- Anthony Miles
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Anthony John Miles (* 23. April 1955 in Edgbaston, Birmingham; † 12. November 2001[1] in Harborne, Birmingham) war ein englischer Schach-Großmeister.
Miles gewann die Juniorenweltmeisterschaft U20 1974 in Manila und wurde 1976 der erste Großmeister Englands überhaupt. Für diesen sportlichen Erfolg erhielt er 5.000 Pfund. Er schrieb sich an der Universität Sheffield zum Studium der Mathematik ein, entschied sich dann aber für das professionelle Schach.
a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h Die Miles-Variante in der Damenindischen Verteidigung Seine schachlich beste Zeit erlebte Miles vom Ende der 1970er-Jahre bis zu seiner deutlichen Wettkampfniederlage gegen Garri Kasparow (0,5:5,5) in Basel 1986. Bekannt ist sein Sieg gegen den damaligen Weltmeister Anatoli Karpow bei der Europamannschaftsmeisterschaft in Skara 1980. Miles, die schwarzen Steine führend, schlug Karpow mit der Eröffnung 1.e2-e4 a7-a6. 1982 wurde er (das einzige Mal) britischer Meister. Er gewann das traditionell hochkarätige Turnier in Tilburg 1984 und 1985 (geteilt mit Robert Hübner und Viktor Kortschnoi), wobei er bei seinem zweiten Sieg dort wegen Rückenproblemen einige Partien auf dem Bauch liegend spielte. Miles war mit einigen englischen Schachspielern, insbesondere Raymond Dennis Keene und Nigel Short, verfeindet und lebte daher von 1987 bis Anfang der 1990er-Jahre in den USA und dann in Australien, beteiligte sich auch an den dortigen Landesmeisterschaften, kehrte aber schließlich nach England zurück.
Nach ihm ist auch die Miles-Variante in der Damenindischen Verteidigung benannt. Diese entsteht nach den Zügen 1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4 e7-e6 3. Sg1-f3 b7-b6 4. Lc1-f4.
Für die englische Zeitschrift Kingpin schrieb er einige Beiträge, in denen sich sein skurriler Humor zeigte, darunter eine aus lediglich zwei Worten (Utter crap) bestehende Rezension.
Miles, der an Diabetes litt, wurde in der Nacht des 12. November 2001 von einem Freund tot in seiner Wohnung aufgefunden. Sein letztes Lebenszeichen datierte vom 11. November 2001 um 2:08 Uhr morgens.[2] Das Herzversagen, das man als Todesursache konstatierte, wurde auf seine Erkrankung zurückgeführt.
Seine beste Elo-Zahl war 2610. Diese erreichte er 1986. Demnach belegte er damals Platz 9 der Fide-Weltrangliste.
Tony war zeitweise mit der Großmeisterin Jana Bellin verheiratet, die auch an GM-Turnieren teilnahm.[3]
Literatur
- Geoff Lawton (Hg.), Tony Miles: "It's Only Me" (Batsford, 2003, ISBN 0713488093) (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Leonard Barden in The Guardian vom 14. November 2001
- ↑ Tim Krabbé: Open Chess Diary, item 163
- ↑ Schach-Echo 1979 S.151
Weblinks
- Nachruf von Malcolm Pein (englisch)
- Schachpartien von Tony Miles auf chessgames.com (englisch)
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Verstorbene Großmeister
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