Franken (Land)

Franken (Land)
Der Fränkische Rechen – Das Wappen Frankens

Franken ist eine Region im Süden Deutschlands, die sich hauptsächlich über den Norden Bayerns, das nordöstliche Baden-Württemberg und Südthüringen erstreckt. Sie umfasst nur den östlichen Teil des historischen Herzogtums Franken. Die drei größten Städte Frankens sind gegenwärtig Nürnberg, Würzburg und Heilbronn. Politisch ist die Region heute durch die drei Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberfranken und Unterfranken in Bayern, sowie die Region Heilbronn-Franken in Baden-Württemberg repräsentiert.

Die Ehrenbürg zwischen Forchheim und Ebermannstadt aus der Vogelperspektive

Inhaltsverzeichnis

Definition

Das heutige Franken
Der Fränkische Reichskreis 1789

Im Allgemeinen umfasst Franken die bayerischen Regierungsbezirke Unterfranken, Oberfranken und Mittelfranken, weite Teile des Landkreises Eichstätt, die Landkreise Südthüringens und die Regionen Tauberfranken sowie Hohenlohe-Franken in Baden-Württemberg. Im alten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gab es ab dem Jahr 1500 verschiedene Reichskreise, darunter auch den Fränkischen Reichskreis, in dem die Herrschaftsträger der Region (mit Ausnahme der Reichsritterschaft) für gemeinsame Aufgaben zusammengeschlossen waren. Eine politische Einheit erwuchs daraus nicht, da die Einzelinteressen der Territorien und die konfessionelle Gemengelage der Region dem entgegenstanden. Schließlich erwarb Preußen 1791 durch Erbschaft die Markgraftümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth. Damit gewann eine Großmacht wesentlichen Einfluss auf den Reichskreis und sprengte dessen fragile Machtbalance, wenngleich der Reichskreis formal bis 1806 fortbestand.

Franken stellt heute keine einheitliche politisch-administrative Einheit dar. Das lose Band des Fränkischen Reichskreises zerbrach Anfang des 19. Jahrhunderts, die genaue Abgrenzung ist umstritten. Franken wird daher heute nicht administrativ definiert, sondern durch

  • gemeinsame bzw. eng verbundene Kultur und Geschichte (zum Beispiel erkennbar durch die charakteristische spitze Form der fränkischen Dorfkirchtürme)
  • die Selbstbezeichnung der Bewohner als Franken
  • und sehr oft durch den auf dem Gebiet gesprochenen gemeinsamen fränkischen Dialekt.
  • viele Gebietskörperschaften in Franken demonstrieren ihre Zugehörigkeit zu Franken durch die Aufnahme des Fränkischen Rechens in Wappen, Fahne oder Siegel

Franken in Bayern

Die bayerischen Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken

Der größte Teil Frankens gehört heute zu Bayern. Nach der Eingliederung wurden die fränkischen Gebiete in drei Regierungsbezirke gegliedert:

Regierungsbezirk Regierungssitz AGS Abk. Fläche Einwohner
(Sep 2005)
E./km²
Oberfranken Bayreuth 094 Ofr. 7.231,00 km² 1.103.239 153
Mittelfranken Ansbach 095 Mfr. 7.244,85 km² 1.708.841 236
Unterfranken Würzburg 096 Ufr. 8.530,99 km² 1.342.308 157
Franken in Bayern 23.006,84 km² 4.154.388 181


Auch Teile des nun oberbayerischen Landkreises Eichstätt werden zu Franken gerechnet, da dieses Gebiet bis zur kommunalen Gebietsreform in Bayern im Jahr 1972 zum Regierungsbezirk Mittelfranken gehörte.

Liste der größten Städte Frankens in Bayern

Nürnberg
Würzburg, Kiliansdom und Rathaus
Fürth
Stadt Einwohner am
31. Dezember 2000
Einwohner am
30. Juni 2005
Nürnberg 488.400 497.254
Würzburg 127.966 133.188
Fürth 110.477 113.076
Erlangen 100.778 102.745
Bayreuth 74.153 74.137
Bamberg 69.036 69.934
Aschaffenburg 67.592 68.798
Schweinfurt 54.325 55.210
Hof 50.741 48.982
Coburg 42.427 42.015
Ansbach 40.450 40.510
Schwabach 40.125 38.630

Franken in Thüringen

Das heutige Südthüringen unterstand bis ins 11. Jahrhundert den fränkischen Machtzentren Bamberg, Fulda und Hersfeld und hernach den Grafschaft Henneberg. Der heutige fränkische Kulturraum gliedert sich in die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg, den Südteil des Wartburgkreises (Salzunger Land) sowie die kreisfreie Stadt Suhl.

Franken in Baden-Württemberg

Heilbronn

In Baden-Württemberg existierte bis 2003 eine Region Franken. Durch die Novellierung des Landesplanungsgesetzes zum 20. Mai 2003 wurde sie in Region Heilbronn-Franken umbenannt. Die größten Städte des baden-württembergischen Frankenlandes sind Heilbronn, Schwäbisch Hall und Crailsheim. Neben der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken werden oft noch Teile Nordbadens - etwa um Buchen - zur Region Franken gezählt. In diesen Gebieten hat sich in der Regel auch eine fränkische Identität erhalten. Sie ist aber vom südfränkischen Sprachgebiet zu unterscheiden. Dieses erstreckt sich nämlich über weite Teile des nördlichen Baden-Württemberg bis nach Karlsruhe und weiter bis in das Elsass und den Nordschwarzwald.

