Liederwettbewerb der Eurovision

Liederwettbewerb der Eurovision
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Der Eurovision Song Contest (dt. Liederwettbewerb der Eurovision; kurz ESC) ist ein internationaler Musikwettbewerb, der seit 1956 jährlich von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet wird. Die Premiere war sehr stark von dem 1951 ins Leben gerufenen San-Remo-Festival beeinflusst. Grundsätzlich können alle Mitgliedsländer der EBU teilnehmen, der auch einige Radio- und Fernsehstationen asiatischer und afrikanischer Staaten angehören. Jedes teilnehmende Land schickt ein Lied in das Rennen.

Der internationale Wettbewerb, seit 2004 bestehend aus Halbfinale und Finale, findet in der Regel im Land des Vorjahressiegers statt. Das Finale gliedert sich in zwei Teile, nämlich die rund zweistündige Präsentation der Finalisten und daran anschließend – nach einem zehn- bzw. fünfzehnminütigen Votingfenster mit Showprogramm – die etwa einstündige Punktevergabe.

Seit 2003 existiert mit dem Junior Eurovision Song Contest eine zweite jährlich stattfindende Variante des Wettbewerbs und seit 2007 auch der Eurovision Dance Contest.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Roger Cicero, der deutsche Teilnehmer während des Contests 2007
Lys Assia, 1956

Am ersten Wettbewerb 1956 in Lugano in der Schweiz nahmen nur sieben Länder – darunter das Gastgeberland Schweiz, Deutschland und Frankreich – mit je zwei Beiträgen teil. In den folgenden Jahren hatten immer mehr Länder Interesse am Wettbewerb. Jugoslawien nahm als einziges sozialistisches Land regelmäßig am ESC teil. Seit 1990 können durch die Auflösung der Intervision und der gleichzeitigen EBU-Erweiterung auch die osteuropäischen Länder teilnehmen. Damit der Abend wegen der Vielzahl der Länder nicht zu sehr in die Länge gezogen wird, hatte die EBU, in der Anfangszeit, die Zahl der Teilnehmer begrenzt. Dabei mussten die letztplatzierten Teilnehmer ein Jahr aussetzen, hatten aber dann automatisch die Berechtigung, im darauffolgenden Jahr teilzunehmen. Diese Regel wurde aber immer wieder leicht modifiziert.

1996 wurde beschlossen, dass die vier Mitglieder, die den größten Anteil des EBU-Etats tragen, automatisch für die Teilnahme qualifiziert sind. Der Grund für diese Regeländerung lag darin, dass der deutsche Beitrag 1996 bei einer internen Juryvorauswahl ausgeschieden war. Man befürchtete, die finanzstarken Mitgliedsländer würden auf Dauer der Veranstaltung fernbleiben. Seitdem sind Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich sowie Spanien gesetzt. Diese Ländergruppe wird deshalb auch als Große Vier bezeichnet. Ursprünglich galt diese Sonderregelung auch für Italien, doch die Italiener nehmen schon seit 1994 nicht mehr teil (dazwischen eine Teilnahme 1997).

Seit 2004 wird der internationale Wettbewerb in einer Qualifikations- und einer Finalrunde ausgetragen. An der Vorrunde teilnehmen können alle aktiven Mitglieder der EBU. Von 2004 bis 2007 gab es ein Halbfinale, aus dem sich die zehn Bestplatzierten für die Finalrunde qualifizierten. Für die Finalrunde waren, neben den vier Gesetzten, der Ausrichter (und Titelverteidiger) sowie die Platzierten der Plätze zwei bis zehn des Vorjahres automatisch qualifiziert. Seit 2008 finden zwei Halbfinale statt, aus denen sich jeweils die zehn Bestplatzierten der beiden Halbfinale neben den vier Gesetzten und dem Ausrichter für die Finalrunde qualifizieren.

Deutschland ist das Land mit den meisten Beiträgen und das einzige Land, das bisher jedes Jahr, mit Ausnahme 1996, ein Lied zum Eurovisions-Festival entsandt hat. 1996 durfte man nicht teilnehmen, da eine interne Vorausscheidung der Europäischen Rundfunkunion (ERU / EBU / UER) in Genf Leon und das von Hanne Haller komponierte Lied "Blauer Planet" (neben Dänemark, Russland, Mazedonien, Ungarn, Israel und Rumänien) von der Teilnahme ausschloss. Den Sieg konnte Deutschland bisher einmal erringen: Im Jahr 1982 gewann die Sängerin Nicole in Harrogate im Vereinigten Königreich den Wettbewerb mit dem Lied Ein bißchen Frieden, worauf der Wettbewerb 1983 in München stattfand. Deutschland erreichte ferner mehrmals den zweiten bzw. dritten Platz, musste sich jedoch auch fünf Mal mit den letzten Plätzen begnügen.

Bereits 1957 richtete die Bundesrepublik Deutschland den Großen Preis der Eurovision in Frankfurt am Main aus, weil die Regel, dass das Siegerland das Festival im folgenden Jahr präsentieren soll, 1956 noch nicht bestanden hatte. Anders als 1983 mit einer deutsch-englisch-französisch-sprechenden Marlene Charell präsentierte sich die junge Bundesrepublik 12 Jahre nach dem Kriegsende selbstbewusst: Anaïd Iplicjian moderierte im Großen Sendesaal des Hessischen Rundfunks ausnahmslos deutsch. Das überforderte einige Teilnehmerländer bei der Frage "Bitte, können wir Ihre Punkte haben". Die telefonische Stimmabgabe von 1957 hat heute Kultstatus.

Erfolgreichstes Teilnehmerland ist Irland. Siebenmal konnte man bisher den Eurovision Song Contest gewinnen – in den Jahren 1992 bis 1994 sogar in Folge. Auch der erfolgreichste Teilnehmer kommt aus Irland: Johnny Logan gewann zweimal als Sänger (1980 mit „What's Another Year“ und 1987 mit „Hold Me Now“) sowie einmal als Komponist (1992: „Why me“).

