- Lied der Franken
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Das Frankenlied (seltener auch Lied der Franken) von Joseph Victor von Scheffel, ein literarisches Zeugnis der Wanderlust, ist zur inoffiziellen Hymne der Region Franken geworden. Sie wird in den Regierungsbezirken Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken auch bei offiziellen Anlässen, meist nach der deutschen Nationalhymne und der Bayernhymne, gesungen.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Der Text der inoffiziellen „Frankenhymne“ wurde von Scheffel im Sommer 1859 geschrieben. Er hielt sich damals mehrere Wochen im Kloster Banz nahe dem Staffelberg auf und bereiste in dieser Zeit die nähere und weitere fränkische Umgebung.
Der Text wurde 1870 von Valentin Eduard Becker vertont.
Sowohl im Internet als auch in Liederbüchern existieren mehrere verschiedene Versionen, die sich zumeist nur in Kleinigkeiten unterscheiden. Der Liedtext enthält auch inhaltliche Unstimmigkeiten. So ist der Winzer Schutzherr eigentlich der heilige Urban, der heilige Kilian gilt als der Patron des Frankenlands. Auch gibt es keinen heiligen Veit von Staffelstein, wohl aber in der Nachbarschaft einen heiligen Veit vom Ansberg; es könnte sich aber auch um einen der vierzehn Nothelfer der benachbarten Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen handeln. Die eigentliche Begründung für den Heiligen Veit von Staffelstein ergibt sich wahrscheinlich aus der Geschichte des Staffelberges heraus. Dort lebten von 1696 bis 1929 Eremiten, die dort ihren frommen Dienst versahen. Von Scheffel setzte dem Eremiten Ivo Hennemann mit seinem Lied ein unvergängliches Denkmal. So wird es in Scheffels Text beschrieben wie er zum "Veit" hinauf steigt (siehe Strophe 4) und dessen gut gelagerten Wein trinket (siehe Strophe 6).
Liedtext
- 1. Strophe
- Wohlauf, die Luft geht frisch und rein
- Wer lange sitzt, muss rosten
- Den allerschönsten Sonnenschein
- Lässt uns der Himmel kosten
- Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
- Der fahrenden Scholaren
- Ich will zur schönen Sommerzeit
- Ins Land der Franken fahren
- Valeri, valera, valeri, valera,
- Ins Land der Franken fahren!
- 2. Strophe
- Der Wald steht grün, die Jagd geht gut
- Schwer ist das Korn geraten
- Sie können auf des Maines Flut
- Die Schiffe kaum verladen
- Bald hebt sich auch das Herbsten an
- Die Kelter harrt des Weines
- Der Winzer Schutzherr Kilian
- Beschert uns etwas Feines
- Valeri, valera, valeri, valera,
- Beschert uns etwas Feines
- 3. Strophe
- Wallfahrer ziehen durch das Tal
- Mit fliegenden Standarten
- Hell grüßt ihr doppelter Choral
- Den weiten Gottesgarten
- Wie gerne wär' ich mitgewallt
- Ihr Pfarr' wollt mich nicht haben!
- So muss ich seitwärts durch den Wald
- Als räudig Schäflein traben
- Valeri, valera, valeri, valera,
- Als räudig Schäflein traben
- 4. Strophe
- Zum heil'gen Veit von Staffelstein
- Komm ich empor gestiegen
- Und seh' die Lande um den Main
- Zu meinen Füßen liegen
- Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
- Umrahmen Berg und Hügel
- Die breite stromdurchglänzte Au
- Ich wollt', mir wüchsen Flügel
- Valeri, valera, valeri, valera,
- Ich wollt', mir wüchsen Flügel
- 5. Strophe
- Einsiedelmann ist nicht zu Haus'
- Dieweil es Zeit zu mähen
- Ich seh' ihn an der Halde drauß'
- Bei einer Schnitt'rin stehen
- Verfahr'ner Schüler Stoßgebet
- Heißt: Herr, gib uns zu trinken!
- Doch wer bei schöner Schnitt'rin steht
- Dem mag man lange winken
- Valeri, valera, valeri, valera,
- Dem mag man lange winken
- 6. Strophe
- Einsiedel, das war missgetan
- Dass du dich hubst von hinnen!
- Es liegt, ich seh's dem Keller an
- Ein guter Jahrgang drinnen
- Hoiho, die Pforten brech' ich ein
- Und trinke, was ich finde
- Du heil'ger Veit von Staffelstein
- Verzeih mir Durst und Sünde!
- Valeri, valera, valeri, valera,
- Verzeih mir Durst und Sünde!
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