Im Raum Heilbronn beginnen in rascher Folge schwäbische Sprachmerkmale die fränkischen Variationen abzulösen. Im Allgemeinen wird die schwäbsich-fränkische Sprachgrenze wenig nördlich von Ludwigsburg angesetzt.

Geographie

Wasserschöpfrad an der Regnitz bei Möhrendorf

Die beiden wichtigsten Flüsse der Region sind der Main, mit der Regnitz als Hauptzufluss. Wichtige Nebenflüsse der beiden Ströme sind Tauber, Pegnitz, Rednitz und Fränkische Saale. Die Jagst im hohenlohischen Teil Baden-Württembergs und die Altmühl in Mittelfranken sind ebenfalls fränkische Flussläufe.

Der Main-Donau-Kanal verbindet Main und Donau quer durch Franken von Bamberg über Nürnberg nach Kelheim. Er ergänzt damit Rhein, Main und Donau zu einer durchgängig schiffbaren Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer. Mit den künstlichen Stauseen des neuen Fränkischen Seenlands, die als Wasserspeicher für die relativ trockenen Landschaften Frankens fungieren sollen, wurde gleichsam eine große Tourismusattraktion geschaffen.

Mehrere Mittelgebirge prägen die fränkische Landschaft. Im Südosten wird sie von der Fränkischen Alb gegen die anderen Teilen Bayerns abgeschirmt. Im Osten steht das Fichtelgebirge als Grenze, im Norden bilden Frankenwald, Thüringerwald, Rhön und Spessart eine Art natürliche Barriere. Im Westen liegen Frankenhöhe und Hohenloher Ebene. Die wichtigsten Mittelgebirge im Inneren der Region sind Steigerwald und Fränkische Schweiz.

Geschichte

Steinzeit

Fossilfunde von Artefakten, die bei Kronach und am Schalksberg in Würzburg gefunden wurden, belegen, dass die Region bereits im mittleren Pleistozän vor etwa 600.000 Jahren von Urmenschen (Homo erectus) besiedelt wurde. Auch aus späteren Bereichen des Pleistozäns liegen Fossilfunde vor. Aus der Höhlenruine von Hunas bei Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land stammt beispielsweise der älteste menschliche Überrest in Bayern. Es handelt sich um den Backenzahn eines Neandertalers.

Frühgeschichte und Antike

Auf dem Staffelberg errichteten die Kelten die mächtige Festung Menosgada

In der frühen Bronzezeit war die Region vermutlich nur relativ dünn besiedelt, da wenige Edelmetalle vorkommen und die Böden nur mäßig fruchtbar sind. Allerdings begann in der späten Bronzezeit eine Kriegerelite der sogenannten Urnenfelder-Kultur (1200-800 v. Chr.) sich auf Bergkuppen wie der Ehrenbürg, dem Hesselberg oder dem Marienberg über Würzburg niederzulassen. Eine besonders große Anlage dieser Zeit befand sich auf der Heunischenburg bei Kronach in Oberfranken. Im Verlauf der folgenden Eisenzeit (ab etwa 800 v. Chr.) wird als erstes Volk der Region das der Kelten greifbar. Auf dem Staffelberg errichteten sie eine mächtige Siedlung, die von Claudius Ptolemäus unter dem Namen oppidum Menosgada erwähnt wurde. Mit der verstärkten Expansion Roms im ersten vorchristlichen Jahrhundert und dem gleichzeitigen Vorstoßen elbgermanischer Stämme von Norden her, wurde der Niedergang der keltischen Kultur eingeleitet. Die südöstlichsten Teile des heutigen Frankens gerieten bald darauf unter römische Kontrolle. Unter den Kaisern Domitian (81–96 n. Chr.) und Hadrian (117–138) wurde der Limes als Grenze zu den Stämmen im Norden angelegt. Diese Verteidigungdlinie beschrieb in der Region einen Bogen, dessen nördlichsten Punkt beim heutigen Gunzenhausen lag. Zu seiner Absicherung errichteten die Römer mehrere Kastelle, etwa das Kastell Biriciana auf dem Wülzberg bei Weißenburg oder das Kastell Ruffenhofen am Fuße des Hesselbergs. Schon ab der Mitte des dritten Jahrhunderts konnte die Limesgrenze jedoch nicht mehr gehalten werden. Die Alamannen besetzten um 250 n. Chr. die Gebiete südlich des Limes bis hin zur Donau. Befestigte Ansiedlungen wie auf der Gelben Bürg bei Dittenheim kontrollierten die neuen Gebiete. Aber auch nördlich des einstigen Limes, beispielsweise auf der Ehrenbürg, dem Staffelberg oder der Houbirg konnten mehrere derartige Gauburgen nachgewiesen werden. Welchem Volk die Bewohner angehörten ist in den meisten Fällen unbekannt. Vor allem in den südlichen Teilen dürften es sich vor allem um Alamannen und Juthungen gehandelt haben. Am unteren und mittleren Main lebten dagegen Burgunden. Ihnen wird auch eine Anlage auf der Wettenburg bei Urphar zugeschrieben. Bis spätestens 500 n. Chr. waren allerdings alle diese Höhenburgen zerstört. Die genauen Ursachen dafür sind nicht ganz klar, könnten aber mit den Hunneneinfällen und den dadurch ausgelösten Völkerlawinen aus Vandalen und Sueben zu tun haben, die den Süden Deutschlands durchquerten.

