 hatte Wiesdorf ungefähr 1000 Einwohner.

Ultramarinfabrik von Carl Leverkus

Mit dem Aufbau der Ultramarin-Farbenfabrik des Apothekers Carl Leverkus 1860 am Kahlen Berg bei Wiesdorf setzte die Industrialisierung auch in Wiesdorf ein. Leverkus benannte den Kahlen Berg nach seinem Stammsitz „Leverkusen“. Verwaltungstechnisch bedeutsam war der 31. August 1889, als sich Wiesdorf und Bürrig zu der gemeinsamen Bürgermeisterei Küppersteg zusammenschlossen und damit aus dem Bürgermeisterverbund mit Opladen ausschieden.

1890 war die Einwohnerzahl auf 2500 angestiegen. Im Jahr 1891 kauften die Farbenfabriken Bayer von Leverkus' Söhnen das Werksgelände bei Wiesdorf. Am 15. August 1893 wurde das erste Rathaus in Küppersteg bezogen. 1906 erfolgte die Weihung der evangelischen Christus-Kirche. Schließlich konnte am 15. März 1910 das neue Rathaus der Bürgermeisterei Küppersteg in Wiesdorf bezogen werden. 1912 verlegte die Bayer AG ihren Firmensitz an den Rhein bei Wiesdorf. Am 1. April 1920 schlossen sich die Gemeinden Bürrig und Wiesdorf zu einer Bürgermeisterei unter dem gemeinsamen Namen Wiesdorf zusammen. Die neue Gemeinde hatte nun 26.671 Einwohner. Am 12. Februar 1921 wurden Wiesdorf die Stadtrechte verliehen. 1925 wurde die I.G. Farben gegründet, zu der auch das Bayerwerk gehörte.

Am 1. April 1930 erfolgte die Gründung der Stadt Leverkusen mit 42.619 Einwohnern durch Zusammenschluss der Orte Schlebusch, Steinbüchel, Rheindorf und der Stadt Wiesdorf. Der Name Leverkusen wurde dabei nach dem Apotheker Carl Leverkus gewählt, der die Stadt entscheidend geprägt hatte, als er seine Ultramarin-Farbenfabriken nahe Wiesdorf verlegt und der Gegend den Namen Leverkusen gegeben hatte.

Im Jahre 1945 nahmen die Amerikaner Leverkusen nach dem Zweiten Weltkrieg ein.

Seit dem 1. April 1955 ist Leverkusen eine kreisfreie Stadt mit 78.623 Einwohnern. Am 17. November 1963 wurde Leverkusen mit 100.000 Einwohnern Großstadt. Im Jahre 1969 erfolgte die Einweihung des ersten Abschnitts der neuen Innenstadt einschließlich des Forums. Das alte Rathaus wurde am 25. Oktober 1971 abgerissen. Mit der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 wurden Opladen, Bergisch Neukirchen und Hitdorf zu Leverkusen eingemeindet. Die Stadt Leverkusen hatte nunmehr ca. 170.000 Einwohner. Gleichzeitig wechselte Leverkusen vom Regierungsbezirk Düsseldorf in den Regierungsbezirk Köln.

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Blick auf Wiesdorf von der gegenüberliegenden Rheinseite aus.
Blick auf Wiesdorf von der gegenüberliegenden Rheinseite aus.

Neues Stadtzentrum

Fußgängerzone in Wiesdorf vor der letzten Modernisierung

Derzeit werden zusammen mit dem Bayer-Kaufhaus das Rathaus und das Stadthaus abgerissen. Anschließend soll dort ein neues Stadtzentrum, die sogenannte „Rathaus-Galerie“ entstehen, welche sowohl das Rathaus als auch eine Reihe von großen Geschäften beherbergen soll. Die Fertigstellung ist für 2010 geplant.[1]

Kultur und Freizeit

Doktorsburg heute
  • Drei Fußgängerzonen
  • Forum
  • Bürgerhalle Wiesdorf
  • Erholungshaus
  • Kinopolis

Sehenswürdigkeiten

  • Doktorsburg, ein 1682 erbauter ehemaliger Gutshof
  • Japanischer Garten

Infrastruktur und Einrichtungen

  • Rathaus-Galerie (im Bau / Fertigstellung Herbst 2009, Eröffnung Mai 2010)
  • Daher derzeit nur ein Bürgerbüro im Container an der Sparkasse
  • Stadtbibliothek
  • St. Josef-Krankenhaus
  • OT Jugendhaus Hindenburgbunker
  • Kontakttreff Streetwork

Bildung

  • Katholische Kindertagesstätte
  • Rotes-Kreuz-Kindergarten Erholungshauspark
  • Städtischer Kindergarten
  • Gemeinschaftsgrundschule Dönhoffstraße
  • Katholische Grundschule Dönhoffstraße
  • Realschule Am Stadtpark
  • Lise-Meitner-Gymnasium
  • Städtisches Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung
  • Berufsbildungswerk Leverkusen der IHK zu Köln e.V. im Städtischen Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung
  • Geschwister-Scholl-Schule - Städtisches Berufskolleg für Technik, Hauswirtschaft und Sozialpädagogik
  • Berufsbildungswerk Leverkusen der IHK zu Köln e.V. in der Geschwister-Scholl-Schule Städtisches Berufskolleg
  • Musikschule
  • Volksschule

Verkehr

  • Bahnhof Leverkusen Mitte
  • Omnibusbahnhof

Literatur

  • Leverkusener Informationen 2004, Herausgeber: Stadt Leverkusen, Leverkusen 2004.
  • Stadtarchiv (Hg.):Leverkusen. Geschichte einer Stadt am Rhein. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005.
  • Franz Gruß: Leverkusen. Geschichte und Geschichten. Verlag Anna Gruß, Leverkusen 2003.

Einzelnachweise

  1. http://www.leverkusen.de/rathaus/politik/sp_auto_1618.cfm?men=rathaus&sub=politik

Weblinks

51.035356.975467Koordinaten: 51° 2′ N, 6° 59′ O


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