Anlässlich des 50. Eurovision Song Contests im Jahr 2005 fand in Kiew erstmals auch eine Kunstausstellung unter dem Titel „We, the people of Eurovision…“ statt.

Seit 2001 ist es bisher nur Ländern gelungen zu gewinnen, die noch nie zuvor einen Sieg davon tragen konnten. 2008 gab es erstmals in der Geschichte des Eurovisions-Festivals zwei Halbfinale. Damit sollten Punkte-Schiebereien unter verschiedenen Ländern vermieden werden (siehe Neuregelung ab 2008)

Der ESC 2008 fand am 24. Mai in der Arena der serbischen Hauptstadt Belgrad statt. Russland gewann mit dem Sänger Dima Bilan und dem Song Believe. Der ESC 2009 findet folglich am 16. Mai in Moskau statt.

Bezeichnung

Die einzige offizielle Bezeichnung der Veranstaltung lautet Eurovision Song Contest. In der deutschen Öffentlichkeit wurde der Eurovision Song Contest häufig als Grand Prix oder Großer Preis der Eurovision bezeichnet, da frühere Veranstaltungen tatsächlich diese Namen trugen. Dabei gab es nur acht Veranstaltungen, die offiziell Grand Prix hießen – zuletzt 1967 und nur eine mit dem Namen Großer Preis der Eurovision im Jahre 1957. Auch der Name Grand Prix Eurovision de la Chanson war in Deutschland gebräuchlich, obwohl diese Bezeichnung bei keiner Veranstaltung verwendet wurde; auch nicht in der Fassung: Grand Prix d’Eurovision de la Chanson.

Ebenso wird oft angenommen, dass die Bezeichnung Eurovision Song Contest eine moderne Neuerung sei. Allerdings trug bereits der fünfte Wettbewerb im Vereinigten Königreich im Jahr 1960 diesen englischen Namen. Insgesamt 32 der bisherigen 52 Veranstaltungen hießen offiziell Eurovision Song Contest, darunter alle seit 1992. Auch in frankophonen Austragungsländern ist die Bezeichnung seit 1973 nicht Grand Prix, sondern entsprechend Concours Eurovision de la Chanson. Die deutsche Bezeichnung konnte sich nicht einmal im deutschsprachigen Raum durchsetzen.

Bis 2003 hieß die Auszeichnung, die der Sieger des Wettbewerbs erhielt, Grand Prix (zuletzt: „Grand Prix of the 2003 Eurovision Song Contest“[1]). Seit 2004 ist der Begriff Grand Prix komplett aus dem Regelwerk verschwunden.

Nationale Vorentscheide

Jedem Land steht es frei, wie es seinen Vertreter für den Eurovision Song Contest ermittelt. In der Regel geschieht dies in Form von nationalen Vorentscheiden, bei denen mehrere Sänger gegeneinander antreten. Während früher meist eine Jury den Teilnehmer wählte, geschieht dies heute in der Regel per Televoting.

Der deutsche Vorentscheid hieß lange Zeit „Ein Lied für…“ (ergänzt durch die jeweilige Stadt, in der der Song Contest im betreffenden Jahr stattfand). 2004 und 2005 trug er den Titel „Germany 12 Points!“. Im Jahr 2006 setzte man wieder auf einen seriöseren Titel: Deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2006. Nachdem die Sängerin Gracia mit „Run & Hide“ im Vorjahr den letzten Platz belegte, wurde das Konzept des Vorentscheids umgestellt, weg von erprobter Chartmusik, hin zu anerkannten Künstlern (2006: Vicky Leandros, Thomas Anders und Texas Lightning). Dies sollte sich auch im Titel der Fernsehsendung widerspiegeln.

Der österreichische Vorentscheid wird im ORF ausgetragen und hieß im Jahr 2005 „song.null.fünf“.

Allerdings können die Länder auch auf einen Vorentscheid verzichten und stattdessen einen Künstler direkt nominieren. Von dieser Möglichkeit machten z. B. Deutschland in den Jahren 1993 bis 1995 und die Schweiz in den Jahren 2005 bis 2007 Gebrauch.

siehe auch Deutsche Vorausscheidungen zum Eurovision Song Contest, Finnische Vorausscheidungen, Irische Vorausscheidungen, Norwegische Vorausscheidungen, Polnische Vorausscheidungen, Kroatische Vorausscheidungen, Serbische Vorausscheidungen.

Punktevergabe

Im Finale des ESC dürfen neben den Teilnehmern auch alle Länder abstimmen, die an der Vorrunde teilgenommen haben. Die Länder ermitteln seit einigen Jahren per Televoting die zehn beliebtesten Lieder und vergeben Punkte. Seit 1975 gilt folgendes Wertungssystem: Der Song mit den meisten Stimmen erhält 12 Punkte, die darauffolgenden erhalten 10 Punkte, 8 Punkte, 7 Punkte, 6 Punkte, 5 Punkte, 4 Punkte, 3 Punkte, 2 Punkte und 1 Punkt. Für den eigenen Beitrag dürfen keine Punkte vergeben werden. Dieses Verfahren hatte ursprünglich unter anderem den Zweck, dass sogenannte Nullwertungen, also die berüchtigten „Null Punkte“, vermieden werden und somit kein Künstler mit leeren Händen nach Hause gehen muss. Dennoch gab es seit 1975 häufig keinen einzigen Punkt für einen oder mehrere Teilnehmer.