Frühmittelalter

Der Heilige Kilian, Apostel der Franken

Bis zum Beginn des 6. Jahrhundert lag die ostfränkische Region im Spannungsfeld zwischen Thüringern und Alemannen. Mit den Siegen der Franken über die Alammanen (um 500 n.Chr.) und Thüringer (529-534 n. Chr.) in ihren Kerngebieten fiel den neuen Herren auch die heutige Region Franken zu. Zunächst wurde sie nur dem Fränkischen Reich angegliedert. Allerdings lässt sich bereits im 6. Jahrhundert eine Besiedelung der Region durch Franken feststellen, die vor allem vom Untermain ausging. Im 7. Jahrhundert rückten fränkische Siedler dann bis an den Obermainbogen und die Regnitz vor. Kurz darauf, spätestens seit der Mitte des 7. Jahrhunderts begannen allerdings im Gegenzug auch Slawen die nordöstlichen Teile der Region von Osten her zu besiedeln. Der fränkische König Dagobert I. setzte am zentralen Verkehrsort Würzburg einen Hroudi als Herzog (dux) über die Mainlande ein. Gelegentlich wird spekuliert, dass dieser mit dem thüringischen Herzog Radulf identisch ist. Wahrscheinlicher ist aber, dass sich schon damals in Franken ein eigenes Herzogtum bildete, gegründet um ein Gegengewicht zum mächtigen thüringischen Herzog zu schaffen.

Der Großteil der Bevölkerung im behandelten Gebiet war bis weit ins Frühmittelalter heidnischen Glaubens. Die dem König unterstehende Führungsschicht dürfte jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach bereits christlich gewesen sein. Die ersten, die versuchten den christlichen Glauben nachdrücklich zu verbreiten, waren irisch-angelsächsische Wandermönche. Einer der ersten darunter war Kilian, der zum Apostel der Franken wurde. Um 685 zog der irische Prediger mit seinen Begleitern Kolonat und Totnan nach Würzburg, wo er zu einer Art Bischof wurde. Mit ihrer Ermordung wurden er und seine Begleiter zu Märtyrern, was den Grundstein für die Heiligenlegenden gelegt haben dürfte. Unter Bonifatius wurde um 741//42 mit dem Bistum Würzburg das erste Bistum Frankens gegründet. Um 742, möglicherweise auch etwas später wurde das Bistum Eichstätt gegründet, das die südöstlichen Teile Frankens, dazu aber auch bayrische und alemannische Bereiche umfasste.

Reste der Fossa Carolina

Bis etwa ins 8. Jahrhundert hatte die für das Reich immer wichtiger werdende Region noch keinen eigenständigen Namen. Ab dem 9. Jahrhundert wurde das Maingebiet als Ostfranken (Francia Orientalis) bezeichnet. Mit dem gleichen Namen wurde allerdings auch das gesamte ostfränkische Teilreich der Nachfolger Karls des Großen bezeichnet. Unter Karl dem Großen wurde versucht eine schiffbare Verbindung zwischen Altmühl und Fränkischer Rezat und damit zwischen Rhein und Donau zu graben. Ob dieser Karlsgraben je fertiggestellt wurde, ist bis heute umstritten.

Hochmittelalter

Herzogtum Franken um 800

Ab Mitte des 9. Jahrhunderts entstand das Stammesherzogtum Franken, das eines der fünf Stammesherzogtümer des Ostfränkischen Reiches war. Das heutige Franken umfasst jedoch nur den östlichen Teil des ostfränkischen Herzogtums Franken. Bis zum 10. Jahrhundert bestand Franken auch aus Rheinfranken (umfasste das heutige Hessen, Rheinhessen, Pfalz und Nordbaden) sowie aus Teilen Thüringens südlich des Rennsteigs. Eine ähnliche Entwicklung wie den anderen Stammesherzogtümern des Hochmittelalters blieb dem fränkischen jedoch verwehrt.

Die sogenannten älteren Babenberger, auch Popponen genannt, erreichten im 9. Jahrhundert im Maingebiet eine beachtliche Machtstellung, bis es zum Bruch mit den karolingischen Königen kam. Der letzte Karolinger, Ludwig das Kind zog schließlich einige ihrer Güter ein und vergab sie an Angehörige der Konradinersippe, die im Rheinfränkischen begütert waren. In der darauf folgenden Babenberger Fehde rieben sich Konradiner und Babenberger gegenseitig auf, doch wurden besonders die Babenberger hart getroffen. Am Ende wurden die meisten ihrer Güter eingezogen, darunter auch Bamberg. Als im Jahr 911 der letzte Karolinger, Ludwig das Kind starb, wurde der Konradiner Konrad I. in Forchheim zum König des Ostfrankenreiches gewählt. Die regionale Gewalt über das Herzogtum Franken übergab er seinem Bruder Eberhard. Als dieser starb wurde kein Nachfolger bestimmt. Im Gegensatz zu den anderen Stammesherzogtümern bildete Franken von da an die Machtbasis der Könige. Dadurch bildete sich hier im Hochmittelalter keine starke Regionalgewalt heraus wie etwa in Sachsen, Bayern und Schwaben. Bei der Wahl des Sachsenherzogs Heinrich im Jahr 919 war Franken endgültig zum Stammland und Machtzentrum der ostfränkischen bzw. deutschen Könige geworden.

Heinrichs Sohn, Otto der Große stattete die Schweinfurter Grafen, die vermutlich Nachfahren der fränkischen Babenberger waren, mit zahlreichen Ämtern, wie dem Bischofssitz in Würzburg aus und machte sie zu Grafen der wichtigsten fränkischen Gaue. Unter ihm und seinen unmittelbaren Nachfolgern verhielt sich Franken daher stets königstreu. Otto der Große hielt sich häufig in Franken auf, unter anderem als er 957 in der Pfalz Zenna (Langenzenn bei Nürnberg) mit seinem abtrünnigen Sohn Liudolf zusammenkam.

