- Lichtfalle
-
Eine Lichtfalle ist eine Apparatur zum Fangen von nachtfliegenden Insekten mit Hilfe einer Lichtquelle.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungsweise
Lichtfallen locken Insekten mit einem hohen Blaulichtanteil und/oder Ultraviolettstrahlung an. Auf diese Spektralanteile reagieren Insekten am stärksten.
Der Grund dafür ist nicht vollständig geklärt. Eine Hypothese ist, dass Insekten sich am Licht von Himmelskörpern orientieren. Da Himmelskörper so weit entfernt sind dass ihr Licht quasi als direktionale (also parallele) Lichtquelle erscheint, bleibt der Einfallswinkel zur Erde über lange Zeiten/Strecken der gleiche. Nahe Lichtquellen (wie auch Lichtfallen) strahlen das Licht jedoch von einem Punkt aus ab. Insekten versuchen, die irrtümlich erkannte falsche Richtung zu korrigieren, und ändern ihren Winkel zur Lichtquelle. Da natürliches Licht normalerweise nicht exakt von oben kommt, ist der Winkel auch nicht exakt 90°. Dies treibt sie in eine Spiralbahn, und letztendlich in die Falle.
Zweck
Lichtfallen werden sowohl zu wissenschaftlichen als auch zu wirtschaftlichen Zwecken verwendet.
Zu Ersteren gehört die Erforschung des Verhaltens und der Verbreitung nachtaktiver Insekten, vor allem von Nachtfaltern. Die Ermittlung des Verbreitungsgebietes ist statistisch mit einer einzelnen Lichtfalle kaum möglich; eine solche kann jedoch zur Erfassung der einzelnen Arten eingesetzt werden. Mit mehreren Fallen ist bei Kenntnis ihrer räumlichen Verteilung auch das quantitative Vorkommen von Insekten und ihre Habitatbindung (Bindung an einen Lebensraum) bestimmbar.
Lichtfallen werden auch für den Lebendfang eingesetzt; sie müssen hierfür in kurzen Abständen geleert werden.Privat und zum Beispiel in Bäckereien werden Mücken- und Wespenvernichter eingesetzt, die neben einer Lichtquelle oft ein mit Hochspannung beaufschlagtes Gitter oder einen Ventilator zur Tötung der Insekten enthalten.
Kritik
Von Naturschutzorganisationen wird der Einsatz von Lichtfallen kritisiert, da diese Fallen auch seltene Insekten gefährden können.
Hinsichtlich der Artenerfassung muss die selektive Attraktivität der Fallen beachtet werden - verschiedene Arten fliegen die Lichtfallen nicht gleichermaßen intensiv an.
Literatur
- Michael Mühlenberg: Freilandökologie. 3., überarbeitete Auflage. UTB, 1993, S. 414, ISBN 3-8252-0595-9
- Karl Cleve: "Das Sternenlicht und dessen vermutliche Wahrnehmung durch nachts fliegende Schmetterlinge". Deutsche Entomologische Zeitschrift, Neue Folge Band 13, Heft IV/V, Jahrgang 1966
- Karl Cleve: "Das spektrale Wahrnehmungsvermögen nachts fliegender Schmetterlinge", Nachrichtenblatt der Bayerischen Entomologen,16.Jahrgang 1967,Nr.5/6
Kategorien:- Ökologie
- Fanggerät
- Entomologie
Wikimedia Foundation.