Sollte kurzfristig ein Problem auftreten, das die Ermittlung per Televoting verhindert, so werden die Punkte durch eine achtköpfige „Stand-by-Jury“ vergeben. Eine solche Jury vergab im Jahr 2000 die Punkte der Niederlande, als wegen der Explosion einer Feuerwerkskörperfabrik in Enschede am Tag des ESC kein Televoting stattfand.

Vor 1997 wurde die Punktevergabe durch eine Jury bestimmt. Diese bestand pro Land aus 16 Personen – 8 Experten und 8 musikinteressierten Laien, welche zudem aus verschiedenen Generationen sein mussten, um ein objektives Ergebnis zu gewährleisten. 1997 wurde zum ersten Mal in fünf Ländern das Televoting ausprobiert (Deutschland, Schweden, Österreich, Schweiz und das Vereinigte Königreich), welches beim Publikum auf große Begeisterung stieß. Schon 1998 wurde die Jury durch das neue Wertungssystem abgelöst. Nur wenige Länder, wie Russland und Ungarn, wo es aus technischen Gründen nicht möglich war, führten das Televoting erst etwas später ein.

Gewonnen hat das Land, das am Ende die meisten Punkte bekommt. Um bei Punktegleichstand einen eindeutigen Sieger küren zu können, gelten weitere Kriterien. Wenn zwei oder mehr Länder die gleiche Punktanzahl haben, gewinnt das Land, das von den meisten Ländern Punkte bekommen hat. Sollte auch dieses Kriterium noch zu keinem eindeutigen Gewinner führen, so ergibt sich die Rangfolge gemäß der Anzahl der Bewertung mit 12 Punkten, ggf. mit 10 Punkten und so weiter. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich auch hier kein Unterschied ergeben hat, so haben beide (oder noch mehr) Länder gewonnen. Dieser Katalog von Regelungen fand bisher einmal Anwendung, nämlich beim ESC 1991, als die Schwedin Carola („Fångad av en stormvind“) mehr 10-Punkte-Wertungen erhalten hatte als die punktgleiche Französin Amina („Le dernier qui a parlé“) und zur Siegerin erklärt wurde. Damals gab es den ersten Punkt (das Lied gewinnt, das aus mehr Ländern Punkte bekommen hat) noch nicht, hätte es ihn aber schon damals gegeben, hätte Frankreich gewonnen. Mittlerweile ist dieser Punkt eingeführt worden, so dass 2004 trotz jeweils 50 Punkten Malta einen sicheren Platz im Finale 2005 bekam, während Kroatien erst durchs Semifinale musste.

Vor 1975 kamen verschiedene andere Punktevergabesysteme zum Einsatz. Beim ESC 1969 führte ein Wertungsmodus, der für niedrige Punktzahlen pro Teilnehmer sorgte, dazu, dass vier Länder (Spanien, Vereinigtes Königreich, Niederlande, Frankreich) punktgleich an der Spitze lagen und zu gleichberechtigten Siegern ernannt wurden.

Aus Zeitgründen wurde 2006 die Verkündung der Punkte dahingehend geändert, dass die Titel mit den Punkten 1 bis 7 en bloc angezeigt werden. Die Titel mit den Punkten 8, 10 und 12 werden jedoch nach wie vor von den nationalen Fernsehansagern durchgegeben. Die Vergabeprozedur konnte so von deutlich über einer Stunde auf etwa 45 Minuten verkürzt werden.

Wertungsmodi vor 1975

Beim ersten ESC mit veröffentlichtem Voting, 1957, kam folgender Modus zum Einsatz: In jeder Landesjury sitzen zehn Mitglieder. Jedes Mitglied kann einen Punkt für seinen Favoriten abgeben. Dieser Modus kam von 1957 bis 1961, 1967 bis 1970 sowie 1974 in Gebrauch.

1962 kam dieser Modus zum Einsatz: Die Landesjurys geben 3 Punkte an den besten Titel, 2 an den zweitbesten und einen an den drittbesten Titel. Dieser Modus wurde 1963 auf fünf Punkte für den erstplatzierten usw. erweitert.

1964 wurde ein neuer Modus eingeführt: Jeder Juror bewertet jedes Land, daraus entsteht eine Liste. An den besten Titel wurden fünf Punkte, an den zweitplatzierten drei und an den drittplatzierten ein Punkt vergeben. Sollte nur ein Titel nominiert sein, bekommt dieser alle neun Punkte, sollten es zwei sein, bekommt der erste sechs und der zweitplatzierte Titel drei Punkte.

Da es seit 1962 regelmäßig null Punkte, 1962 bis 1965 sogar vier pro Jahr, gab und wegen der Unzufriedenheit mit dem Wertungssystem von 1957, das 1969 für vier Sieger gesorgt hatte, wurde 1971 ein neuer Modus eingeführt: Jedes Land entsendet zwei Juroren, die für jedes Lied zwischen einen und fünf Punkte geben konnten, sodass die erreichten Punktzahlen erstmals über 100 Punkte stiegen.

Kritik am Wertungssystem, Reformdiskussion und Neuregelung

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Das Wertungssystem des Eurovision Song Contest wird bereits seit langem dafür kritisiert, dass die Punktevergabe zwischen bestimmten Ländern gegenseitigen Sympathiebekundungen näher zu sein scheint als einer Bewertung für die vorgetragenen Musiktitel.

Als Reaktion auf die Feststellung, dass sich beim Contest 2007 ausschließlich Teilnehmerländer aus Osteuropa für das Finale qualifizierten und dort die ersten 16 Plätze belegten, ist – insbesondere ausgelöst durch Rückzugsforderungen in Deutschland und der Schweiz – eine Reformdiskussion in Gang gekommen.[2]

Gegen alle Kritik spricht die Tatsache, dass auch zu Juryzeiten solche Tendenzen vorhanden waren. Die traditionelle Höchstwertung von Zypern an Griechenland (und umgekehrt), sowie der Skandinavische Block sorgten schon damals für Ärger. Hinzu kamen politische Tendenzen, die beim Televoting nicht vorhanden sind. Griechenland vergab zu Juryzeiten nur ein einziges Mal Punkte an die Türkei (1997).