Im Jahr 973 übertrug Otto II. die wichtige Babenburg (Bamberg) dem mächtigen bayerischen Herzog Heinrich der Zänker, um ihn milde zu stimmen. Dieser zettelte dennoch einen Aufstand an, wobei er unterlag und das bayerische Herzogtum zerschlagen wurde. Als Otto III. gestorben war, wurde der Sohn Heinrich des Zänkers, Heinrich II. zum König gewählt. Er ließ sich vorher die Unterstützung durch die Schweinfurter Grafen bei der Wahl zum König zusichern und versprach Heinrich von Schweinfurt das Herzogtum Bayern. Allerdings löste er dieses Versprechen nach seiner Wahl im Jahre 1002 nicht ein. Daraufhin schloss sich der Schweinfurter den Feinden des Königs an (Schweinfurter Fehde), unterlag aber letztendlich. Heinrich von Schweinfurt behielt zwar die Burgen Hersbruck, Creußen, Kronach, Burgkunstadt und Banz, verlor jedoch seine Grafenämter und königlichen Lehen. Im Jahr 1007 gründete Heinrich II. das Bistum Bamberg und stattete es mit reichen Gütern aus. Bamberg wurde zu einer bevorzugten Pfalz und zu einem wichtigen Zentrum des Reiches. Im Bamberger Dom befinden sich die sterblichen Überreste von Heinrich II. und Clemens II., der einst der Bamberger Bischof war. Es ist das einzige Papstgrab nördlich der Alpen.

Unter dem Salier Heinrich III. wurde Nürnberg, das im Jahr 1050 erstmals erwähnt ist, als neues Machtzentrum für die königliche Gewalt ausgebaut. Ziel war es den großen Einfluss Bambergs einzudämmen, und so wurden ehemals bamberger Gebiete, wie Langenzenn, oder Gebiete südlich von Forchheim abgetrennt. Bambergische Wälder im Umfeld Nürnbergs wurden zu Reichswäldern und das Marktrecht Fürths wurde von Bamberg nach Nürnberg verlegt. Unter der unruhigen Herrschaft seines Sohnes, Heinrich IV. fielen Forchheim und Fürth allerdings wieder zurück an Bamberg. Als sich Bayern, Schwaben und Sachsen gegen den König erhoben, wurde Franken eine der wichtigsten Stützen des Königs. Das Bistum Bamberg profitierte wieder aus dieser Situation, verhielt sich dafür im folgenden Investiturstreit stets königstreu. Im Gegensatz dazu schloss sich der Würzburger Bischof den Gegnern des Königs an, die 1077 in Forchheim Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig erhoben. Dieser konnte sich allerdings nicht gegen Heinrich durchsetzen.

Unter den Stauferkönigen Konrad III. und Friedrich Barbarossa wurde Franken zum Mittelpunkt der Herrschaft. Besondere Stützen waren ihnen dabei Würzburg und Nürnberg. Würzburg war zu dieser Zeit mit rund 4000-5000 Bewohnern eine der größten Städte nördlich der Alpen. Barbarossa und sein Sohn Friedrich II. errichteten mit den Pfalzen Gelnhausen, Seligenstadt und Wimpfen neue staufische Machtzentren und dehnten das staufische Reichsland zwischen Rothenburg, Nördlingen und Nürnberg aus. Um diese Zeit lebte auch der berühmte Dichter Wolfram von Eschenbach, der aus dem fränkischen Wolframs-Eschenbach stammte.

Die Burgruine Neideck war einst Sitz der Schlüsselberger Grafen

Ursprünglich stützte sich die Königsherrschaft fast ausschließlich auf Bischöfe, doch bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts war es einigen mächtigen Adelsgeschlechtern gelungen in Franken eine stärkere Stellung einzunehmen. Die wichtigsten darunter waren die Grafen von Rieneck, die Grafen von Wertheim und das Haus Hohenlohe im Westen, die Grafen von Henneberg, Truhendingen und Orlamünde im Norden, sowie die Schlüsselberger und die Grafen von Castell in der Mitte. Ganz im Süden schirmte das Ministerialgeschlecht der Pappenheimer Franken gegen das Herzogtum Bayern ab. Die Andechser nahmen eine dominierende Stellung in Oberfranken ein, bis ihr Gebiet nach dem Tod Ottos VIII. im Jahr 1248 schließlich unter anderen Herrschaftshäusern aufgeteilt wurde. Daneben hatte auch der Deutsche Orden reiche Besitzungen in der Region. Besonderen Stellenwert erreichten die Grafen von Zollern, die 1192 die Burggrafen von Nürnberg beerbten und später zu Kurfürsten von Brandenburg und schließlich sogar zu Königen Preußens und Kaisern des neu gegründeten Deutschen Reiches wurden.

Spätmittelalter

In der kaiserlosen Zeit, dem Interregnum (1254-1273) wurden einzelne Fürsten immer mächtiger. Auch nach dem Ende des Interregnums gelang es den Herrschern nicht, wieder eine starke königliche Herrschaft in Franken zu etablieren. Daraus resultierte die künftige zersplitterte Staatlichkeit Frankens mit zahlreichen kleinen und kleinsten Gebieten. Neben den Hochstiften Würzburg und Bamberg sowie den größeren Adelsgeschlechtern gab es zahlreiche Ritterschaften von niederem Adel.

