- Libyschen Wüste
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Die Libysche Wüste (auch Westliche Wüste; arabisch الصحراء الليبية, DMG aṣ-ṣaḥrāʾ al-lībiya) liegt in Nordafrika am östlichen Rand der Sahara, der größten Wüste der Erde. Sie umfasst große Bereiche der Ostsahara und erstreckt sich im Norden von der Mittelmeerküste bis ins nördliche Sudan zum Wadi Huwar. Im Osten wird die Libysche Wüste durch das Niltal begrenzt, im Westen wird die Grenze von verschiedenen Autoren recht unterschiedlich und auch sehr willkürlich gezogen. Einige orientieren sich an der ägyptisch-libyschen Staatsgrenze, andere versuchen eine eher an naturräumlichen Gegebenheiten orientierte, weiter im Westen verlaufende Grenzziehung zu finden.
Etwa 75 % der Fläche gehört zum Territorium von Ägypten, der restliche Teil zu Libyen. Die Topographie ist leicht wellig und in weiten Abständen von Landstufen durchzogen, die aus Sandstein- und Kalkschichten bestehen.
Die durchschnittliche Höhe ist etwa 260 m, nur im südwestlichen Teil steigt das Land bis auf 1000 m Höhe an.
Geomorphologisch wird die Libysche Wüste durch große Plateaus bestimmt, so das ägyptische Kalksteinplateau, Gilf Kabir, das Abu-Ras-Plateau und das Abu-Said-Plateau. Ein weiteres Merkmal sind die großen Niederungen, die bis auf Meeresniveau abfallen. Sie zeugen von den Kräften alter Fließgewässer. Manche befinden sich so nahe am Grundwasserspiegel, dass sich Oasen bilden können, die berühmteste ist die Oase Siwa, die schon Alexander der Große 331 v. Chr. besuchte, um das Orakel des Amun zu befragen. Die Wege zwischen den Oasen verwandeln sich mehr und mehr von Kamelpfaden zu Wüstenpisten für den motorisierten Verkehr. Nordöstlich von Siwa liegt die tiefste Niederung Nordafrikas, die Qattara-Senke. Sie bedeckt eine Fläche, die etwas größer als das Bundesland Hessen ist, und hat eine maximale Tiefe von 135 m unter Meeresniveau. Sie besteht überwiegend aus Salzsümpfen.
Die wohl berühmtesten morphologischen Reliefeinheiten sind aber die großen Sandmeere, die Erg genannt werden. Die Große Sandsee umfasst eine Fläche von 114400 km², die Selima-Sandsee 63200 km², die Süd-Qattara-Sandsee 10400 km², die Farafra-Sandsee 10300 km² und der fast 600 km lange Dünenzug des Ghard Abu Muharrik 6000 km².
Die höchste Erhebung der Libyschen Wüste ist der Gabal Oweinat mit 1934 m, und die tiefste Stelle befindet sich am Boden der Qattara-Senke mit 145 Metern unter dem Meeresspiegel und ist damit auch die tiefste oberirdische Stelle Afrikas.
Klimageografisch gehört die Libysche Wüste zu den trockensten, sogar hyper-ariden, Regionen der Erde. Die Jahresmittel des Niederschlages liegen zwischen 0 und 5 mm, wobei der Niederschlag auch mal für viele Jahre vollständig ausbleiben kann. Zudem treten die Niederschläge sehr fleckenhaft auf und dies oft nur in Form kurzer Gewitter.
Oasen der Libyschen Wüste:
Wüsten mit mehr als 10.000 km² FlächeAfrika: Arabische Wüste | Farafra | Ferlo | Kalahari | Libysche Wüste | Namib | Nubische Wüste | Nyiri | Sahara | Ténéré
Asien: Aral Karakum | Aralkum | Gobi | Gurbantünggüt | Hungersteppe | Indus-Talwüste | Karakum | Kharan | Kumtag-Wüste | Kysylkum | Lop Nor | Nefud | Negev | Ordos | Qaidam | Ryn-Wüste |Rub al-Chali | Saryesik-Atyrau | Taklamakan | Thal | Thar-Cholistan | Ustjurt-Plateau | Wüsten Afghanistans und Irans
Australien: Gibsonwüste | Große Sandwüste | Große Victoria-Wüste | Kleine Sandwüste | Nullarbor-Wüste | Painted Desert | Pedirka-Wüste | Simpsonwüste | Strzelecki-Wüste | Sturts Steinige Wüste | Tanamiwüste | Tirariwüste
Nordamerika: Baja-California-Wüste | Black Rock Desert | Channeled Scablands | Chihuahua-Wüste | Colorado-Plateau | Escalante | Großes Becken | Große Salzwüste | Große Sandwüste | Mojave-Wüste | Nk'mip-Wüste | Owyhee-Wüste | Painted Desert | Sonora-Wüste
Südamerika: Atacamawüste | Monte-Wüste | Patagonische Wüste | Sechura-Wüste | Tatacoa-Wüste
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