Ebenso sprechen Analysen der Wertungen gegen die Kritikerstimmen – Serbien hätte 2007 auch ohne „die Punkte des Ostens“ gesiegt. Auch die Punkte der „Stand-by-Jury“ (Einsatz im Falle technischer Probleme) bestätigten den serbischen Sieg nach EBU-Angaben.

Des Weiteren wird angemerkt, dass das Juryvotum früher oft für Unmut sorgte. Ein Beispiel dafür sei das Jahr 1996, als die von den Fans favorisierte Gina G aus Großbritannien auf dem achten Rang landete und letztlich die Irin Eimear Quinn gewann. Gina G's Song stieg noch im selben Jahr in die US-Billboard-Charts ein, was für ESC-Titel eine Seltenheit ist.

Neuregelung ab 2008

Die verantwortliche Europäische Rundfunkunion (EBU) stellte am 2. Oktober 2007 ebenfalls aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Sympathiepunkte [3] Regeländerungen vor: Ab 2008 werden zwei getrennte Halbfinale veranstaltet, über deren Kandidaten-Zusammenstellungen per Los entschieden wird. Es kann dann nur noch für die Länder abgestimmt werden, die in dem jeweiligen Halbfinale gegen das eigene Land antreten, sodass der Anteil an Sympathiepunkten möglicherweise reduziert werden kann.

Ins Finale kommen neben dem Gastgeberland sowie den Vertretern der vier großen EBU-Geldgeber – Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien – aus jedem Halbfinale die neun mit den meisten Punkten bewerteten Länder. Eine Jury bestimmt unter den verbleibenden Teilnehmern im jeweiligen Halbfinale noch je einen weiteren Finalteilnehmer; somit wurde am 21. November 2007 die Teilnehmerzahl im Finale ab 2008 auf 25 erhöht.

Neuregelung ab 2009

Da es trotz der Änderungen am Wertungssystem beim Contest 2008 immer noch zu Sympathiepunkten kam, wurden die Regularien abermals geändert. So zählen ab 2009 die Stimmen der Telefonabstimmung nur noch 50%. Weitere 50% werden durch eine Jury, wie es sie früher schon gab, bestimmt.[4]

Moderatoren

Der Wettbewerb 1956 war der bislang einzige, bei dem ein einzelner Mann durch den Abend führte. In den Folgejahren waren es immer Moderatorinnen, bis 1978 in Paris erstmals ein Mann und eine Frau gemeinsam Gastgeber waren. Diesem Beispiel folgte Israel 1979. Von 1980 bis 1987, 1993 und 1995 waren es dann wieder einzelne Damen; seit 1996 ist es endgültig zur Tradition geworden, dass es einen männlichen und einen weiblichen Gastgeber gibt. Ausnahme hierbei war der Contest 1999 in Jerusalem, als dem männlichen Moderator gleich zwei Damen zur Seite standen.

Gelegentlich haben auch ehemalige Wettbewerbsteilnehmer/innen durch den Abend geführt: 1976 Corry Brokken, 1979 Jardena Arasi, 1985 Lill Lindfors, 1986 Åse Kleveland, 1991 Gigliola Cinquetti und Toto Cutugno, 1999 Dafna Dekel, 2003 Marie N und Renars Kaupers, 2006 Sakis Rouvas sowie 2008 Željko Joksimović