Rothenburg ob der Tauber, einst freie Reichsstadt

Mit Ausnahme der freien Reichsstädte, die unmittelbar dem Reich unterstanden, war der Einfluss des Kaisers in allen weltlichen und geistlichen Besitzungen stark zurückgedrängt. Unter Ludwig dem Bayer profitierte vor allem die freie Reichsstadt Nürnberg von zahlreichen neuen Privilegien, was sie zu einer wirtschaftlich, aber auch politisch bedeutenden Metropole werden ließ. So wurden beispielsweise die Reichskleinodien seit 1423 in Nürnberg aufbewahrt.

Seit die Grafen von Zollern 1415 mit der Mark Brandenburg belehnt wurden, bezeichnete man auch ihre fränkischen Besitzungen als Markgraftümer. Im Ersten Markgrafenkrieg (1449–1450) versuchte der Zoller Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach eine Vorherrschaft über Franken zu gewinnen und belagerte dabei erfolglos die Freie Reichsstadt Nürnberg. Am Ende scheiterte der Markgraf und musste sich wieder auf seine ursprünglichen Besitzungen beschränken. Albrecht vermachte seinem ältesten Sohn und dessen Erben die Mark Brandenburg und seinen weiteren Söhnen Friedrich und Sigmund die Gebiete um Ansbach und Kulmbach. Dadurch wurden die fränkischen Gebiete der Zollern zu selbstständigen Fürstentümern erhoben. Auch anderen Herren, wie dem Fürstbischof von Würzburg gelang es nicht, eine größere, geschlossene Territorialmacht aufzubauen.

Durch den Niedergang des Rittertums am Ende der Stauferzeit und den zunehmenden Einsatz von Söldnern, verloren zahlreiche Ritter ihre Existenzgrundlage und verarmten. Sie verlegten daher oft ihr Handwerk und wurden zu Raubrittern, wie der berühmte Eppelein von Gailingen.

Neuzeit

Dürerhaus in Nürnberg

Im Jahr 1500 wurde während der Regierungszeit Kaiser Maximilians I. das Reich im Zuge der Reichsreformbewegung in Reichskreise eingeteilt, was 1512 zur Entstehung des Fränkischen Reichskreises führte. Die Reichskreise waren keine Territorien, sondern regionale Zusammenschlüsse benachbarter Reichsstände zur Wahrnehmung gemeinschaftlicher Aufgaben. Dazu gehörten die Aufbringung von Truppen für das Reichsheer im Rahmen der Reichsmatrikel, die Wahl der Richter zum Reichskammergericht, Aufsicht auf das Münzwesen, Bewahrung des Landfriedens u.a. Der fränkische Reichskreis, der – wie die anderen Kreise – bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 bestand, gilt aus heutiger Perspektive bisweilen als wichtige Grundlage für die Entstehung eines bis heute bestehenden fränkischen Gemeinschaftsgefühls in dieser ansonsten politisch sehr zergliederten Region. Zwar führten die Bischöfe von Würzburg den alten Titel der Herzöge von Franken fort, doch blieb dieser Führungsanspruch bedeutungslos. Stattdessen war Franken im späten Mittelalter und in der Neuzeit besonders stark von der Kleinstaaterei in Deutschland betroffen. Völlig unterschiedliche Herrschaftsformen drängten sich eng aneinander. So waren Nürnberg und Schweinfurt freie Reichsstädte, während die Gegenden um Würzburg und Bamberg als religiöse Hochstifter regiert wurden. Hinzu kamen mittelgroße Fürstentümer wie Ansbach und Bayreuth oder Kleinterritorien wie die Grafschaft Henneberg. Teilweise hatte schon der Nachbarort einen anderen – unmittelbar nur dem Kaiser unterstellten – Herrn mit seinem eigenen, kleinen Herrschaftsgebiet. In Fürth wurden sogar die einzelnen Häuser einem der drei Herren zugeordnet ("Dreiherrschaft"). Der Fränkische Reichskreis versagte wiederholt bei der Sicherung des Landfriedens. Die Grumbachschen Händel, die mit dem Überfall Wilhelms von Grumbach auf Würzburg ihren Höhepunkt erreichten, und der Zweite Markgrafenkrieg wurden durch Mächte entschieden und beigelegt, die nicht dem Fränkischen Kreis angehörten.

Typisch für die Landesherrschaft in Franken war weiterhin das Territorium non clausum (wörtl. nichtabgeschlossenes Gebiet), also das räumlich nicht exakt umrissene Herrschaftsgebiet. Vielmehr realisierte sich Landesherrschaft in der Region durch rechtliche Einzeltitel. So gab es Orte, in denen Grund- und Gerichtsherrschaft bei verschiedenen Herren lagen. Ein Musterbeispiel hierfür ist Fürth, wo sowohl die Reichsstadt Nürnberg, die Ansbacher Markgrafen als auch der Bischof von Bamberg Herrschaftstitel besaßen. Ab 1791 sicherte Hardenberg als preußischer Provinzstatthalter von Ansbach und Bayreuth mit militärischem Druck die alleinige Herrschaft Preußens in jenen gemischtherrschaftlichen Gebieten mit preußischen Herrschaftsrechten und erzwang damit das „Territorium clausum“ zugunsten der Großmacht.

