Lichtrechen

Triangel im Mainzer Dom

Der Triangel oder Triangelleuchter, auch Lichtrechen (engl. hearse) oder Tenebrae-Leuchter ist ein liturgisches Gerät, das nur in den Karmetten der Karwoche Verwendung findet.

Traditionell besteht der Leuchter aus einem dreieckig geformten Metallstück mit Vorrichtungen für 15 ansteigend angeordnete Kerzen. Auf ihm befinden sich vierzehn ungebleichte und eine weiße Kerze. Die Kerzen, die zu Beginn der Karmette alle entzündet werden, werden nach jedem der Psalmen nacheinander gelöscht. Die oberste, weiße Kerze, die nicht gelöscht wird, trug vor der Neuordnung der Liturgie der Karwoche ein Messdiener nach dem Benedictus hinter den Altar; nach der anschließenden Oration wurde sie wieder auf die Spitze des Triangels gesteckt.

Im Laufe der Liturgiegeschichte hat es verschiedene symbolische Deutungen des Lichterbrauchs gegeben. Am verbreitetsten ist die symbolische Gleichsetzung der Kerzen mit den elf Aposteln und den drei Marien, die den Jüngern von der Auferstehung Jesu Christi berichteten: Maria, die Mutter des Jacobus, Maria Salome und Maria von Magdala.

Lichtrechen bei der Feier der Karmetten

Die Verwendung des Triangels blieb bei der Feier der Karmetten erhalten, wenn auch in leicht veränderter Form. Oft werden zwei Lichtrechen verwendet, die jeweils sieben ansteigend angeordnete Kerzen tragen und somit ein Dreieck bilden. Zusätzlich kann noch eine weitere, meist größere Kerze in der Mitte als Symbol für Christus brennen. Zu Beginn des Gottesdienstes sind alle Kerzen entzündet. Nach jedem Psalm oder nach seiner Antiphon wird eine Kerze gelöscht. Am Schluss des Gottesdienstes brennt nur noch die Christus-Kerze.

Literatur

• Richard Kremser: Die Zeremonien der Karwoche. Mödling bei Wien: Sankt-Gabriel-Verlag 1950, S. 11f
• Herbert Rauchenecker: Lebendiges Brauchtum. München: Pfeiffer 1985, S. 139

Weblinks

• Erläuterungen der Dompfarrei Mainz
• * Eintrag in der Catholic Encyclopedia (1913) zu Tenebrae Hearse (Englisch)