Übersicht über die Veranstaltungen seit 1956

Jahr Veranstaltungsort
und -bezeichnung
Teil-
nehmer
Siegerlied Siegernation Zweit- und Drittplazierte
1956 Gran Premio Eurovisione della Canzone Europea / Lugano / Schweiz Schweiz 7 [5] Refrain / Lys Assia Schweiz Schweiz wurden nicht bekannt gegeben
1957 Großer Preis der Eurovision / Frankfurt am Main / Deutschland Deutschland 10 Net als toen / Corry Brokken Niederlande Niederlande 2. La belle amour / Paule Desjardins / Frankreich Frankreich
3. Skibet skal sejle i nat / Birthe Wilke & Gustav Winckler / Dänemark Dänemark
1958 Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne / Hilversum / Niederlande Niederlande 10 Dors mon amour / André Claveau Frankreich Frankreich 2. Giorgio / Lys Assia / Schweiz Schweiz
3. Nel blu, dipinto di blu / Domenico Modugno / Italien Italien
1959 Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne / Cannes / Frankreich Frankreich 11 Een beetje / Teddy Scholten Niederlande Niederlande 2. Sing Little Birdie / Pearl Carr & Teddy Johnson / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Oui, oui, oui, oui / Jean Philippe / Frankreich Frankreich
1960 Eurovision Song Contest / London / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 13 Tom Pillibi / Jacqueline Boyer Frankreich Frankreich 2. Looking High, High, High / Bryan Johnson / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Ce soir-là / François Deguelt / Monaco Monaco
1961 Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne / Cannes / Frankreich Frankreich 16 Nous les amoureux / Jean-Claude Pascal Luxemburg Luxemburg 2. Are You Sure / The Allisons / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Nous aurons demain / Franca di Rienzo / Schweiz Schweiz
1962 Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne / Luxemburg / Luxemburg Luxemburg 16 Un premier amour / Isabelle Aubret Frankreich Frankreich 2. Dis rien / François Deguelt / Monaco Monaco
3. Petit bonhomme / Camillo Felgen / Luxemburg Luxemburg
1963 Eurovision Song Contest / London / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 16 Dansevise / Grethe & Jørgen Ingmann Dänemark Dänemark 2. T'en va pas / Esther Ofarim / Schweiz Schweiz
3. Uno per tutte / Emilio Pericoli / Italien Italien
1964 Grand Prix Eurovision / Kopenhagen / Dänemark Dänemark 16 Non ho l'età / Gigliola Cinquetti Italien Italien 2. I Love The Little Things / Matt Monro / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Où sont-elles passées / Romuald / Monaco Monaco
1965 Gran Premio Eurovisione della Canzone / Neapel / Italien Italien 18 Poupée de cire, poupée de son / France Gall Luxemburg Luxemburg 2. I Belong / Kathy Kirby / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. N'avoue jamais / Guy Mardel / Frankreich Frankreich
1966 Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne / Luxemburg / Luxemburg Luxemburg 18 Merci Chérie / Udo Jürgens  OesterreichÖsterreich Österreich 2. Nygammal vals eller hip man svinaherde / Lill Lindfors & Svante Thuresson / Schweden Schweden
3. Intet er nytt under solen / Åse Kleveland / Norwegen Norwegen
1967 Grand Prix de la Chanson / Wien /  OesterreichÖsterreich Österreich 17 Puppet On A String / Sandie Shaw Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 2. If I Could Choose / Sean Dunphy / Irland Irland
3. Il doit faire beau là-bas / Noëlle Cordier / Frankreich Frankreich
1968 Eurovision Song Contest / London / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 17 La, la, la … / Massiel Spanien 2. Congratulations / Cliff Richard / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. La source / Isabelle Aubret / Frankreich Frankreich
1969[6] Gran Premio de la Canción de Eurovision / Madrid / Spanien 16 Vivo cantando / Salomé
Un jour, un enfant / Frida Boccara
De troubadour / Lenny Kuhr
Boom bang a bang / Lulu
Spanien
Frankreich Frankreich
Niederlande Niederlande
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
(entfällt, da vier Erstplatzierte)
1970 Eurovisie Songfestival / Amsterdam / Niederlande Niederlande 12 All Kinds Of Everything / Dana Irland Irland 2. Knock, Knock, Who's There / Mary Hopkin / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Wunder gibt es immer wieder / Katja Ebstein / Deutschland Deutschland
1971 Eurovision Song Contest / Dublin / Irland Irland 18 Un banc, un arbre, une rue / Séverine Monaco Monaco 2. En un mundo nuevo / Karina / Spanien
3. Diese Welt / Katja Ebstein / Deutschland Deutschland
1972 Eurovision Song Contest / Edinburgh / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 18 Après toi / Vicky Leandros Luxemburg Luxemburg 2. Beg, Steal Or Borrow / New Seekers / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Nur die Liebe lässt uns leben / Mary Roos) / Deutschland Deutschland
1973 Concours Eurovision de la Chanson / Luxemburg / Luxemburg Luxemburg 17 Tu te reconnaîtras / Anne-Marie David Luxemburg Luxemburg 2. Eres tú / Mocedades / Spanien
3. Power To All Our Friends / Cliff Richard / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
1974 Eurovision Song Contest / Brighton / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 17 Waterloo / ABBA Schweden Schweden 2. Si / Gigliola Cinquetti / Italien Italien
3. I See A Star / Mouth & McNeal / Niederlande Niederlande
1975 Eurovision Song Contest / Stockholm / Schweden Schweden 19 Ding-a-dong / Teach-In Niederlande Niederlande 2. Let Me Be The One / The Shadows / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Era / Wess & Dori Ghezzi / Italien Italien
1976 Eurovisie Songfestival / Den Haag / Niederlande Niederlande 18 Save Your Kisses For Me / Brotherhood of Man Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 2. Un, Deux, Trois / Catherine Ferry / Frankreich Frankreich
3. Toi, la musique et moi / Mary Cristy / Monaco Monaco
1977 Eurovision Song Contest / London / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 18 L'oiseau et l'enfant / Marie Myriam Frankreich Frankreich 2. Rock Bottom / Lynsey de Paul & Mike Moran / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. It's Nice To Be In Love Again / The Swarbriggs Plus Two / Irland Irland
1978 Concours Eurovision de la Chanson / Paris / Frankreich Frankreich 20 A-Ba-Ni-Bi / Yizhar Cohen & The Alpha-Beta Israel Israel 2. L'amour ca fait chanter la vie / Jean Vallée / Belgien Belgien
3. Il y aura toujours des violons / Joel Prévost / Frankreich Frankreich
1979 Eurovision Song Contest / Jerusalem / Israel Israel 19 Hallelujah / Gali Atari & Milk and Honey Israel Israel 2. Su canción / Betty Missiego / Spanien
3. Je suis l'enfant-soleil / Anne-Marie David / Frankreich Frankreich