Fränkische Dorfkirche bei Bamberg

Dazu waren die Herrschaftsgebiete entsprechend dem reichrechtlichen Grundsatz cuius regio, eius religio (Wessen Land, dessen Religion) in katholische und protestantische Territorien geteilt. Damit war entsprechend den konfessionellen Bindungen der Landesherrn territoriale Gegensätze innerhalb des Fränkischen Reichskreises als auch Bruchlinien in Bezug auf die Reichspolitik vorgezeichnet.

Diese Zersplitterung und der Status als klassische Reichslandschaft machten Franken Anfang des 19. Jahrhunderts zur Konkurs- und Dispositionsmasse des Alten Reiches im Anschluss an den Frieden von Lunéville. So erhielt das Kurfürstentum Bayern, das vorher weder historisch noch politisch mit Franken verbunden gewesen war, durch den Reichsdeputationshauptschluss die Hochstifte Bamberg und Würzburg, die Reichsstädte Weißenburg, Windsheim, Rothenburg ob der Tauber, Schweinfurt sowie die Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld (jew. bei Schweinfurt). Dies entsprach dem Löwenanteil der Region. Preußen blieb aber durch seinen Besitz der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth vorerst ebenfalls massiv territorial in Franken präsent und strebte ebenfalls die Verbreiterung seiner dortigen Machtbasis an. Das Hochstift Eichstätt – auf das Bayern bereits seine Hand gelegt hatte – ging vorerst jedoch an Ferdinand III. von Toskana, ehe es im Frieden von Pressburg zwei Jahre später endgültig an Bayern fiel und Großherzhog Ferdinand nach Würzburg „verpflanzt“ wurde (s. unten). Im Haupt-Landes-Grenz- und Purifikationsvergleich von 1802 vereinbarten Bayern und Preußen im Anschluss an den Reichsdeputationshauptschluss einen Gebietsaustausch, der unter anderem (mit Wirkung ab 1803) die Stadt Weißenburg unter preußische Hoheit stellte, ehe diese (nach der preußischen Niederlage von 1806) wiederum bayerisch wurde. Ebenfalls 1806 konnte Bayern das preußische Fürstentum Ansbach gegen das Herzogtum Berg von Preußen eintauschen. Die Rheinbundakte beendete – wiederum 1806 – die Selbständigkeit der Stadt Nürnberg und verfügte deren Eingliederung in das nunmehrige Königreich Bayern. Im sogenannten „Rittersturm“ hatten sich die größeren Territorialstaaten Bayern, Württemberg und Baden nach 1803 auch die – oftmals nur wenige Dörfer umfassenden – Kleinstterritorien der Reichsritter (und damit auch der fränkischen Ritterschaft) unterstellt, obgleich der Reichsdeputationshauptschluss diese nicht erwähnt hatte. Die Rheinbundakte sanktionierte in Artikel 25 diese einseitigen Maßnahmen. 1810 erwarb Bayern das seit 1807 französische (und vormals preußische) Fürstentum Bayreuth und verdrängte damit endgültig Preußen als bisherige Vormacht der Region. Das Haus Habsburg sicherte sich 1805 im Tausch von Bayern das Gebiet des vormaligen Hochstifts Würzburg als Fundierung seiner toskanischen Nebenlinie, während Bayern mit den Gebieten der vormaligen Hochstifte Eichstätt, Trient und Brixen und der Grafschaft Tirol entschädigt wurde. Würzburg wurde damit Hauptstadt des kurzlebigen Kurfürstentums bzw. (ab 1806) Großherzogtums Würzburg unter Ferdinand III. von Toskana, das als Mitglied des Rheinbundes – ebenso wie Bayern – zu den Verbündeten Napoleons zählte. Bayern wiederum tauschte das Würzburger Gebiet auf dem Wiener Kongress gegen seine Territorien rechts des Inn von Habsburg ein.

Auf dem Wiener Kongress wurden Bayern auch ursprünglich fuldaische und kurmainzische Gebiete (Bad Brückenau und Umgebung bzw. Aschaffenburg und Umgebung) zugesprochen, die historisch zum oberrheinischen bzw. kurrheinischen Reichskreis gehört hatten, also niemals Bestandteil Frankens (im Sinne des Reichskreises) gewesen waren. Im Zuge der bayerischen Verwaltungseinteilung wurden diese Gebiete zu Unterfranken geschlagen und werden heute dementsprechend zu Franken gerechnet.

1920 entschied sich der Freistaat Coburg gegen einen Beitritt zu Thüringen und kam stattdessen zu Bayern. Coburg ist damit der jüngste Teil Bayerns und genießt durch den Beitrittsvertrag von 1920 mit dem Freistaat Bayern eine gewisse administrative und kulturelle Sonderstellung. Z. B. ist Coburg von der Zuständigkeit des oberfränkischen Staatsarchivs Bamberg ausgenommen und verfügt über ein eigenes Staatsarchiv.

Zu Zeiten des Nationalsozialismus erhielten Teile Frankens mit den Gauen Mainfranken und Franken eigene Parteistrukturen der mittleren Parteiebene. Oberfranken bildete dagegen mit Teilen Niederbayerns und der Oberpfalz die Bayerische Ostmark. Die evangelischen Gegenden Frankens hatten sich für den Nationalsozialismus als besonders empfänglich erwiesen. Im Wahlbezirk Rothenburg-Land erreichte die NSDAP 1929 ein Ergebnis von 83 Prozent (Gesamtbayern: 32,9 Prozent). Im Rathaus der Stadt Coburg regierte ab 1929 die NSDAP mit absoluter Mehrheit unter dem Bürgermeister Franz Schwede, der später zum Gauleiter von Pommern aufsteigen sollte. Nürnberg spielte als Stadt der Reichsparteitage eine herausgehobene Rolle in der Selbstdarstellung der Nationalsozialisten, die durch die Heimholung der Reichskrone bewusst reichsstädtische Sentimentalitäten und Reminiszenzen der Nürnberger bedienten. Die politische Zugehörigkeit zu Bayern blieb in der Nazi-Zeit außer Frage, war aber durch die Gleichschaltung der Länder belanglos.

