Liessmann

Liessmann

Konrad Paul Liessmann (* 13. April 1953 in Villach) ist außerordentlicher Professor am Institut für Philosophie der Universität Wien. Außerdem ist er als Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist tätig. Liessmann ist Österreichs „Wissenschaftler des Jahres 2006“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Liessmann studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien und war als junger Student zeitweilig in einer K-Gruppe (MLS) aktiv. 1976 machte er das Magisterium, 1979 die Promotion, 1989 die Habilitation.

Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und essayistische Arbeiten zu Fragen der Ästhetik, Kunst- und Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Medientheorie sowie Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.

Seit 1996 ist er der wissenschaftliche Leiter des Philosophicum Lech und Herausgeber der gleichnamigen Buchreihe im Zsolnay-Verlag. Seit 2002 ist er Leiter des Friedrich-Heer-Arbeitskreises der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und Herausgeber der Werke Friedrich Heers im Böhlau-Verlag.

Von Oktober 2004 bis Oktober 2008 war Liessmann an der Universität Wien Studienprogrammleiter für Philosophie und Bildungswissenschaft.

Werk

Einem breiteren Publikum wurde Liessmann durch seine gesprochenen Beiträge der Ö1-Hörfunkreihe „Denken und Leben“ bekannt, in denen er die namhaftesten Philosophen des Abendlandes biographisch und thematisch erörtert. Liessmann äußert sich immer wieder mit kontroversen Essays zu Themen wie Bildung, Bürgertum und Zeitgeist in den Feuilletons der österreichischen Tageszeitungen Der Standard bzw. Die Presse und der Wochenzeitschrift profil. Durch seine kontinuierliche Präsenz in den österreichischen Medien prägt er das Bild des Faches Philosophie in der Öffentlichkeit. Dies wird von Philosophen, die sich mit anderen Aspekten der Philosophie auseinandersetzen (z. B. mit analytischer Philosophie), ob der Einseitigkeit des Bildes oft kritisch gesehen.

Liessmann unterrichtet an der Universität Wien verschiedene philosophische Bereiche, meist entsprechend seinen Publikationen. Im Jänner 2007 wurde Liessmann mit dem Titel „Wissenschaftler des Jahres 2006“ vom Club der österreichischen Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird den Wissenschaftern vor allem für das Bemühen verliehen, ihre Arbeit und ihr Fach der breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen. Mit der Auszeichnung verbunden ist die Benennung eines Sterns nach Liessmann.

Publikationen

  • 1991 Ästhetik der Verführung. Kierkegaards Konstruktion der Erotik aus dem Geiste der Kunst
  • 1993 Kierkegaard - Zur Einführung
  • 1993 Philosophie der modernen Kunst
  • 1994 Der Aufgang des Abendlandes. Eine Rekonstruktion Europas
  • 1994 Über Nutzen und Nachteil des Vorlesens. Eine Vorlesung über die Vorlesung
  • 1995 Der gute Mensch von Österreich. Essays 1980–1995.
  • 1997 Vom Nutzen und Nachteil des Denkens für das Leben. Vorlesungen zur Einführung in die Philosophie
  • 1998 Die großen Philosophen und ihre Probleme. Vorlesungen zur Einführung in die Philosophie 1 + 2
  • 2000 Philosophie des verbotenen Wissens
  • 2002 Kitsch! Oder warum der schlechte Geschmack der eigentlich gute ist.
  • 2003 Reiz und Rührung
  • 2004 Spähtrupp im Niemandsland
  • 2006 Theorie der Unbildung: die Irrtümer der Wissensgesellschaft
  • 2007 Die Freiheit des Denkens
  • 2007 Zukunft kommt - Die säkularisierte Heilserwartung und ihre Enttäuschungen

Auszeichnungen

  • 1989 Wissenschaftspreis der Stadt Wien
  • 1996 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
  • 1998 Kulturpreis der Stadt Villach
  • 2003 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln
  • 2007 „Wissenschaftler des Jahres 2006“ des Klubs der österreichischen Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten

Weblinks

Presseartikel


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