1980 Eurovisie Songfestival / Den Haag / Niederlande Niederlande 19 What's Another Year / Johnny Logan Irland Irland 2. Theater / Katja Ebstein / Deutschland Deutschland
3. Love Enough For Two / Prima Donna / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
1981 Eurovision Song Contest / Dublin / Irland Irland 20 Making Your Mind Up / Bucks Fizz Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 2. Johnny Blue / Lena Valaitis / Deutschland Deutschland
3. Humanahum / Jean Gabilou / Frankreich Frankreich
1982 Eurovision Song Contest / Harrogate / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 18 Ein bißchen Frieden / Nicole Deutschland Deutschland 2. Hora / Avi Toledano / Israel Israel
3. Amour on t'aime / Arlette Zola / Schweiz Schweiz
1983 Eurovision Song Contest / München / Deutschland Deutschland 20 Si la vie est cadeau / Corinne Hermès Luxemburg Luxemburg 2. Chai, Chai, Chai / Ofra Haza / Israel Israel
3. Främling / Carola Häggkvist / Schweden Schweden
1984 Concours Eurovision de la Chanson / Luxemburg / Luxemburg Luxemburg 19 Diggi-loo diggi-ley / Herreys Schweden Schweden 2. Terminal 3 / Linda Martin) / Irland Irland
3. Lady Lady / Bravo / Spanien Spanien
1985 Eurovision Song Contest / Göteborg / Schweden Schweden 19 La det swinge / Bobbysocks Norwegen Norwegen 2. Für alle / Wind / Deutschland Deutschland
3. Bra vibrationer / Kiki Danielsson / Schweden Schweden
1986 Eurovision Song Contest / Bergen / Norwegen Norwegen 20 J'aime la vie / Sandra Kim Belgien Belgien 2. Pas pour moi / Daniela Simons / Schweiz Schweiz
3. L'amour de ma vie / Sherisse Laurence / Luxemburg Luxemburg
1987 Concours Eurovision de la Chanson / Brüssel / Belgien Belgien 22 Hold Me Now / Johnny Logan Irland Irland 2. Lass' die Sonne in Dein Herz / Wind / Deutschland Deutschland
3. Gente di mare / Umberto Tozzi & Raf / Italien Italien
1988 Eurovision Song Contest / Dublin / Irland Irland 21 Ne partez pas sans moi / Céline Dion Schweiz Schweiz 2. Go / Scott Fitzgerald / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Ka' du se hva' jeg sa' / Hot Eyes / Dänemark Dänemark
1989 Concours Eurovision de la Chanson / Lausanne / Schweiz Schweiz 22 Rock Me / Riva Jugoslawien Jugoslawien 2. Why Do I Always Get It Wrong / Live Report / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Vi maler byen rød / Birthe Kjær / Dänemark Dänemark
1990 Eurovision Song Contest / Zagreb / Jugoslawien Jugoslawien 22 Insieme 1992 / Toto Cutugno Italien Italien 2. White & Black Blues / Joëlle Ursull / Frankreich Frankreich
2. Somewhere In Europe / Liam Reilly / Irland Irland
1991 Concorso Eurovisione della Canzone / Rom / Italien Italien 22 Fångad av en stormvind / Carola Schweden Schweden 2. Le dernier qui a parlé / Amina / Frankreich Frankreich
3. Kan / Duo Datz / Israel Israel
1992 Eurovision Song Contest / Malmö / Schweden Schweden 23 Why Me / Linda Martin Irland Irland 2. One Step Out Of Time / Michael Ball / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Little Child / Mary Spiteri / Malta Malta
1993 Eurovision Song Contest / Millstreet / Irland Irland 25 In your eyes / Niamh Kavanagh Irland Irland 2. Better The Devil You Know / Sonia / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. Moi tout simplement / Annie Cotton / Schweiz Schweiz
1994 Eurovision Song Contest / Dublin / Irland Irland 25 Rock'n Roll kids / Paul Harrington & Charlie McGettigan Irland Irland 2. To nie ja / Edyta Gorniak / Polen Polen
3. Wir geben 'ne Party / Mekado / Deutschland Deutschland
1995 Eurovision Song Contest / Dublin / Irland Irland 23 Nocturne / Secret Garden Norwegen Norwegen 2. Vuelve conmigo / Anabel Conde / Spanien Spanien
3. Se på mig / Jan Johansen / Schweden Schweden
1996 Eurovision Song Contest / Oslo / Norwegen Norwegen 23 The Voice / Eimear Quinn Irland Irland 2. I evighet / Elisabeth Andreassen / Norwegen Norwegen
3. Den Vilda / One More Time / Schweden Schweden
1997 Eurovision Song Contest / Dublin / Irland Irland 25 Love shine a light / Katrina and the Waves Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 2. Mysterious Woman / Marc Roberts / Irland Irland
3. Dinle / Şebnem Paker & Gruppe Etnik /  TurkeiTürkei Türkei
1998 Eurovision Song Contest / Birmingham / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 25 Diva / Dana International Israel Israel 2. Where Are You / Imaani / Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
3. The One That I Love / Chiara / Malta Malta
1999 Eurovision Song Contest / Jerusalem / Israel Israel 23 Take Me To Your Heaven / Charlotte Nilsson Schweden Schweden 2. All Out Of Luck / Selma / Island Island
3. Reise nach Jerusalem (Kudüs'e seyahat) / Sürpriz / Deutschland Deutschland
2000 Eurovision Song Contest / Stockholm / Schweden Schweden 24 Fly On The Wings Of Love / Olsen Brothers Dänemark Dänemark 2. Solo / Alsou / Russland Russland
3. My Star / Brainstorm / Lettland Lettland
2001 Eurovision Song Contest / Kopenhagen / Dänemark Dänemark 23 Everybody / Tanel Padar & Dave Benton Estland Estland 2. Never Ever Let You Go / Rollo & King / Dänemark Dänemark
3. Die For You / Antique / Griechenland Griechenland
2002 Eurovision Song Contest / Tallinn / Estland Estland 24 I Wanna / Marie N Lettland Lettland 2. 7th Wonder / Ira Losco / Malta Malta
3. Runaway / Sahlene / Estland Estland
2003 Eurovision Song Contest / Riga / Lettland Lettland 26 Everyway That I Can / Sertab Erener  TurkeiTürkei Türkei 2. Sanomi / Urban Trad / Belgien Belgien
3. Ne ver, ne boisja / t.A.T.u. / Russland Russland
2004 Eurovision Song Contest / Istanbul /  TurkeiTürkei Türkei 24 (+12) Wild Dances / Ruslana Ukraine Ukraine 2. Lane Moje/ Željko Joksimović / Serbien und Montenegro
3. Shake It / Sakis Rouvas / Griechenland Griechenland
2005 Eurovision Song Contest / Kiew / Ukraine Ukraine 24 (+15) My Number One / Helena Paparizou Griechenland Griechenland 2. Angel / Chiara / Malta Malta
3. Let Me Try / Luminiţa Anghel & Sistem / Rumänien Rumänien
2006 Eurovision Song Contest / Athen / Griechenland Griechenland 24 (+13) Hard Rock Hallelujah / Lordi Finnland Finnland 2. Never let you Go / Dima Bilan / Russland Russland
3. Lejla / Hari Mata Hari / Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
2007 Eurovision Song Contest / Helsinki / Finnland Finnland 24 (+18) Molitva / Marija Šerifović Serbien Serbien 2. Dancing Lasha Tumbai / Verka Serduchka / Ukraine Ukraine
3. Song #1 / Serebro / Russland Russland
2008 Eurovision Song Contest / Belgrad / Serbien Serbien 25 (+18) Believe / Dima Bilan [7] Russland Russland 2. Shady Lady / Ani Lorak / Ukraine Ukraine
3. Secret Combination / Kalomira / Griechenland Griechenland
2009 Eurovision Song Contest / Moskau / Russland Russland 25 (+17)