Seit den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde von Bewohnern Frankens eine Loslösung von Bayern als eigenes Bundesland gefordert, die sich unter anderem in der Organisation Fränkischer Bundschuh und heute im Fränkischen Bund e. V. organisierten. Diese immer wieder geforderte Loslösung spiegelt auch das Misstrauen der Franken gegenüber „denen in München“ (Bayerische Staatsregierung) wider.

Religion

In Franken gibt es sowohl überwiegend katholische als auch überwiegend evangelische Gebiete. Die konfessionelle Ausrichtung spiegelt noch heute die territoriale Struktur Frankens zur Zeit des Fränkischen Reichskreises wider. So ist beispielsweise der Westen Oberfrankens – also im Einflussgebiet des Fürstbistums Bamberg – überwiegend katholisch. Traditionell katholisch ist auch Mainfranken, da dies im Gebiet des Fürstbistums Würzburg lag. Ebenso stark katholisch geprägt ist die Rhön und auch das Grabfeld, aufgrund der fuldischen Gründungen. Das Gebiet um Würzburg gilt als das katholischste in ganz Franken. Kitzingen hingegen ist mehrheitlich protestantisch, ebenso die ehemalige freie Reichsstadt Schweinfurt. Ost-Oberfranken und Ansbach sind sehr lutherisch geprägt, da die Markgrafen von Ansbach und Bayreuth mit der evangelischen Linie des preußischen Königshauses, den Hohenzollern, verwandt waren. Das zum Bayreuther Markgrafentum gehörige Gebiet um die Stadt Erlangen war ein Rückzugsgebiet der im Zuge der durch die katholischen französischen Könige durchgeführten Bartholomäusnacht flüchtenden Hugenotten. Davon zeugen heute noch die kleinen Häuser in der Altstadt Erlangens. Nürnberg war seit der Durchsetzung der Reformation durch Andreas Osiander eine ausschließlich protestantisch Reichsstadt und gehörte dem Corpus Evangelicorum des Reichstags an. Erst nach dem Anfall an Bayern (1806) erhielten entsprechend der bayerischen Religionsgesetzgebung auch Katholiken das Recht der Religionsausübung in der Stadt, wozu die Frauenkirche von der protestantischen Prediger- zur katholischen Pfarrkirche umgewidmet wurde. Die nach der Reformation getroffene Vereinbarung, die Kirche St. Lorenz in Nürnberg wieder katholisch zu machen, falls die Zahl der Katholiken höher sei als die Zahl der zu „Luther angehörenden Clienten“ ist bereits 2003 überschritten worden. Spätere geschichtliche Ereignisse wie die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg und auch die zunehmende Mobilität verwischen die Grenzen der verschiedenen Konfessionen. Vor der NS-Zeit galt Franken als eine Region mit bedeutenden jüdischen Gemeinden, zum Beispiel in Fürth oder Schwabach.

Dialekt

Ostfränkisches Dialektgebiet

Der in Franken gesprochene Dialekt wird im allgemeinen als Fränkisch bezeichnet, tatsächlich handelt es sich jedoch nur um eine Untergruppe der fränkischen Mundarten.

Der gemeinhin als Fränkisch benannte Dialekt wird in der Linguistik als ostfränkisch deklariert und bildet dabei die südöstlichste Dialektgruppe der fränkischen Mundarten. Diese Dialektgruppe erstreckt sich über ein Gebiet, das zum Übergangsbereich des mitteldeutschen und oberdeutschen Sprachraums gehört und sich über nordöstliche Teile Baden-Württembergs, den Nordwesten Bayerns, den Südwesten Thüringens, einige südöstliche Randgebiete Hessens und den äußersten Südwesten Sachsens erstreckt. Die Grenzen zu den benachbarten Mundartgebieten des deutschen Sprachraums verlaufen dabei in aller Regel nicht scharfkantig, sondern werden von mehr oder weniger breiten Übergangszonen gebildet. Lediglich im Norden existiert mit der Kammlinie des Rennsteigs eine klare Abgrenzung, die das Fränkische vom Thüringischen trennt.

Die Dialekte der fränkischen Teile Baden-Württembergs (etwa Region Heilbronn-Franken) werden zum Teil der Südfränkischen Dialektgruppe zugerechnet.

In einigen Randgebieten der heute als Franken bezeichneten Region werden jedoch auch nicht-fränkische Dialekte gesprochen. Im Regierungsbezirk Unterfranken ist dies vor allem das Gebiet nordwestlich des Spessarts mit Aschaffenburg als Hauptort, in der das Hessische dominiert. Jeweils im Südosten der beiden Regierungsbezirke Ober- und Mittelfranken ist es dagegen das Nordbairische, das dort - südöstlich der Städte Wunsiedel und Hilpoltstein - hauptsächlich gesprochen wird.

Tag der Franken

Der Bayerische Landtag hat am 18. Mai 2006 die Einführung eines Tags der Franken beschlossen. Als Datum wurde der 2. Juli festgelegt, weil an diesem Tag im Jahr 1500 das Alte Reich in Reichskreise gegliedert wurde, darunter der spätere Fränkische Reichskreis. Dieser Akt wird als eine bedeutende Geburtsstunde des heutigen fränkischen Gemeinschaftsgefühls angesehen und dient daher als Grundlage für diesen Feiertag.

Die Hauptveranstaltung des ersten Tags der Franken am 1. Juli 2006 fand im Rahmen der Landesausstellung 200 Jahre Franken in Bayern in der Tafelhalle in Nürnberg statt und wurde vom Bezirk Mittelfranken ausrichtet. Der Tag der Franken soll von nun an jedes Jahr in einem der drei fränkischen Regierungsbezirke stattfinden.

Die Hauptveranstaltung des zweiten Tags der Franken am 1. Juli 2007 fand im Rahmen des 1000-jährigen Bistumsjubiläums des Erzbistums Bamberg1000 Jahre unterm Sternenmantel − in Bamberg im Bezirk Oberfranken statt.

2008 war Miltenberg im Regierungsbezirk Unterfranken Ausrichtungsort des „Tags der Franken.“

Unter dem Motto "Franken in Europa, Europa in Franken" findet am 5. Juli 2009 der diesjährige Festtag im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim des Bezirk Mittelfranken statt.

Lied der Franken

Siehe Frankenlied.

Franken-Fahne

Die Fränkische Flagge

Die fränkische Fahne besteht aus zwei gleich breiten Streifen, wobei der obere Streifen rot und der untere weiß (in der Heraldik silbern) ist, sowie dem mittig auf der Flagge angeordneten fränkischen Rechen.

Da „Franken“ heute nur eine geographische, aber keine politische Einheit mehr darstellt, ist die Fahne kein staatliches Symbol. In den fränkischen Regierungsbezirken Bayerns kann an die Stelle des Franken-Rechens auch das Wappen des jeweiligen Bezirks treten.

Berühmte Franken

Hauptartikel: Liste fränkischer Persönlichkeiten

Tourismus

Eine der bekanntesten Touristenattraktionen Frankens ist Rothenburg ob der Tauber

Von der Tourismusbranche wird der romantische Charakter Frankens stets gerne betont. Als Argumente hierfür werden seine pittoreske Landschaft und seine in vielen historischen Gebäuden präsente lange Geschichte und Kultur aufgeführt. Auch die außerhalb der wirtschaftlichen Ballungszentren relativ geringe Dichte von industriellen Ansiedlungen wird besonders hervorgehoben. Gleiches gilt ebenso für kulinarische Aspekte, so werden der Frankenwein, die reiche Biertradition, sowie die Lebküchnerei als werbewirksame Zugmittel eingesetzt und machen Franken zu einem beliebten Touristenziel in Deutschland. Einige der touristischen Höhepunkte im Westen Frankens werden durch die Romantische Straße, die bekannteste deutsche Themenstraße, sowie die gesamte fränkische Region mit ihren zahlreichen Burgen und anderen mittelalterlichen Bauten durch die Burgenstraße verbunden.

Autonomiebestrebungen

In der Geschichte der Bundesrepublik gab es immer wieder Bestrebungen verschiedener fränkischer Gruppierungen und Verbände, insbesondere des Fränkischen Bunds e.V., die eine Unabhängigkeit Frankens von Bayern forderten. Großes Medieninteresse entstand vor allem 1989/90, als der Fränkische Bund ein Bundesland Franken durch eine Neugliederung des Bundesgebietes gemäß Artikel 29 GG mithilfe einer Unterschriftensammlung forderte. Diese war erfolgreich, wurde jedoch vom Innenministerium abgelehnt. Auch eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht brachte den Fränkischen Bund nicht weiter.

Siehe auch

Portal
 Portal: Franken – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Franken

Literatur

  • Jürgen Petersohn: Franken im Mittelalter. Identität und Profil im Spiegel von Bewußtsein und Vorstellung (Vorträge und Forschungen, Sonderband 51), Ostfildern 2008 (vgl. dazu die Rezension)
  • Michael Peters: Geschichte Frankens. Vom Ausgang der Antike bis zum Ende des Alten Reiches. Katz Verlag, 2007. ISBN 978-3-938047-31-6 (vgl. dazu die Rezension)
  • Conrad Scherzer: Franken, Land, Volk, Geschichte und Wirtschaft. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse Drexel, Merkel & Co., 1955, 489 S., IDN: 451342119
  • Martin Bötzinger: Leben und Leiden während des Dreißigjährigen Krieges in Thüringen und Franken, Langensalza ²1997. ISBN 3-929000-39-3
  • Ralf Nestmeyer: Franken. Ein Reisehandbuch, Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2007, ISBN 978-3-89953-278-4
  • Reinhold Andert: Der fränkische Reiter, Dingsda-Verlag Querfurt, Leipzig 2006, ISBN 3-928498-92-4
  • Berndt Fischer: Naturerlebnis Franken. Streifzüge durch eine Seelenlandschaft. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2001, ISBN 3-924350-91-4
  • Ada Stützel: 100 berühmte Franken. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-118-9
  • Wolfgang Wüst (Hg.): Frankens Städte und Territorien als Kulturdrehscheibe. Kommunikation in der Mitte Deutschlands. Interdisziplinäre Tagung vom 29. bis 30. September 2006 in Weißenburg i. Bayern (Mittelfränkische Studien 19) Ansbach 2008, ISBN 978-3-87707-713-9
  • Anna Schiener: Kleine Geschichte Frankens. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2008. ISBN 978-3-7917-2131-6

Weblinks


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