Internationale Erfolge

Der Eurovision Song Contest brachte im Laufe seiner mehrere Jahrzehnte umspannenden Geschichte zahlreiche Lieder hervor, die zu internationalen Erfolgen und bisweilen zu Evergreens wurden. Aus der Frühphase seien hier Italiens Beiträge „Nel blu dipinto di blu (Volare)“ und „Piove (Ciao ciao bambina)“ genannt, beide vorgetragen von Domenico Modugno in den Jahren 1958 und 1959. Auch wenn sie nicht zum Wettbewerbssieger gekürt wurden, erreichten sie danach doch zig-fache Millionenverkäufe weltweit und wurden von Showgrößen wie Paul Anka oder Dean Martin adaptiert.

Seine kommerzielle Hochphase erlebte der Song Contest ab Mitte der Sechziger bis in die späten Siebziger Jahre. „Puppet on a string“ avancierte 1967 für Sängerin Sandie Shaw zum weltweiten Radio- und Hitparadenerfolg und wurde in Werbespots (z.B. Kunert Feinstrumpfhosen) oder auf Modenschauen jener Zeit als Untermalung eingesetzt. Seine simple Eingängigkeit und der unmittelbare Wiedererkennungswert machten den Titel auf der Stelle zum Evergreen. Aus demselben Jahrgang eroberte der Luxemburger Beitrag von Vicky (Vicky Leandros) „L'amour est bleu“ in einer Instrumental-Version von Paul Mauriat Platz 1 der US-Billboard-Charts. 1972 gewann Vicky Leandros mit „Après toi“ den Wettbewerb und verkaufte von der Single in mehreren Sprachversionen (u.a. „Dann kamst Du“, „Come what may“) weltweit über 5,5 Millionen Exemplare. ABBAs „Waterloo“ übertraf diese Marke 1974 und verkaufte sich rund 6 Millionen mal. Übertrumpft wurden die vier Schweden 1976 von der britischen Gruppe Brotherhood Of Man, deren Schlagerpop „Save your kisses for me“ es auf 6,5 Millionen weltweit abgesetzte Tonträger brachte. Als Beispiele weiterer internationaler Tophits seien noch erwähnt: „Congratulations“ von Cliff Richard (GB, 1968), „All kinds of everything“ von Dana (Irland, 1970), „Beg, steal or borrow“ von den New Seekers (GB, 1972), „Eres tú“ von Mocedades (Spanien, 1973), „Si“ von Gigliola Cinquetti (Italien, 1974), „Dschinghis Khan“ von Dschinghis Khan (D, 1979), „What's another year“ von Johnny Logan (Irland 1980), Ein bißchen Frieden von Nicole (D, 1982), „Gente di mare“ von Umberto Tozzi/Raf (Italien 1987), „Insieme 1992“ von Toto Cutugno (Italien 1990), „Diva“ von Dana International (Israel 1998) und „Fly On The Wings Of Love“ von den Olsen Brothers (Dänemark 2000).

Der ESC machte im Laufe der Jahre einige Interpreten zu internationalen Stars, allen voran die bereits genannte schwedische Popgruppe ABBA, die 1974 mit dem Song „Waterloo“ den Wettbewerb gewann. Auch die franko-kanadische Sängerin Céline Dion wurde durch ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 1988, bei dem sie für die Schweiz startete und mit „Ne partez pas sans moi“ siegte, in Europa bekannt. Die Belgierin Lara Fabian (später durch „I will love again“ zu Charts-Ehren gelangt) tat beim ESC für Luxemburg ihren ersten internationalen Schritt, und schließlich die Polin Edyta Górniak. Ebenfalls durch den ESC zu Weltruhm gelangt ist die irische Folkloregruppe Riverdance, welche 1994 als Pausenfüller auftrat.

Am häufigsten war die Schweizer Musikgruppe Peter, Sue & Marc dabei, welche ihr Heimatland viermal vertrat (1971, 1976, 1979 und 1981), jedes Mal in einer anderen Sprache, gleichauf mit Fud Leclerc aus Belgien, der das Land 1956, 1958, 1960 und 1962.

Die Teilnahme eines bereits international bekannten Interpreten ist hingegen kein Garant dafür, dass dessen Titel den Wettbewerb auch gewinnt. So erreichte Cliff Richard als prominentestes Beispiel mit „Congratulations“ 1968 nur den zweiten, 1973 mit „Power to All Our Friends“ den dritten Platz, obwohl diese anschließend in den Verkaufshitparaden höher platziert waren, als die jeweiligen Eurovisionsgewinner. Auch das international erfolgreiche russische Duo t.A.T.u. konnte beim Eurovision Song Contest 2003 mit „Ne wer, ne bojsja, ne prosi“ nicht gewinnen und belegte nur den dritten Platz. Ebenso wenig erreichten beispielsweise italienische Top Acts wie Ricchi e Poveri und Baccara (beide 1978), Matia Bazar (1979), Alan Sorrenti (1980), Alice und Franco Battiato (1984) oder Al Bano und Romina Power (1976 und 1985) das Siegertreppchen, obwohl in den frühen 1980ern durch viele Länder Europas eine Italo-Pop-Welle schwappte. Auch die erfolgreiche Band Vanilla Ninja kam 2005 nicht über den Rang 8 (für die Schweiz) hinaus. Kate Ryan scheiterte 2006 bereits im Halbfinale, ebenso DJ BoBo 2007.

50-jähriges Jubiläum

Am 22. Oktober 2005 fand in Kopenhagen eine Jubiläumsshow mit dem Titel Congratulations (englisch für: Herzlichen Glückwunsch) statt. Damit wurde das 50-jährige Jubiläum des Eurovision Song Contest gefeiert. Das Ziel der Show war, das beste Lied des Grand Prix unter allen Titeln, die jemals teilgenommen haben zu ermitteln. Auf der offiziellen Internetseite eurovision.tv konnte jeder seine Stimme für seinen Lieblingstitel des ESC abgeben. Die zehn Lieder mit den meisten Stimmen kamen ins Semifinale. Zusätzlich wählte eine Jury der Europäischen Rundfunkunion vier weitere Titel ins Halbfinale. Im Halbfinale wurden per Telefonvoting die fünf besten Lieder ermittelt. Im zweiten Durchgang, also dem Finale, wurde durch ein weiteres Telefonvoting die Platzierung dieser fünf Lieder festgelegt.

Moderiert wurde die Show von der britischen ESC-Siegerin Katrina Leskanich (von Katrina & The Waves, ESC-Sieg 1997 mit Love Shine A Light) und dem lettischen Eurovision Song Contest-Drittplatzierten Renars Kaupers (von Brainstorm, ESC-Teilnahme 2000 mit My Star). Die Sendung wurde in Deutschland vom WDR und vom SWR, in Österreich von ORF 2, und in der Schweiz von SF 1 übertragen.

Hier ist das Ergebnis:

Platz Jahr Land Interpret Titel
1 1974 Schweden ABBA Waterloo
2 1958 Italien Domenico Modugno Nel blu dipinto di blu (Volare)
3 1987 Irland Johnny Logan Hold Me Now
4 2005 Griechenland Helena Paparizou My Number One
5 1976 Vereinigtes Königreich Brotherhood of Man Save Your Kisses For Me
6 2000 Dänemark Olsen Brothers Fly On The Wings Of Love
7 1982 Deutschland Nicole Ein bißchen Frieden
8 1968 Vereinigtes Königreich Cliff Richard Congratulations
9 2003 Türkei Sertab Erener Everyway That I Can
10 1988 Schweiz Céline Dion Ne partez pas sans moi
11 1973 Spanien Mocedades Eres Tú
12 1980 Irland Johnny Logan What's Another Year
13 1998 Israel Dana International Diva
14 1965 Luxemburg France Gall Poupée de cire, poupée de son

Teilnahmeregeln

  • Das Lied darf nicht länger als 3:00 Minuten sein.
  • Die Interpreten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
  • Jeder Interpret darf in einem Jahr nur für ein Land antreten.
  • Es dürfen nicht mehr als sechs Personen auf der Bühne mitwirken.
  • Das Lied muss live gesungen werden.
  • Lied oder Auftritt dürfen keine politische Botschaft enthalten oder dem Wettbewerbsimage schaden.
  • Beim Auftritt dürfen keine Tiere mitwirken.
  • Die Lieder dürfen frühestens am 1. Oktober des Vorjahres veröffentlicht werden (diese Regel wurde 2003 eingeführt, nachdem immer mehr Titel als Downloads im Internet auftauchten).
  • Es muss sich um einen Originalsong handeln, darf also keine Coverversion eines älteren Liedes sein.
  • Die Instrumental-Musik wird als Playback eingespielt. Zum letzten Mal wurde den Interpreten 1998 die Möglichkeit geboten, sich durch ein Orchester live begleiten zu lassen.
  • Zeitweise wurde eine Sprachregelung eingeführt: Jeder Interpret musste in seiner Landessprache singen. Die Regel galt von 1966 bis 1972 und von 1977 bis 1998, seit 1999 ist den Interpreten die Sprache, in der ihr Beitrag gesungen wird, wieder freigestellt.

Statistik

Siehe Artikel Statistik des Eurovision Song Contests

Literatur

  • Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. Hoffmann und Campe Verlag, 2002, ISBN 3-455-09350-7
  • John Kennedy O’Connor: Eurovision Song Contest. Mit einem Vorwort von Dr. Michael Sonneck. Gondrom, Bindlach 2005, ISBN 3-8112-2536-7
  • Irving Wolther: „Kampf der Kulturen“: der „Eurovision Song Contest“ als Mittel national-kultureller Repräsentation. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3357-4
  • Mari Pajala: Finlande: zero points? Der Eurovision Song Contest in den finnischen Medien. Mit einem Vorwort von Jan Feddersen. SAXA Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-939060-07-9.
  • Tim Moore: Null Punkte – Ein bisschen Scheitern beim Eurovision Song Contest. Aus dem Englischen von Olaf Bentkämper. Covadonga Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-936973-28-0.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Rules of the 2003 Eurovision Song Contest, Article XV.1
  2. Bericht der FAZ
  3. Regeländerungen
  4. Neuregelung 2009
  5. jedes Land schickte 2 Lieder
  6. 1969 gab es vier Sieger
  7. AFP Agence France-Presse GmbH: Russland triumphiert beim Eurovision Song Contest, vom 25.05.2008, Abgerufen am 25.05.2008

Weblinks


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